Aktuell Kultur 14. November 2024

Die Preisträgerfilme des Deutschen Menschenrechts-Filmpreises 2024 stehen fest

Das Bild zeigt das Logo des Menschenrechtsfilmpreis in blau und weiß

Zum vierzehnten Mal würdigt der Wettbewerb deutschsprachige Produktionen, denen es gelingt, das Thema Menschenrechte wirkungsvoll zu vermitteln.

Aus den 420 eingereichten Wettbewerbsbeiträgen wählten die Jurys sechs herausragende Film- und Fernsehproduktionen in den Kategorien Langfilm, Kurzfilm, Hochschule und Non Professional. Zudem wurde aus allen Einreichungen ein Bildungspreis ermittelt.

  • Kategorie Langfilm: "Sieben Winter in Teheran" von Steffi Niederzoll, Dokumentarfilm, 2023
  • Kategorie Kurzfilm: "Zelle 5 – Eine Rekonstruktion" von Mario Pfeifer, Dokumentarfilm, 2023
  • Kategorie Magazin: "Migrationskrise? Eine Gemeinde zeigt, wie es geht" von Julius Baumeister, Herbert Kordes, Beitrag Politikmagazin, 2023
  • Kategorie Hochschule: "Hausnummer Null" von Lilith Kugler, Dokumentarfilm, 2024
  • Kategorie Non Professional: "Alles gehört zu dir" von Hien Nguyen und Mani Pham Bui, Dokumentarfilm, 2022
  • Kategorie Bildung: "Fünfzehn Minuten" von Sejad Ademaj, Drama, 2022

Einladung zur Preisverleihung des Menschenrechtsfilmpreises:

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"Alle über 400 Filme haben uns auf ihre jeweilige Art begeistert. Sie zeugen von engagierten Filmemacher*innen, die ihre Positionen zu den Menschenrechtsthemen unserer Zeit klar und unmissverständlich formulieren. Die sechs jetzt prämierten Filme sind die 'Besten unter den Besten' und verdienen höchste Anerkennung – durch unsere Jurys und durch die Zuschauer*innen, die diese Filme – nicht zuletzt dank des Deutschen Menschenrechts-Filmpreis – nun erneut sehen können. Der diesjährige Wettbewerbsjahrgang belegt erneut, dass es zahlreiche Künstler*innen und Protagonist*innen gibt, die hartnäckig an einem Thema dranbleiben, auch wenn es längst aus den Schlagzeilen verschwunden ist. Genau das macht den DMFP aus", sagt Klaus Ploth, Mitglied des Veranstalterkreises des Wettbewerbs.

 

Preisträger in der Kategorie Langfilm ist der Dokumentarfilm "Sieben Winter in Teheran"

 

Eine Frau steht an einem Rednerpult

Filmszene aus "Sieben Winter in Teheran"

 

Teheran, 7. Juli 2007: Reyhaneh Jabbari, 19, hat ein Geschäftstreffen mit einem neuen Kunden. Ein ganz normaler Tag, der ihr Leben jedoch für immer verändern wird. Denn als der Mann versucht, sie zu vergewaltigen, ersticht sie ihn in Notwehr und flieht. Am gleichen Tag wird sie verhaftet und bald darauf des Mordes angeklagt. Trotz vieler Beweise, die auf Notwehr hindeuten, hat Reyhaneh vor Gericht keine Chance, da ihr Vergewaltiger ein mächtiger und exzellent vernetzter Mann war, der - selbst nach seinem Tod - von der patriarchalen Gesellschaft geschützt wird. Reyhaneh wird zum Tode verurteilt. Ihr persönlicher Kampf für die Gerechtigkeit beginnt. Dank heimlich aufgenommener Videos, die von Reyhanehs Familie zur Verfügung gestellt wurden, ihrer Zeugenaussagen, der Briefe, die Reyhaneh im Gefängnis geschrieben hat, und anderer Archive zeichnet der Film den Prozess, die Inhaftierung und das Schicksal dieser Frau nach, die zum Symbol des Widerstands wurde. Ihr Kampf für die Rechte der Frauen spiegelt den Kampf so vieler Frauen wider, nicht nur im Iran. 

"Steffi Niederzoll gelingt es mit der Montage von Material aus höchst unterschiedlichen Quellen meisterhaft, eine Unmittelbarkeit der Schilderung herzustellen, die niemanden unberührt lässt. Sie rekonstruiert genau und mit immer spürbarem Mitgefühl das furchtbare Geschehen, den juristischen und politischen Kontext dieses Falls, der weltweite Solidarität hervorrief. Dieser erschütternde Film erinnert gerade in diesen Tagen auch an all jene, die heute im Iran von der Todesstrafe bedroht sind", erläutert die Jury ihre Entscheidung.

Filmtrailer: Sieben Winter in Teheran

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Veranstaltungen im Rahmen des Menschenrechtsfilmpreises 2024:

Preisverleihung am 7. Dezember 2024:

Die 14. Verleihung des Deutschen Menschenrechts-Filmpreises findet am 7. Dezember 2024 in der Nürnberger Tafelhalle statt. Der Kabarettist und Fernsehmoderator Christoph Süß wird die Veranstaltung moderieren – als Schirmherrin konnte die Schauspielerin und Autorin Katja Riemann gewonnen werden. 

Die Vor-Ort-Veranstaltung ist bereits ausverkauft, sie wird jedoch per Livestream übertragen.

Link zur Online-Veranstaltung: www.menschenrechts-filmpreis.de

Der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis wird im Rhythmus von zwei Jahren vergeben und aktuell von 20 Veranstalterinnen und Veranstaltern getragen. Neben Amnesty International sind die Trägerinnen und Träger des Wettbewerbs bundesweit tätige Organisationen der Menschenrechts-, Bildungs-, Kultur- und Medienarbeit, konfessionell geprägte Organisationen, Gewerkschaften sowie Wohlfahrtsverbände und kommunale Einrichtungen. Sie teilen das gemeinsame Ziel der Achtung und Wahrung der Menschenrechte. Zudem unterstützen Einzelpersonen und Verbände den Wettbewerb. 

CasaMatinée: "Sieben Winter in Teheran": 

Sondervorstellung am Tag nach der Preisverleihung des Deutschen Menschenrechts-Filmpreises im Casablanca - Kino mit Courage 

Sonntag, 8. Dezember 2024, Beginn 11:00 Uhr, mit anschließendem Filmgespräch mit der Regisseurin Steffi Niederzoll

Der Eintritt ist frei. Karten können vorab reserviert werden: Per Mail an reservierung[at]casablanca-nuernberg.de oder telefonisch während der Kassen-Öffnungszeiten unter 0911-45 48 24.

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