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Griechenland: Bundesregierung muss Aufnahme von Geflüchteten fortsetzen
Demonstration von Geflüchteten und Migrant_innen in Athen für eine menschenwürdige Asylpolitik (20. März 2021)
© DimitrisxAspiotis
Amnesty International appelliert gemeinsam mit 13 weiteren humanitären- und Menschenrechtsorganisationen und Verbände – darunter Ärzte ohne Grenzen, Caritas und Save the Children – an die Bundesregierung, weiterhin Geflüchtete aus Griechenland aufzunehmen. Anlässlich der Sitzung des EU-Rates der Justiz- und Innenminister_innen am 8. Juni sollte sich die Bundesregierung dafür einsetzen, dass weitere EU-Mitgliedsstaaten ebenfalls aktiv Geflüchtete aus Griechenland aufnehmen.
Mit der Landung des bisher letzten Flugs mit Geflüchteten aus Griechenland am 22. April 2021 wurden die offiziellen Aufnahmeprogramme der Bundesregierung beendet.
Franziska Vilmar, Asylexpertin bei Amnesty International in Deutschland, sagt dazu:
"Für rund 2.700 Menschen bedeutete die Aufnahme in Deutschland die Aussicht auf Sicherheit und eine Zukunft. Für tausende weitere Geflüchteter hat sich an der Perspektiv- und Rechtlosigkeit auf den griechischen Inseln bisher nichts verändert."
"Wenn die Innenminister_innen der europäischen Mitgliedstaaten heute über den EU-Migrationpakt beraten, dürfen sie die seit Jahren katastrophalen Lebensumstände für Geflüchtete in den griechischen Hotspots nicht vergessen. Die Pläne der EU-Kommission und der griechischen Regierung zum Bau quasi-geschlossener Lager an den Außengrenzen sind keine Lösung, sondern zementieren dieses Elend. Auch faire Asylverfahren, Rechtsberatung und effektiver Rechtsschutz können kaum auf Inseln gewährleistet werden. Deshalb dürfen Grenzverfahren an Außengrenzen künftig nicht zum Standard werden."