Aktuell Bahrain 13. September 2012

Street-Art-Aktion: Amnesty errichtet "Klagemauern" in Frankfurt

"Klagemauern für mehr Gerechtigkeit": Straßenkünstler Dan Witz in Frankfurt

"Klagemauern für mehr Gerechtigkeit": Straßenkünstler Dan Witz in Frankfurt

13. September 2012 - Der Frankfurter Amnesty-Bezirk verwandelt gemeinsam mit dem New Yorker Künstler Dan Witz Gebäudefassaden in "Klagemauern". Bilder von Zellentüren und -fenstern machen Frankfurter Häuserwände und Mauerwerke zu Gefängniszellen, um auf die Schicksale von acht verfolgten und inhaftierten Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten aufmerksam zu machen.

In vielen Ländern versuchen Machthaber Menschen hinter Gefängnismauern mundtot zu machen. Mauern sind ein Symbol für Gewalt und Unterdrückung. Amnesty International setzt sich seit über 50 Jahren für verfolgte und zu Unrecht inhaftierte Personen ein.

Seit heute benutzt der Frankfurter Amnesty-Bezirk seinerseits Mauern, um auf die Schicksale von acht Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten hinzuweisen, die zu Unrecht ins Gefängnis gesperrt wurden oder drangsaliert und bedroht werden, um sie zum Schweigen zu bringen.

Dafür "verwandelt" Amnesty International in Frankfurt Mauern und Gebäudewände in "Klagemauern". Als prominenter Künstler wurde der New Yorker Straßenkünstler Dan Witz für das Projekt gewonnen.

Er fotografierte zunächst Kellerfenster und Schächte. Danach setzte er hinter die Gitteroberfläche Bilder von "inhaftierten" Personen, die aber nur schemenhaft zu erkennen sind. Diese Bilder von Zellentüren und -fenstern machen Frankfurter Häuserwände, Brückenpfeiler und Mauerwerke zu Gefängniszellen, hinter denen sich acht reale Schicksale aus acht unterschiedlichen Ländern verbergen.

Sticker mit QR-Codes und URLs fordern Gerechtigkeit für die inhaftierten Menschen. Sie führen auf eine Website, auf der man Näheres erfährt über die acht Personen und die Umstände ihrer Verhaftung - und wie man selbst aktiv werden und sich für ihre Freilassung einsetzen kann: durch die Teilnahme an Online-Aktionen und "Urgent Actions" oder das Schreiben von "Briefen gegen das Vergessen".

Außerdem kann man an einer virtuellen "Klagemauer" seine ganz persönlichen Wünsche und Hoffnungen für mehr Gerechtigkeit hinterlassen. So wird man Teil einer großen Petition, die am Ende der Aktion an die jeweiligen Regierungsverantwortlichen weitergeleitet wird.

Werden auch Sie aktiv!

Beteiligen Sie sich an der Aktion und setzen Sie sich für verfolgte Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten ein!

Türkei: Gerechtigkeit für Halil Savda!
justice-for-halil.com

China: Freiheit für Liu Xiaobo!
justice-for-xiaobo.com

Indonesien: Freiheit für Filep Karma!
justice-for-filep.com

Russland: Kein Verfahren gegen Igor Kalyapin!
justice-for-igor.com

Bahrain: Freiheit für Nabeel Rajab!
justice-for-nabeel.com

Guatemala: Schutz für Norma Cruz
justice-for-norma-cruz.com

Iran: Freiheit für Nasrin Sotoudeh!
justice-for-nasrin.com

Gambia: Freiheit für Amadou Scattred Janneh!
justice-for-amadou.com

Informationen über den Straßenkünstler Dan Witz aus New York

Dan Witz ist als Maler dem Realismus verpflichtet und einer der Pioniere der Street Art Bewegung, die in den 70er Jahren in New York ihren Ursprung hatte. Seine Gemälde wurden in zahlreichen namhaften Galerien in den USA und in Europa ausgestellt. Im Juni 2010 erschien bei Ginkgo Press eine Monografie über den Künstler: "Dan Witz. In Plain View. 30 Years of Artworks Illegal and Otherwise".

Im Sommer 2010 startete Dan Witz die "What the F***"-Bilderserie. Er installierte 3D-Bilder von Gefängniszellen an vielbefahrenen Verkehrsknotenpunkten (z. B. Autobahnkreuzen), an denen viele Menschen dicht und langsam vorbei fahren.

Dan Witz wurde 1957 in Chicago, Illinois geboren. Er lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in New York.

Weitere Informationen über den Künstler finden Sie auf http://www.danwitz.com

Unterstützt wurde Amnesty International bei dieser Aktion von der Frankfurter Agentur Leo Burnett.

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