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Forderung an die Bundesregierung und die Koalitionsfraktionen: Recht auf Familiennachzug umsetzen

Menschenrechts- und Hilfsorganisationen demonstrieren in Berlin für ein uneingeschränktes Recht auf Familiennachzug von Geflüchteten (Archivaufnahme).
© IMAGO / epd
Der Nachzug von Familienmitgliedern zu ihren geflüchteten Angehörigen aus Krisenregionen nach Deutschland dauert derzeit oft mehrere Jahre. Dies betrifft Familien aus Syrien genauso wie aus Afghanistan oder Eritrea. Kinder wachsen deshalb ohne ihre Eltern auf, Geschwister werden über lange Zeit auseinandergerissen. Je nach Aufenthaltserlaubnis haben hier lebende Syrer*innen einen Rechtsanspruch darauf, ihre Familie nachzuholen. Bei anderen steht es im Ermessen der Behörden, ob und wann Familienmitglieder nachkommen dürfen.
Am Weltkindertag fordert Amnesty International gemeinsam mit 22 anderen Organisationen und Verbänden von der Bundesregierung und den Koalitionsfraktionen, ihre Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag nun endlich umzusetzen. Konkret muss die Bundesregierung:
1. Den Rechtsanspruch auf Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten wiederherstellen.
2. Den Rechtsanspruch für Geschwister beim Elternnachzug zu unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und subsidiär Schutzberechtigten verankern.
3. Die aktuellen EuGH-Urteile bezüglich des Zeitpunkts der Minderjährigkeit für volljährig werdende und bereits im Verfahren volljährig gewordene Minderjährige umsetzen.
4. Administrative Hürden im Visumsverfahren abbauen durch digitale Antragstellung und ausreichende Finanzierung.
5. Das Erfordernis von Sprachkenntnissen vor der Einreise generell abschaffen.