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Kelly Gonzalez ist endlich wieder in Freiheit!

Kelly Gonzalez Aguilar direkt nach ihrer Freilassung vor der Hafteinrichtung in Colorado am 14. Juli 2020
© Amnesty International
Die honduranische Transfrau Kelly Gonzalez Aguilar war in den USA fast drei Jahre inhaftiert, nachdem sie aufgrund ihrer sexuellen Identität aus ihrer Heimat fliehen musste. Zehntausende Menschen setzten sich für ihre Freilassung ein. Am 14. Juli wurde sie endlich aus der Haft entlassen.
Am 16. März 2020 teilte die Nichtregierungsorganisation "TransLatin@ Coalition" ein Video über ihren Instagram-Account. Darin ein verzweifelter Hilferuf: "Wir haben keine Möglichkeit uns zu schützen, uns geht es schlecht, wir müssen gehört werden!"
Im Video zu sehen sind die Honduranerin Kelly Gonzalez Aguilar und weitere Transfrauen, die sich im Haftzentrum in Aurora in den USA befinden. Die 24-jährige Kelly fordert in dem Video die US-Behörden dazu auf, endlich zu handeln und sie und andere Transfrauen freizulassen. Das Coronavirus sei eine tödliche Gefahr und im Gefängnis gebe es keinen Schutz davor.
Zu diesem Zeitpunkt war Kelly schon mehr als zwei Jahre in Haft und hatte einen langen Leidensweg hinter sich. Seit ihrer Kindheit erlebte sie Gewalt und Misshandlung aufgrund ihrer sexuellen Identität: Mit zwölf Jahren floh sie schließlich aus ihrer Heimat Honduras, um in Sicherheit und ohne Angst leben zu können.
Bei ihrer Einreise in die USA im August 2017 wurde sie festgenommen und inhaftiert – für Asylsuchende in den USA, die auf den Ausgang ihres Asylverfahrens warten, ist dies keine Seltenheit. Doch auch im Gefängnis hörten die Repressionen nicht auf. Kelly verbrachte Monate in Isolationshaft, eine Entlassung auf Bewährung wurde mehrfach abgelehnt. Die belastende Situation verschärfte sich zusätzlich durch den Ausbruch der Corona-Pandemie.
Zahlreiche Organisationen hatten sich deshalb in den vergangenen Wochen und Monaten für ihre Freilassung eingesetzt. Auch Amnesty International hatte mit "Urgent Actions" und "Briefen gegen das Vergessen" Appelle für Kelly gesammelt – mit Erfolg.
Am 14. Juli 2020 kam Kelly frei und bedankte sie sich mit folgenden Worten bei allen Menschen, die sich für sie eingesetzt hatten: "Ich danke euch für all eure Unterstützung. Für all die Kraft, für euren Kampf gegen die Einwanderungsbehörde. Dank eurer enormen Anstrengungen haben sie mein Recht auf Freiheit endlich anerkannt. Ohne eure Unterstützung wäre dies nicht möglich gewesen. Ich bin glücklich."
Neben Kelly warten in US-amerikanischen Haftanstalten derzeit noch sehr viel mehr Transgender-Personen auf den Ausgang ihres Asylverfahrens – oft unter menschenunwürdigen Umständen. Während der Zeit in Haft erleben sie oftmals erneut Diskriminierung und Misshandlung. Im Durchschnitt befinden sich in den USA bis zu 40.000 Asylsuchende jeden Tag in Haft. Mit mehr als 200 Haftanstalten landesweit unterhält die US-Regierung das größte System für die Inhaftierung von Asylsuchenden in der Welt.
Kelly ist nun zwar frei, ihr Asylverfahren ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Schreibe deshalb Kelly Solidaritätsbriefe, in denen du ihr viel Erfolg für das weitere Asylverfahren wünschst – sie freut sich!