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Fußball-WM in Katar: Umfrage zeigt Unterstützung für Entschädigung von Arbeitsmigrant*innen
Arbeitsmigranten auf der Baustelle des al-Bayt-Stadions für die Fußball-WM 2022 in Katar (Archivaufnahme)
© IMAGO / MIS
Einer deutschlandweiten repräsentativen Umfrage von YouGov im Auftrag von Amnesty International zufolge befürworten 65 Prozent der Befragten, dass die FIFA Einnahmen aus der Fußballweltmeisterschaft für die Entschädigung der Arbeitsmigrant*innen verwendet, die bei der Vorbereitung des Turniers Menschenrechtsverstöße erlitten haben. 61 Prozent der Befragten erwarten, dass der DFB sich öffentlich zu den Menschenrechtsverstößen im Zusammenhang mit der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar äußert und die Entschädigung von Arbeitsmigrant*innen unterstützt.
Einer von Amnesty International in Auftrag gegebenen repräsentativen deutschlandweiten Umfrage nach stimmen 65 Prozent der Erwachsenen in Deutschland der Forderung zu, dass die FIFA die betroffenen Arbeitsmigrant*innen entschädigen soll, die während der Vorbereitungen der Fußballweltmeisterschaft 2022 Menschenrechtsverstöße erlitten haben.
Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland, sagt: "Die Umfrage zeigt: Den Menschen in Deutschland sind die Menschenrechtsverletzungen in Katar nicht egal. Die Mehrheit von ihnen erwartet Taten statt schöner Worte. Vergangenes kann nicht ungeschehen gemacht werden, aber die FIFA und die katarische Regierung können endlich ihre Verantwortung wahrnehmen und die in ihren Rechten verletzten Arbeitnehmer*innen oder ihre Angehörigen entschädigen. Weder bei der FIFA noch bei Katar scheitert es am Geld, sondern bislang allein am guten Willen. FIFA und Katar müssen nun endlich ein Entschädigungsprogramm auf den Weg bringen."
Die YouGov-Umfrage, an der sich im August deutschlandweit 2.125 Erwachsene beteiligt haben, ergab zudem, dass eine Mehrheit (61 Prozent) befürwortet, dass sich der DFB öffentlich zu den Menschenrechtsverstößen im Zusammenhang mit der WM 2022 in Katar äußert und dabei zum Beispiel die Entschädigung von Arbeitsmigrant*innen unterstützt.
Beeko sagt: "Die Umfrage zeigt, dass sich die Mehrheit der Befragten vom DFB eine klare Haltung wünscht. Alle nationalen Fußballverbände, deren Mannschaften an der Weltmeisterschaft teilnehmen, sind nach den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte verpflichtet, Arbeitsmigrant*innen zu unterstützen."
Laut Umfrage spricht sich fast die Hälfte der Befragten dafür aus, bei der Wahl des Austragungsortes eines großen Sportereignisses die Menschenrechtslage vor Ort als ein Schlüsselkriterium heranzuziehen (47%). Dies wird als zweitwichtigstes Kriterium gesehen, gleich nach der Sicherheit von Fans und Athleten (48%).
Beeko fordert: "Die Vergabe und Ausrichtung internationaler Sportveranstaltungen darf nicht länger ohne den Blick auf die Menschenrechtslage erfolgen. Es ist gut und richtig, dass der Koalitionsvertrag ausdrücklich die strikte Verknüpfung von Sportgroßveranstaltungen an die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte fordert."
Baustelle des Lusail-Stadions nahe der katarischen Hauptstadt Doha, in dem unter anderem das Endspiel der Fußball-WM 2022 in Katar stattfinden soll (17. November 2021)
© IMAGO / MIS
Hintergrund
Die Ergebnisse der Umfrage unterstützen die #PayUpFIFA-Kampagne, die im Mai von einem Zusammenschluss aus Menschenrechtsorganisationen – darunter Amnesty International –, Fangruppen und Gewerkschaften ins Leben gerufen wurde und in der die FIFA aufgefordert wird, einen Fonds zur Entschädigung der Arbeiter*innen einzurichten und künftige Menschenrechtsverstöße zu verhindern. Die Organisationen fordern, dass die FIFA mindestens 440 Millionen US-Dollar für den Fonds bereitstellt – so viel, wie sie an Preisgeldern bei der Weltmeisterschaft ausschüttet. Die FIFA wird durch das Turnier schätzungsweise 6 Milliarden US-Dollar einnehmen.
Nach dem Start der Kampagne teilte die FIFA Amnesty International mit, dass sie den Vorschlag in Erwägung ziehe. Bisher hat sie aber noch keine öffentliche Stellungnahme abgegeben.