Asien: Todesurteile nach unfairen Gerichtsverfahren

Einige asiatische Länder verhängen die Todesstrafe auch für Verbrechen wir Drogenhandel oder Diebstahl
© Amnesty International
7. Dezember 2011 - Eine Reihe asiatischer Staaten widersetzt sich noch immer dem weltweiten Trend hin zur Abschaffung der Todesstrafe. 14 asiatische Länder sind gemeinsam für mehr Exekutionen verantwortlich als der Rest der Welt zusammen. Sie verurteilen jedes Jahr Tausende Menschen zum Tode nach Gerichtsverfahren, die in hohem Maße unfair sind. Viele Menschen sind bereits unschuldig hingerichtet worden, vielen anderen droht noch die Exekution.
Manche Verurteilte sitzen jahrzehntelang im Todesstrakt. Viele hatten keinen Zugang zu einem Anwalt, wurden misshandelt oder gefoltert und so zu einem Geständnis gezwungen. Trotzdem wurden die erzwungenen Geständnisse vor Gericht als Beweis zugelassen. Einige asiatische Länder verhängen die Todesstrafe auch für Verbrechen ohne tödliche Folgen wie zum Beispiel Drogenhandel oder Diebstahl. Nach internationalem Recht ist dies verboten.
In einem neuen Bericht stellt Amnesty International die Schicksale von acht Menschen dar, die in China, Indien, Indonesien, Japan, Malaysia, Singapur, Taiwan und Pakistan zum Tode verurteilt wurden. In allen Fällen wurde das Urteil nach einem unfairen Verfahren gesprochen, und in sechs der Fälle beruhen die Urteile auf einem Geständnis, das durch Folter erlangt wurde.
Amnesty International fordert die Regierungen der Länder dazu auf, in einem ersten Schritt Todesstrafenverfahren in Einklang mit internationalen Standards zu bringen, insbesondere in Bezug auf die Unschuldsvermutung, den Zugang zu einem Anwalt und den Schutz vor Folter und anderen Misshandlungen. Alle asiatischen Staaten sollten gemeinsam auf eine endgültige Abschaffung der Todesstrafe hinarbeiten um zu vermeiden, dass Unschuldige hingerichtet werden.
Erfahren Sie mehr über die Schicksale von Menschen, die in Asien zum Tode verurteilt wurden und setzen Sie sich mit Briefen und E-Mails für sie ein:
Indonesien: Humphrey Jefferson Ejike Eleweke
Malaysia: Reza Mohammed Shah bin Ahmad Shah
Weitere Informationen: