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Ukraine: Offensichtliche Kriegsverbrechen der russischen Armee in Butscha müssen untersucht werden
Zerstörung im Kiewer Vorort Butscha am 3. April 2022
© IMAGO / ZUMA Wire
Nach Berichten über offensichtliche Kriegsverbrechen der russischen Streitkräfte an der Zivilbevölkerung in Butscha erklärte Agnès Callamard, internationale Generalsekretärin von Amnesty International:
"Die Berichte aus Butscha weisen auf ein breiteres Muster von Kriegsverbrechen hin, das auch in anderen besetzten Gebieten der Ukraine sichtbar wird. Dazu gehören auch außergerichtliche Hinrichtungen und Folter.
Wir befürchten, dass die Gewalt, die russische Soldaten gegen die Zivilbevölkerung in Butscha eingesetzt hat, kein Einzelfall ist. Diese Vorfälle sollten als Kriegsverbrechen untersucht werden.
Bisher hat Amnesty International Beweise zusammengetragen, die belegen, dass Zivilpersonen in Charkiw und in der Oblast Sumy durch willkürliche Angriffe getötet wurden. Außerdem haben wir einen Luftangriff dokumentiert, bei dem Zivilist_innen in Tschernihiw getötet wurden, als sie für Lebensmittel anstanden. Wir können zudem belegen, dass die Zivilbevölkerung in Charkiw, Isjum und Mariupol in einem Belagerungszustand lebt."
Im Laufe dieser Woche wird Amnesty International neue Zeugenaussagen veröffentlichen, die in mehreren Städten der Region Kiew bei einer Untersuchung vor Ort dokumentiert wurden.
Während Russland den Krieg gegen die Ukraine fortsetzt, setzt Amnesty International die Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen und Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht fort. Alle bisher veröffentlichten Ergebnisse von Amnesty International – einschließlich aktueller Nachrichten, Briefings und Untersuchungen – sind hier zu finden.
Der russische Einmarsch in die Ukraine ist ein Akt der Aggression, der ein Völkerrechtsverbrechen darstellt.