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DEINE SPENDE WIRKT!
Urgent-Actions-Erfolge Juli bis September 2020
Die Aktivisten Halidou Mounkaila, Maikoul Zodi und Moussa Moundi aus dem Niger
© privat
- Niger - Aktivisten freigelassen
- Indonesien - Aktivisten frei
- Mexiko - Frauen werden weiter unterstützt
- Russland - keine Haftstrafe für Journalistin
- Guinea - Demokratie-Aktivist frei
- Guatemala - Beschäftigte erhalten Lohn
- Chile - Hungerstreik beendet
- Kuba - Journalist freigelassen
- Russland - Zeuge Jehovas frei
- Irak - Lehrer gegen Kaution frei
Die Corona-Pandemie hat in vielen Teilen der Welt Menschenrechtsverletzungen weiter verschärft. Oft wurden unter dem Deckmantel vermeintlicher Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit die Menschenrechte, darunter das Recht auf freie Meinungsäußerung, unverhältnismäßig eingeschränkt. Amnesty International hat in den vergangenen Monaten solche Fälle aufgedeckt und Aktionen eingeleitet. Oftmals mit Erfolg! Einige Beispiele führen wir hier auf. Aber auch mehrere gute Nachrichten, die nicht in Zusammenhang mit Corona stehen, gibt es zu vermelden.
Niger - Aktivisten freigelassen
Die Aktivisten Maikoul Zodi, Halidou Mounkaila und Moudi Moussa sind nach sechs Monaten willkürlicher Haft endlich wieder freigelassen worden. Sie waren inhaftiert worden, weil sie eine Protestveranstaltung geplant hatten. Amnesty International fordert nun auch das Fallenlassen sämtlicher Anklagen. (UA-036/2020)
Indonesien - Aktivisten frei
Am 17. Juni 2020 wurden sieben papuanische Aktivisten der Rebellion (makar) schuldig gesprochen und zu zehn bis elf Monaten Gefängnis verurteilt. Anlass war ihre Rolle in einer Anti-Rassismus-Demonstration im August 2019. Sie sind inzwischen alle wieder auf freiem Fuß und konnten nach Hause zurückkehren. (UA-100/2020)
Mexiko - Frauen werden weiter unterstützt
Um der Coronakrise zu begegnen, hat die mexikanische Regierung am 23. April die Finanzierung verschiedener Programme eingestellt, darunter die der Frauenhäuser für indigene und afro-mexikanische Frauen CAMI. Die Regie-rung hatte sich nicht dazu geäußert, ob diese Kürzungen auch andere Programme zum Schutz von Frauen vor Gewalt betreffen könnten. Am 14. Juli 2020 gab das Innenministerium öffentlich bekannt, dass sich die Sparmaßnahmen nicht auf das Budget der Programme auswirken würden, die sich für Frauenrechte und gegen Gewalt an Frauen einsetzen. (UA-111/2020)
Russland - keine Haftstrafe für Journalistin
Am 6. Juli wurde Svetlana Prokopyeva wegen "Rechtfertigung des Terrorismus" schuldig gesprochen und zu einer Geldstrafe von rund 6.000 Euro verurteilt. Die Journalistin hatte nach einem Selbstmord-Attentat die Regierung kritisiert. Zwar sah das Gericht von der geforderten Haftstrafe ab, doch verletzt die Strafverfolgung von Swetlana Prokopjeva wegen ihrer journalistischen Arbeit ihr Recht auf freie Meinungsäußerung. (UA-042/2020)
Die russische Journalistin Svetlana Prokopyeva
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Guinea - Demokratie-Aktivist frei
Oumar Sylla wurde am 27. August aus dem Gefängnis in Conakry entlassen. Der Verantwortliche für die Mobilisierung der oppositionellen Koalitionsgruppe Front zur Verteidigung der Verfassung (FNDC) kam frei, nachdem ein Gericht alle Anklagen gegen ihn fallengelassen und seine Freilassung angeordnet hatte. Er war 132 Tage lang willkürlich inhaftiert, um seine prodemokratischen Aktivitäten zu behindern. (UA-064/2020)
Der Demokratieaktivist Oumar Sylla aus Guinea
© privat
Guatemala - Beschäftigte erhalten Lohn
Am 5. Juni wurden 46 Instandhaltungs- und Reinigungskräfte entlassen, ohne ihren Lohn erhalten zu haben. Anfang August erhielten alle 46 Arbeiter_innen, die im Juni vom öffentlichen Covid-19-Krankenhaus im Parque de la Industria in Guatemala-Stadt entlassen worden waren, ihr Gehalt. Die nationale Ombudsstelle für Menschenrechte hatte gegen die Entlassungen Rechtsmittel eingelegt. (UA-236/2012)
In einem Krankenhaus in Guatemala werden Covid-19-Vorkehrungen getroffen (März 2020).
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Chile - Hungerstreik beendet
Der inhaftierte Celestino Córdova Tránsito, ein geistiges Oberhaupt der indigenen Mapuche, beendete am 18. August seinen Hungerstreik. Die Behörden haben eingewilligt, ihm einige seiner Forderungen zu erfüllen. Er war am 4. Mai 2020 im Gefängnis der Stadt Temuco in den Hungerstreik getreten. Zeitgleich begannen acht weitere inhaftierte Mapuche einen Hungerstreik. In den darauffolgenden Wochen schlossen sich 17 weitere Mapuche in Hafteinrichtungen dem Hungerstreik an. Die Hungerstreikenden forderten u.a. die Anwendung der Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), die es ihnen ermöglichen würde, ihre Haftstrafen bzw. ihre Untersuchungshaft auf dem Land ihrer Gemeinschaften anstatt in einem Gefängnis zu verbringen. (UA-127/2020)
Kuba - Journalist freigelassen
Der kubanische Rechtsanwalt und Journalist Roberto de Jesús Quiñones Haces kam am 4. September aus dem Gefängnis frei, nachdem er seine einjährige Haftstrafe verbüßt hatte. Obwohl es gute Neuigkeiten sind, dass er endlich wieder zuhause ist, hätte Roberto de Jesús Quiñones Haces nie verurteilt und inhaftiert werden dürfen, nur weil er seine Meinung geäußert hat. Amnesty International wird die Situation auch nach seiner Freilassung weiterhin genau beobachten. (UA-122/2019)
Der kubanische Anwalt, Journalist und Dichter Roberto Quiñones Haces im Jahr 2019
© CubaNet 2019
Russland - Zeuge Jehovas frei
Im Juni war Gennadiy Shpakovsky aufgrund seines Glaubens zu einer sechseinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Nachdem er Rechtsmittel gegen das Urteil eingelegt hatte, setzte das Regionalgericht Pskov am 3. August die Strafe zu zwei Jahren Bewährung aus. Der 61-jährige Zeuge Jehovas wurde noch am selben Tag freigelassen. Gennadiy Shpakovsky wird nur deshalb strafrechtlich verfolgt, weil er von seinem Recht auf Religionsfreiheit Gebrauch gemacht hatte. Er und weitere Zeugen Jehovas sind in Russland, wo die Ausübung ihres Glaubens ein Verbrechen ist, nach wie vor in Gefahr inhaftiert zu werden. (UA-107/2020)
Irak - Lehrer gegen Kaution frei
Am 30. Mai 2020 wurde der Lehrer und Aktivist Badal Abdulbaqi Aba Bakr Barwari auf Kaution freigelassen. Am 16. Mai war er in Dohuk in der irakischen Region Kurdistan von bewaffneten Sicherheitskräften ohne Haftbefehl festgenommen worden. Weil er über Social-Media-Plattformen friedliche Proteste mitorganisiert hatte, wurde ihm "Missbrauch von elektronischen Geräten" vorgeworfen. Die Anklage ist nicht fallengelassen worden, doch ein Gerichtstermin steht noch nicht fest. (UA-070/2020)
Der irakische Lehrer und Aktivist Badal Abdulbaqi Aba Bakr Barwari
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