DEINE SPENDE KANN LEBEN RETTEN!
Mit Amnesty kannst du dort helfen, wo es am dringendsten nötig ist.
DEINE SPENDE WIRKT!
STEP UP FOR HUMAN RIGHTS
Haltung zeigen beginnt bei den Füßen - sicher dir deine gratis Socken gegen Hetze!
SPENDE JETZT UND SCHÜTZE MENSCHENRECHTE!
Urgent-Actions-Erfolge April bis Juni 2023

Taner Kılıç (r.), Ehrenvorsitzender von Amnesty International in der Türkei, nach seinem Freispruch am 6. Juni 2023 vor dem Gerichtsgebäude in Istanbul
© Amnesty Türkiye
- Türkei: Freisprüche für Amnesty-Vertreter*innen
- Venezuela: Fotograf endlich frei
- Jemen: Vier zum Tode verurteilte Häftlinge freigelassen
- Philippinen: Leila de Lima in einem von zwei Fällen freigesprochen
- Iran: Massud Mossaheb freigelassen
- Iran: Kamran Ghaderi endlich frei
- Schweiz: Sexualstrafrecht modernisiert
- Georgien: Fernsehdirektor begnadigt und freigelassen
Sechs Jahre hat der Einsatz für die angeklagten Amnesty-Vertreter*innen in der Türkei gedauert – mit Erfolg! Unser gemeinsames Engagement hat dazu beigetragen, dass ihre Urteile im Juni 2023 aufgehoben wurden. Sie hätten nie verurteilt werden dürfen. Doch nicht nur in der Türkei, sondern auch im Iran, in Bulgarien oder in der Schweiz haben wir im zweiten Quartal 2023 gemeinsam Menschenrechtserfolge erzielt. Vielen Dank für euren Einsatz!
Türkei: Freisprüche für Amnesty-Vertreter*innen
Ein Gericht in Istanbul hat am 6. Juni 2023 die Urteile gegen den Amnesty-Ehrenvorsitzende Taner Kılıç, die ehemalige Amnesty-Direktorin İdil Eser sowie die langjährigen Amnesty-Mitglieder Günal Kurşun und Özlem Dalkıran aufgehoben. Amnesty International begrüßt diese Entscheidung als lange überfälligen Schritt. Die Menschenrechtsverteidiger*innen hätten nie angeklagt oder inhaftiert werden dürfen. Alle Vorwürfe gegen sie waren konstruiert und wurden vor Gericht widerlegt. Elf Menschenrechtsverteidiger*innen waren im Sommer 2017 unter absurden "Terrorismus"-Vorwürfen festgenommen worden.

Setzen sich für die Menschenrechte ein und gerieten deshalb ins Visier der türkischen Behörden: Özlem Dalkıran, Taner Kılıç, İdil Eser und Günal Kurşun (v.l.n.r.).
© privat
Venezuela: Fotograf endlich frei
Carlos Debiais, der am 12. November 2021 festgenommen wurde, ist am 6. Juni 2023 endlich aus dem Gefängnis freigelassen worden. Obwohl bereits im April 2022 eine Anordnung für seine Freilassung ausgestellt worden war, hielten ihn die Behörden weitere 15 Monate lang willkürlich in Haft. Carlos Debiais muss sich alle 60 Tage bei Gericht melden, was ein Grund zur Sorge ist. Der Fotograf hatte im November 2021 in seinem Heimatbundesstaat Falcón mit seiner Drohne in der Bucht von Amuay in der Nähe der im Besitz des staatlichen Erdölunternehmens PDVSA befindlichen Erdölraffinerie gefilmt, als er von Angehörigen des Sicherheitspersonals von PDVSA befragt wurde, zu denen sich später Angehörige der Nationalgarde gesellten. Kurz darauf wurde er von Angehörigen der militärischen Spionageabwehr in Gewahrsam genommen. (UA-045/2022)
Jemen: Vier zum Tode verurteilte Häftlinge freigelassen
Am 16. April ließen die De-facto-Behörden der Huthi vier zum Tode verurteilte jemenitische Journalisten frei. Die Freilassung erfolgte im Rahmen eines Gefangenenaustauschs zwischen den De-facto-Behörden der Huthi und der international anerkannten Regierung des Jemen. Akram al-Walidi, Abdelkhaleq Amran, Hareth Hamid und Tawfiq al-Mansouri waren im Juni 2015 in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa festgenommen und im April 2020 von einem Sonderstrafgericht in einem grob unfairen Verfahren zum Tode verurteilt worden. Darüber hinaus waren sie einer Fülle von Menschenrechtsverletzungen wie dem Verschwindenlassen, zeitweiser Einzelhaft ohne Kontakt zur Außenwelt, willkürlicher Inhaftierung, der Verweigerung medizinischer Versorgung, Isolationshaft sowie Folter und anderen Misshandlungen ausgesetzt. (UA-027/2016)

Wieder in Freiheit: Die Journalisten Hareth Hamid (links), Abdelkhaleq Amran (Mitte oben), Akram al-Walidi (Mitte unten) und Tawfiq al-Mansouri (rechts) wurden im Jemen am 16. April 2023 aus der Haft entlassen.
© privat
Philippinen: Leila de Lima in einem von zwei Fällen freigesprochen
Die ehemalige Senatorin Leila de Lima ist Menschenrechtsaktivistin und eine bekannte Regierungskritikerin in den Philippinen. Seit sechs Jahren befindet sie sich willkürlich in Haft wegen angeblicher Drogendelikte. Mitte Mai 2023 wurde sie von einem Gericht in einem der zwei Anklagepunkte freigesprochen. Amnesty International und andere Organisationen setzen sich schon lange für ihre Freilassung ein. (UA-048/2022)

Die philippinische Senatorin Leila de Lima nach einer Anhörung vor Gericht (Archivaufnahme).
© AFP via Getty Images
Iran: Massud Mossaheb freigelassen
Am 2. Juni 2023 wurde Massud Mossaheb freigelassen und konnte am 3. Juni nach Wien zurückreisen. Der 75-jährige österreichisch-iranische Staatsbürger Massud Mossaheb verbüßte im Iran eine zehnjährige Haftstrafe, die in einem grob unfairen Gerichtsverfahren gegen ihn verhängt worden war. Ihm wurden vage formulierte Straftaten gegen die "Staatssicherheit" vorgeworfen. Er wurde im Evin-Gefängnis in Teheran festgehalten, obwohl er an schweren Gesundheitsproblemen, unter anderem Herzinsuffizienz und Diabetes litt. (UA-162/2020)

Der österreichisch-iranische Staatsbürger Massud Mossaheb
© privat
Iran: Kamran Ghaderi endlich frei
Am 2. Juni 2023 wurde Kamran Ghaderi freigelassen und konnte am 3. Juni nach Wien zurückreisen. Der österreichisch-iranische Geschäftsmann verbüßte nach einem grob unfairen Verfahren eine zehnjährige Gefängnisstrafe. Sie war aufgrund von "Geständnissen" verhängt worden, die unter Folter zustande kamen. Der Zugang zu seiner Familie und einem Rechtsbeistand wurde ihm lange Zeit verweigert. (UA-120/2019)

Kamran Ghaderi in Österreich
© privat
Schweiz: Sexualstrafrecht modernisiert
In einer Abstimmung hat der schweizerische Nationalrat eine Modernisierung des Sexualstrafrechts beschlossen. Damit wird jede sexuelle Penetration, die gegen den Willen einer Person erfolgt, künftig als Vergewaltigung bestraft. Der Abstimmung gingen jahrelange Beratungen im Parlament voraus. Diese sogenannte "Nein heißt Nein"-Lösung wird den Zugang zur Justiz für zahlreiche Überlebende sexualisierter Gewalt verbessern. Amnesty International begrüßt die Neuregelung, weist aber gleichzeitig darauf hin, dass weitere Maßnahmen notwendig sind, um sexualisierter Gewalt konsequent entgegenzutreten.

Mitglieder und Unterstützer*innen der Schweizer Amnesty-Sektion übergeben in Bern eine Petition mit 40.000 Unterschriften, in der eine Reform des Sexualstrafrechts gefordert wird (20. November 2022).
© Amnesty International Schweiz
Georgien: Fernsehdirektor begnadigt und freigelassen
Im Mai 2022 wurde Nika Gvaramia, der Direktor des Fernsehsenders Mtavari, wegen konstruierter Vorwürfe des Machtmissbrauchs zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Berufungsgericht bestätigte das Urteil im November 2022. Am 23. Juni wurde Nika Gvaramia aus der Haft entlassen. Er war zuvor von Präsident Salome Zourabichvili begnadigt worden. Amnesty International hatte die Festnahme von Nika Gvaramia kritisiert und sie als politisch motiviert bezeichnet.
