Aktuell Erfolg 10. Juli 2024

Urgent-Actions-Erfolge April bis Juni 2024

Das Bild zeigt Frauen mit Protesschildern

Frauen demonstrieren am 29. April 2023 in der afghanischen Hauptstadt Kabul für ihre Rechte und gegen die Unterdrückung durch die Taliban.

Ob in Afghanistan, Simbabwe oder Großbritannien: In all diesen Ländern wurden Menschen willkürlich inhaftiert, weil sie von ihrem Recht auf Meinungsfreiheit Gebrauch gemacht haben. Mit eurer Unterstützung haben wir es geschafft, dass diese mutigen Menschen wieder frei sind. Diese und weitere gute Nachrichten aus den vergangenen drei Monaten könnt ihr hier nachlesen. Vielen Dank für euren Einsatz!

Wir freuen uns unter anderem sehr darüber, dass nach über sechs Jahren strafrechtlicher Ermittlungen in Italien die Anklagen gegen die Seenotretter*innen der Iuventa-Crew endlich fallen gelassen wurden. Ein Gericht im italienischen Trapani entschied am 19. April 2024, das Vorverfahren gegen die Dariush Beigui, Sascha Girke, Kathrin Schmidt und Uli Tröder sowie sechs weitere Besatzungsmitglieder anderer Rettungsschiffe, einzustellen. Die Iuventa10 erhielten 2020 den Amnesty-Menschenrechtspreis

Amnesty-Posting auf X (ehemals Twitter):

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Afghanistan: Vier Feministinnen freigelassen

Die vier Menschenrechtsverteidigerinnen Zholia Parsi, Neda Parwani, Parisa Azada und Manizha Seddiqi sind frei! Sie waren zwischen September und November 2023 von den Taliban willkürlich in Haft genommen worden, weil sie gegen deren drastische Unterdrückungsmaßnahmen protestiert hatten. Nach und nach wurden sie freigelassen. Manizha Seddiqi hielten die Taliban am längsten fest. Sie kam erst am 7. April 2024 frei. (UA-112/2023)

Jordanien: Keine Abschiebung

Am 29. Mai 2024 ließen die jordanischen Behörden den syrischen Geflüchteten Atiya Mohammad Abu Salem nach 50 Tagen willkürlicher Abschiebehaft frei. Er sollte ohne Angabe von Gründen abgeschoben werden, obwohl ihm in Syrien Folter und andere schwere Menschenrechtsverletzungen gedroht hätten. (UA-032/2024)

Das Bild zeigt das Porträtbild eine Mannes, der eine Baseball-Kappe trägt und ernst in die Kaerma blickt.

Der syrische Geflüchtete Atiya Mohammad Abu Salem war in Jordanien 50 Tage lang willkürlich inhaftiert.

Kirgisistan: 22 Freisprüche

In Kirgisistan sind mindestens 22 Angeklagte im sogenannten Kempir-Abad-Fall freigesprochen worden. Sie waren im Oktober 2022 festgenommen worden, weil sie friedlich gegen ein umstrittenes Grenzabkommen mit Usbekistan protestiert hatten. Dabei sollte das Süßwasserreservoir von Kempir-Abad im Tausch gegen Ackerland an Usbekistan übergeben werden. Unter den Freigelassenen befand sich auch die Menschenrechtlerin Rita Karasartova. Erleichtert sagte sie danach zu Amnesty: "Wir haben überhaupt nicht damit gerechnet. Wir sind vor Überraschung in Tränen ausgebrochen." (Briefmarathon 2023, Briefe gegen das Vergessen Januar 2024)

Das Bild zeigt eine Collage mit mehreren Fotos, darunter ist das Porträt einer Frau, und eine Luftaufnahme eines Küstenabschnitts.

Der Menschenrechtsverteidigerin Rita Karasartova drohte 15 Jahre Haft in Kirgisistan, weil sie sich friedlich für den Zugang zu Wasser eingesetzt hat. Im Juni 2024 wurde sie freigelassen.

Großbritannien/USA: WikiLeaks-Gründer Julian Assange frei

Nach jahrelangem juristischem Ringen ist Julian Assange endlich frei und konnte in seine Heimat Australien zurückkehren. Die juristische Verfolgung des Gründers der Enthüllungsplattform WikiLeaks, gehört zu den umstrittensten Verfahren gegen investigative Journalist*innen und Whistleblower*innen in den vergangenen Jahren. Assange hatte auf der Plattform WikiLeaks mögliche Kriegsverbrechen des US-Militärs enthüllt und wurde dafür angeklagt. Am 25. Juni 2024 wurde Julian Assange nach 14 Jahren Verfolgung durch die USA aus dem Hochsicherheitsgefängnis in London entlassen. Sein Fall zeigt eindrücklich, wie wichtig der Einsatz für die Meinungs- und Pressefreiheit ist. Ohne euren Einsatz gemeinsam mit Aktivist*innen weltweit, wäre Assange jetzt nicht frei. (Briefe gegen das Vergessen 2023 und 2024, Petitionen 2020 und 2024)

Das Bild zeigt einen Mann, der winkt und lächelt

Julian Assange bei seiner Ankunft am Flughafen in der australischen Hauptstadt Canberra am 26. Juni 2024

Simbabwe: Anklagen gegen Studierende fallengelassen

Am 5. April 2024 ließen die Behörden die Anklage wegen "böswilliger Sachbeschädigung" gegen Benjamin Watadza, Emmanuel Chitima, Comfort Mpofu, Lionel Madamombe, Gamuchirai Chaburumunda und Darlington Chigwena, sechs Studierende der University of Zimbabwe, fallen. Sie waren in Verbindung mit einer friedlichen Protestveranstaltung in der Hauptstadt Harare am 15. Mai 2023 willkürlich inhaftiert und angeklagt worden. Nach ihrer Festnahme wurden die Studierenden willkürlich im Gefängnis von Harare Central festgehalten. Gamuchirai Chaburumunda kam schließlich am 4. Juli 2023 gegen Kaution frei; Emmanuel Chitima, Comfort Mpofu, Benjamin Watadza und Lionel Madamombe am 17. Juli 2023; und Darlington Chigwena am 24. Juli 2023, nach 62 Tagen in Untersuchungshaft. Die Behörden argumentierten, die Studierenden seien "fähig, dem Staat weitere Schwierigkeiten zu bereiten". (UA-066/2023)

Jemen: Richter wieder frei

Abdulwahab Mohammad Qatran ist seit dem 12. Juni 2024 wieder frei! Der Richter war am 2. Januar willkürlich festgenommen worden, nachdem er die De-facto-Behörden der Huthi kritisiert hatte. Er blieb drei Tage lang verschwunden, bis die Behörden der Familie bestätigten, dass er in der Haftanstalt der Sicherheits- und Geheimdienstkräfte in Sana'a festgehalten wurde. Dort hielten ihn die Huthi mehr als fünf Monate lang in Einzelhaft, der Zugang zu einem Rechtsbeistand wurde ihm verwehrt. Nach der Freilassung schrieb Abdelwahab Mohammad Qatran an Amnesty International und dankte der Organisation für ihre Solidarität. (UA-016/2024)

Das Bild zeigt das Porträtbild eine Mannes

Der jemenitische Richter Abdulwahab Mohammad Qatran

Philippinen: Freispruch für Senatorin

Die Menschenrechtsverteidigerin und ehemalige Senatorin Leila de Lima wurde sieben Jahre lang von den philippinischen Behörden strafrechtlich verfolgt. Mehrere Jahre verbrachte sie in Haft. Nun hat ein Gericht die letzte konstruierte Anklage gegen sie fallen gelassen. Leila de Lima hatte sich für die Aufdeckung von Menschenrechtsverletzungen im "Krieg gegen Drogen" stark gemacht. Amnesty International hatte sich unter anderem mit Appell-Aktionen für sie eingesetzt. (UA-048/2022, Briefe gegen das Vergessen 2021 und 2022)

Das Bild zeigt das Porträtfoto einer Frau

Die philippinische Menschenrechtsverteidigerin Leila de Lima im Februar 2024

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