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Ukraine-Krieg: Russischer Raketenangriff auf Kinderkrankenhaus in Kiew

Ein verletzter Klinik-Mitarbeiter schlägt schockiert die Hände über dem Kopf zusammen, als er das Ausmaß des russischen Angriffs auf das Ohmatdyt-Kinderkrankenhaus in der ukrainischen Hauptstadt Kiew erkennt (8. Juli 2024).
© IMAGO / ZUMA Press Wire
Es war einer der verheerendsten russischen Luftangriffe seit Kriegsbeginn: Am 8. Juli 2024 feuerte Russland erneut Raketen und Marschflugkörper auf ukrainische Städte ab. Dutzende Menschen wurden dabei getötet. Sogar ein Kinderkrankenhaus in Kiew wurde getroffen. Amnesty verurteilte den Angriff und fordert ein sofortiges Ende der russischen Aggression.
Nach Angaben der ukrainischen Behörden hat Russland am 8. Juli über 40 Raketen auf Städte und Ortschaften in der Ukraine abgefeuert. Berichten zufolge wurden in Kiew mindestens 22 Zivilpersonen getötet und bis zu 72 verletzt. In Kryvyi Rih wurden mindestens zehn Zivilpersonen getötet und mehr als 30 verletzt. Aus dem ganzen Land wurden weitere Opfer gemeldet. In Kiew zerstörten die russischen Raketen und Marschflugkörper wichtige medizinische Einrichtungen, darunter ein Kinderkrankenhaus.

Eine Helferin schützt ein schwer erkranktes Kind, das in dem Ohmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew behandelt wurde, vor der Sonneneinstrahlung, nachdem die russische Armee die Klinik mit einer Rakete angegriffen hat (8. Juli 2024).
© IMAGO / NurPhoto
Videos belegen Einschlag eines Marschflugkörpers im Kinderkrankenhaus Ohmatdyt in Kiew
Marie Struthers, Direktorin für Osteuropa und Zentralasien bei Amnesty International, sagte dazu:
"Die Zerstörung von Krankenhäusern, Wohngebäuden und lebenswichtiger Infrastruktur ist abscheulich. Alle Angriffe, die auf Zivilpersonen abzielen oder diese nicht berücksichtigen, müssen eindeutig verurteilt werden. Die inzwischen allgemein zugänglichen und teilweise von Amnesty International verifizierten Belege – darunter auch Videos des Einschlags, bei dem das Ohmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew zerstört wurde – zeigen eindeutig, dass das Krankenhaus von einem russischen Marschflugkörper getroffen wurde. Die russischen Versuche, die Schuld auf die ukrainische Luftabwehr zu schieben, zeugen von kaltherziger Gleichgültigkeit. So soll von der Verantwortung Russlands für die Tötung von Zivilpersonen und die Zerstörung medizinischer Einrichtungen abgelenkt werden."
Russische Raketenangriffe fordern Tote und Verletzte in der ganzen Ukraine
Der erste Raketeneinschlag in Kiew zerstörte einen großen Teil der Kinderklinik Ohmatdyt. Dabei wurden alle fünf Gebäude des Klinikkomplexes beschädigt. Bei einem Folgeangriff wurde ein weiterer Gebäudekomplex teilweise zerstört, in dem sich die Entbindungsklinik Isida und das medizinische Zentrum Adonis befinden. Dabei wurden mindestens sieben Menschen getötet. Während die Trümmer beseitigt werden, steigt die Zahl der gemeldeten Todesopfer weiter.

Bergungsarbeiten am Ohmatdyt-Kinderkrankenhaus in der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach dem russischen Luftangriff (8. Juli 2024)
© IMAGO / NurPhoto
"Die erschütternden Bilder, die wir heute von den Schauplätzen der beiden Angriffe in Kiew gesehen haben, zeigen die Grausamkeit der russischen Aggression gegen die Ukraine überdeutlich", so Marie Struthers. "Die Zahl der im ganzen Land getöteten Zivilpersonen steigt ständig. So auch bei weiteren Raketenangriffen am 8. Juli auf Kryvyi Rih, Pokrovsk, Dnipro, Kramatorsk und Slovyansk. Diese brutalen Taten werden erst aufhören, wenn denjenigen, die Verbrechen gegen das Völkerrecht begehen, klar ist, dass sie individuell zur Verantwortung gezogen werden. Dieser tragische Tag sendet ein weiteres dringendes Warnsignal an die gesamte internationale Gemeinschaft. Es sind sofortige und wirksame Maßnahmen erforderlich, um der Gerechtigkeit Genüge zu tun."

Nach massiven russischen Raketenangriffen steigen über der ukrainischen Hauptstadt Kiew große Rauchschwaden auf (8. Juli 2024).
© IMAGO / ABACAPRESS