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"Verein mit klaren Werten"
Werner Wolf, seit 2019 Präsident des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln
© Thomas Faehnrich
Werner Wolf ist seit 2019 Präsident des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln. Zugleich ist der 67-Jährige Vorsitzender der 1. FC-Köln-Stiftung, die sich um soziale Belange kümmert. In diesem Jahr hat sich die Stiftung für eine Saisonpartnerschaft mit Amnesty International entschieden. Das Motto lautet #ZesammeFürMenschen.
Interview: Martin Krauß
Fußball und Menschenrechte werden nicht erst seit der WM 2022 in Katar miteinander in Verbindung gebracht. Warum ist der 1. FC Köln eine Saisonpartnerschaft mit Amnesty International eingegangen?
In einer Welt, die sich immer stärker spaltet, ist der Fußball einer der letzten großen Identifikationsanker, der Menschen miteinander ins Gespräch bringt. Dieses große Potenzial dürfen wir als Fußballclub nicht allein für begeisternde Sporterlebnisse nutzen. Wir stehen in der Pflicht, unsere Breitenwirkung für gesellschaftliche Themen einzusetzen, die sonst nicht im Rampenlicht stehen. "Menschenrechte" – das klingt für viele vielleicht kompliziert und trocken. Aber es geht dabei um Dinge, die unser Leben entscheidend ausmachen. Jeder darf sein, wie er will, darf sich aussuchen, woran er glaubt und welchen Menschen er liebt. Jeder darf seine Meinung frei äußern. Das alles sind grundlegende Menschenrechte, die leider nicht selbstverständlich sind. Unsere Partnerschaft mit Amnesty soll und wird vielen Menschen klarmachen, wie wichtig diese Rechte sind, und wie wichtig es ist, dass wir alle uns dafür einsetzen.
Wie darf man sich die Partnerschaft konkret vorstellen?
Der Generalsekretär von Amnesty in Deutschland, Markus N. Beeko, hat gemeinsam mit uns bei der Saisoneröffnung die Partnerschaft vorgestellt und die Bedeutung der Menschenrechte auf beeindruckende Weise deutlich gemacht. Im Clubmagazin GeißbockEcho haben wir die erste Titelstory der Saison den Menschenrechten und Amnesty gewidmet. Das Heimspiel gegen Mainz 05 am 9. Dezember wird aufgrund seiner zeitlichen Nähe zum weltweiten Tag der Menschenrechte am 10. Dezember ebenfalls einen Schwerpunkt auf diese Partnerschaft legen. Für uns ist eine Saisonpartnerschaft aber auch immer ein Prozess, in dem wir gemeinsam neue Ideen und Projekte entwickeln.
Das frühe Ausscheiden des deutschen Teams in Katar wurde von manchen damit begründet, dass die Diskussion um Menschenrechte das Team abgelenkt habe. Erwartet der 1. FC Köln demnächst ähnliche Diskussionen?
Ich glaube, da werden Dinge verdreht. Die Fifa hat mit ihrer zweifelhaften WM-Vergabe nach Katar die europäischen Verbände in ein Dilemma gestürzt, aus dem es keinen richtigen Ausweg gab, sondern nur weniger falsche. Das hat für das deutsche Vorrundenaus vielleicht auch eine kleine Rolle gespielt, die wirklichen Gründe lagen aber woanders. Beim 1. FC Köln ist es unsere wichtigste Aufgabe, die Fans mit attraktivem und erfolgreichem Fußball zu begeistern. Als mitgliedergeführter Verein mit klaren Werten wird sich der 1. FC Köln aber auch für Themen außerhalb des Fußballplatzes einsetzen.
Menschenrechtsarbeit ist ein Schwerpunkt der Stiftung 1. FC Köln. Was bedeutet das?
Wenn wir über Menschenrechte sprechen, geht es nicht immer um Inhaftierung oder Unterdrückung von Menschen in anderen Ländern. Menschenrechte beginnen vor unserer Haustür. Jeder Mensch braucht ein Umfeld, in dem er sich mit einem sicheren Gefühl bewegen und ein menschenwürdiges Leben führen kann. Hier setzen wir an. Wir wollen ein Bewusstsein für den Wert der Menschenrechte schaffen. Es reicht nicht, wenn wir Kölner unsere Toleranz und Offenheit besingen und feiern. Wir müssen aktiv etwas tun. In unserem Projekt "FC mit Herz" erfüllen wir regelmäßig Menschen ihre Herzenswünsche, die von Schicksalsschlägen getroffen wurden oder aus anderen Gründen benachteiligt sind. Und das Projekt "Integration durch Fußball" erleichtert Flüchtlingskindern im Alter von acht bis 14 Jahren die Integration. Solche Projekte bauen Menschen Brücken in die Gesellschaft, damit sie selbstbestimmt am Leben teilhaben. Diese Teilhabe ist ein Fundament für die Würde jedes Menschen und für seine grundlegenden Rechte.
Martin Krauß ist freier Journalist. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung von Amnesty International wieder.
Mehr Infos zur Partnerschaftvon Amnesty mit dem #effzeh gibt es hier.