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Das Bild des Krieges: Spielfilm "Die Fotografin" ab 19. September im Kino
Filmszene aus "Die Fotografin"
© Sky UK Ltd / Kimberley French
In dem Spielfilm "Die Fotografin" brilliert Kate Winslet als Lee Miller, die berühmteste Fotografin während des Zweiten Weltkriegs.
Von Jürgen Kiontke
1945 in Buchenwald: Männer in Häftlingskleidung schauen sich einen Haufen menschlicher Knochen an, die Mützen abgenommen, trauernd. Es ist der Moment, wo die Fotografin Lee Miller auf den Auslöser drückt. Und wie so oft zuvor gelingt ihr eine ikonische Aufnahme.
Wie das ehemalige New Yorker Fotomodell Lee Miller zur Kamera kam und durch ihre Arbeit weltberühmt wurde, ist nun Thema des sehenswerten, aufwendigen Spielfilms "Die Fotografin". Die Rahmenhandlung: Ein junger Mann interviewt sie in fortgeschrittenem Alter in ihrem Landhaus in England. Anhand alter Fotos rekapituliert sie die Stationen ihres Lebens. An ihr selbst, darauf nimmt der Film Bezug, sind die Erlebnisse nicht spurlos vorübergegangen. Die Bilder, die sie zu bannen suchte, verfolgen sie bis ins hohe Alter. In mehreren Rückblenden berichtet sie von der Zeit des Zweiten Weltkriegs, als gebe sie ein Interview für eine Zeitung. Später wird sich herausstellen, dass der Gesprächspartner ihr Sohn ist.
Filmszene aus "Die Fotografin"
© Sky UK Ltd / Kimberley French
Der echte Sohn, Anthony Penrose, arbeitete bereits seit 2016 mit der Hauptdarstellerin des Films, Kate Winslet, an dem Filmstoff. Er basiert auf Penrose' Biografie. Winslet spielt die facettenreiche Journalistin mit viel Einfühlungsvermögen. Sie gibt ihrer Figur harte Züge, ihr Spiel unterstreicht, zu welchen Anstrengungen Miller für ihren Beruf bereit war. Ob in der ersten Reihe unter Beschuss oder vor den von den Nazis aufgeschichteten Leichenbergen vor den Krematorien: Der Film wirft ein Licht auf die Arbeit der Reporter im Krieg und mit welchen Gefahren sie konfrontiert sind; aber auch, welche Macht ihre Bilder haben und welch kuriose Wege der Journalismus mitunter nimmt: Viele ihrer Bilder der Opfer erschienen in Mode- und Lifestyle-Magazinen.
Nach dem Krieg arbeitete sie weiter, fotografierte in den Ruinenstädten Deutschlands. Ungeschönt den Schrecken ablichten: Der Film unterstreicht auch die Bedeutung der Dokumentation von Kriegsverbrechen und mit welcher Ausdauer diese Arbeit verrichtet werden muss. Penrose: "Miller akzeptierte kein Nein als Antwort und brachte die Dinge zum Laufen."
"Die Fotografin" (Großbritannien 2023). Regie: Ellen Kuras. Mit Kate Winslet und Alexander Skarsgård. Kinostart: 19. September 2024.
Trailer zum Film "Die Fotografin":