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Weltfrauentag: Diese Frauen setzen sich gegen Unterdrückung, Diskriminierung und Gewalt ein

Demonstration am Weltfrauentag in der spanischen Hauptstadt Madrid (Archivaufnahme vom 8. März 2019)
© Adolfo Lujan
Zum Weltfrauentag am 8. März 2020 stellt Amnesty vier mutige Menschenrechtsverteidigerinnen vor, die aufgrund ihres Engagements verfolgt, inhaftiert oder sogar getötet wurden. Regierungen müssen sicherstellen, dass sie ihre wichtige Arbeit ohne Einschränkungen und Angst machen können.
Auf der ganzen Welt kämpfen Menschenrechtsverteidigerinnen mutig gegen Ausgrenzung, Ungerechtigkeit und Gewalt. Sie stellen diskriminierende, rassistische und sexistische gesellschaftliche Strukturen infrage, bringen Reformen voran, und engagieren sich für eine gerechte und solidarische Gesellschaft.
Weil sie sich öffentlich für die Menschenrechte einsetzen, weil sie Frauen sind, werden sie schikaniert, inhaftiert und sogar ermordet. Sie scheuen sich trotzdem nicht, öffentlich und sichtbar für ihr Anliegen einzustehen – obwohl sie gleichzeitig mit sexualisierten Beleidigungen und Angriffe angegangen werden.
Frauen und Frauenrechtsorganisationen sind im gegenwärtigen politischen Klima und der zunehmenden Einschränkung von Freiheitsrechten oft die ersten, die Repressionen und Gewalt zu spüren bekommen. Sie verdienen deshalb unsere uneingeschränkte Unterstützung und die Anerkennung ihrer Arbeit. Regierungen müssen ihrer Verpflichtung nachkommen, sie zu schützen.
Diese vier Frauen stehen beispielhaft für Menschenrechtsverteidigerinnen weltweit, die ihre eigene Sicherheit und Freiheit für die Menschenrechte auf Spiel setzen:
Eren Keskin (Türkei)

Die türkische Menschenrechtsverteidigerin und Rechtsanwältin Eren Keskin
© Amnesty International, Foto: Majority World
Die Rechtsanwältin Eren Keskin kämpft schon seit mehr als 30 Jahren gegen Unrecht in der Türkei und muss sich seither gegen staatliche Repressionen wehren. Die Rechte von Kurdinnen und Kurden, die Rechte von Frauen liegen ihr am Herzen. Zuletzt war sie mit rund 130 Gerichtsverfahren konfrontiert, weil sie von 2013 bis Anfang 2016 symbolisch die Funktion der Chefredakteurin der pro-kurdischen Zeitung Özgür Gündem übernommen hatte. Nun droht ihr jahrelange Haft, unter anderem wegen Terrorvorwürfen und "Präsidenten-Beleidigung". Amnesty fordert, dass die juristischen Schikanen gegen sie beendet werden und sie ihre Menschenrechtsarbeit ungehindert weiterführen kann.
Marielle Franco (Brasilien)

Die brasilianische Menschenrechtsverteidigerin Marielle Franco wurde am 14. März 2018 in Rio de Janeiro ermordet (Archivaufnahme vom November 2017).
© Mídia NINJA
Die Kommunalpolitikerin Marielle Franco setzte sich für die Rechte von jungen Schwarzen, Frauen sowie LGBTI-Personen in Brasilien ein und hatte außerdem außergerichtliche Hinrichtungen durch die Polizei und Sicherheitskräfte angeprangert. Von 2006 bis 2016 war sie in der Menschenrechtskommission des Bundesstaates Rio de Janeiro tätig. Am 14. März 2019 wurde sie von Unbekannten erschossen. In ihrem Fall haben die Behörden zwei Tatverdächtige gefasst, wer jedoch die Tat geplant hat, ist bis jetzt unklar. Amnesty wird den öffentlichen Druck solange aufrechterhalten, bis die Behörden ermittelt haben, wer den Mord angeordnet hat.
Amal Fathy (Ägypten)

Die ägyptische Menschenrechtsverteidigerin Amal Fathy
Amal Fathy ist eine ägyptische Frauenrechtsverteidigerin, die acht Monate lang inhaftiert war, weil sie die selbst erlebte sexuelle Gewalt und staatliches Nichthandeln in einem Facebook-Video öffentlich kritisiert hatte. Die Vorwürfe lauteten "Besitz anstößigen Materials" sowie "öffentliche Beleidigung". Zwar wurde Amal Fathy am 27. Dezember 2018 unter Bewährungsauflagen entlassen. Ein anderes Gericht in Kairo bestätigte jedoch wenige Tage später den Schuldspruch, so dass eine erneute Inhaftierung von bis zu zwei Jahren möglich ist. Amnesty fordert, dass alle Anklagen gegen Amal Fathy fallengelassen werden müssen, damit sie und ihre Familie nicht in ständiger Angst leben müssen.
Yasaman Aryani (Iran)

© Privat (Porträt), © Getty/Smartshots International
Am 8. März 2019, dem Internationalen Frauentag, protestierte Yasaman Aryani gegen den gesetzlichen Kopftuchzwang in Iran. Mit unbedeckten Haaren verteilte die 24-Jährige zusammen mit ihrer Mutter Monireh Arabshahi Blumen an die weiblichen Fahrgäste einer Teheraner U-Bahn. Einen Monat später nahmen die iranischen Behörden Yasaman Aryani fest. Sie sollte gestehen, dass "ausländische Elemente" sie angestiftet hätten, und ihr Verhalten "bereuen".
Ein Video der Aktion zeigt, wie Yasaman Aryani einer Frau mit Kopftuch eine Blume gibt und sagt, sie hoffe, eines Tages mit ihr durch die Straßen gehen zu können, "ich ohne Kopftuch und du mit". Beim Amnesty-Briefmarathon im November 2019 wurden über 290.000 Briefe aus Deutschland verschickt, unter anderem für Yasama Aryani. In ihrem Fall gibt es bereits eine Verbesserung: Die Strafe der jungen Frauenrechtlerin ist von 16 auf neun Jahre reduziert worden und ihr Anwalt arbeitet nun daran, den Fall erneut vor Gericht zu bringen. Amnesty fordert ihre unverzügliche und bedingungslose Freilassung.
Darüberhinaus hat die Koordinationsgruppe Menschenrechtsverletzungen an Frauen folgende Aktionen in Zusammenarbeit mit den Länderkoordinationsgruppen in Umlauf gebracht:
- Sudan: Mehr Rechte für Frauen
- Indien: Toxic Twitter
- Iran: Unterstützung für Frauenrechtlerinnen
- Sierra Leone: Schulverbot für schwangere Mädchen
Weitere Infos findest du auf www.amnesty-frauen.de