Pressemitteilung Aktuell Erfolg 25. Juni 2024

Großbritannien/USA: Julian Assange aus Gefängnis entlassen

Julian Assange an Bord eines Flugzeugs. Er blickt leicht lächelnd aus dem Fenster.

Wikileaks-Gründer Julian Assange nach seiner Freilassung aus einem Londoner Gefängnis an Bord eines Flugzeugs kurz vor der Landung in Thailands Hauptstadt Bangkok (25. Juni 2024)

Der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks Julian Assange hat am Montag das Gefängnis in London verlassen und befindet sich Berichten zufolge auf dem Weg auf die US-amerikanischen Marianeninseln im Pazifik. Ein Deal mit US-Behörden soll dafür sorgen, dass er danach ohne weitere strafrechtliche Verfolgung in seine Heimat in Australien zurückkehren darf.

Christian Mihr, stellvertretender Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland, sagt:

"Julian Assanges Entlassung ist ein unheimlich wichtiger Erfolg für die Meinungs- und Pressefreiheit weltweit. Für Medienschaffende auf der ganzen Welt gilt: Wer über Menschenrechtsverletzungen und mögliche Kriegsverbrechen berichtet, darf dafür nicht bestraft werden. Die USA hätten die Spionagevorwürfe nie erheben dürfen, Assange fünf Jahre lang im Hochsicherheitsgefängnis zu inhaftieren, hätte nie passieren dürfen.  Dagegen haben auf der ganzen Welt Menschen seit Jahren protestiert – auf der Straße und im Netz. Ohne diesen Einsatz wäre Assange heute nicht auf dem Weg in die Freiheit."

Posting des Amnesty-Campaigners Stefan Simanowitz auf X (ehemals Twitter):

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Assange soll am Mittwoch vor einem US-Gericht auf den Marianeninseln erscheinen. Der Deal zwischen Assange und dem US-Justizministerium sieht vor, dass er sich dort wegen Spionagevorwürfen schuldig bekennt und zu fünf Jahren Haft verurteilt wird, die er aber in Großbritannien bereits verbüßt hat. Er soll demnach als freier Mensch nach Australien weiterreisen können. Assange hatte auf der Plattform Wikileaks mögliche Kriegsverbrechen des US-Militärs enthüllt. 2019 haben ihn britischen Behörden festgenommen. Die USA forderten seit Jahren seine Auslieferung.

Das Bild zeigt mehrere Menschen mit Protestplakaten

Protestaktion von Amnesty International, Reporter ohne Grenzen und Digitale Gesellschaft für den Wikileaks-Gründer Julian Assange vor der US-Botschaft in Berlin (20. Februar 2024)  

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