Amnesty 06. Juni 2025

2024: Der aktivistische Jahresrückblick

Das Bild zeigt mehrere Menschen, mit Protestplakaten in der Hand

Auch Amnesty International beteiligte sich an der "Hand in Hand"-Demonstration gegen Antisemitismus und Rassismus vor dem Bundestag in Berlin (3. Februar 2024).

Gemeinsam mit vielen anderen gingen im Jahr 2024 zahlreiche Amnesty-Mitglieder auf die Straße, um die Menschenrechte zu verteidigen: zum Beispiel bei Demonstrationen gegen Rechtsextremismus oder bei Pride-Paraden.

Das Jahr 2024 begann mit Demonstrationen und Kundgebungen für Demokratie, gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit. In Städten wie Freiburg, Karlsruhe, Hechingen, Hamburg, Dresden oder Wiesbaden beteiligten sich daran auch Gruppen und Mitglieder von Amnesty. In Berlin nahmen sie am Aktionstag "Wir sind die Brandmauer" teil. Auf lokaler Ebene schlossen sich zahlreiche Amnesty-Gruppen Netzwerken gegen Rechtsextremismus und menschenrechtsfeindliche Positionen an, zeigten mit vielfältigen Veranstaltungen Solidarität und stärkten die Bündnisse vor Ort.

Viele Amnesty-Mitglieder führten dieses Engagement das gesamte Jahr über fort und beteiligten sich z. B. im Sommer und Herbst an Aktionen rund um die Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Auf zahlreichen Demonstrationen und Veranstaltungen verteilten sie Materialien zu den Landtagswahlen und zur Amnesty-Kampagne "Protect the Protest". Besonders rege war die Beteiligung in Städten wie Leipzig, Erfurt oder Chemnitz.

In Mannheim organisierte eine Amnesty-Gruppe die "Monnem Pride" im Juli mit. Etwa 15.000 Teilnehmende feierten dort mit einer Demonstration und anschließendem Straßenfest die Vielfalt. Der Amnesty-Truck unterstützte Prides unter anderem in Berlin, Hamburg, Erfurt, Angermünde, Zwickau, Chemnitz und Weimar. Ziel war nicht zuletzt, kleinere Communitys zu unterstützen, besonders dort, wo Landtagswahlen anstanden.

Viele Amnesty-Gruppen nahmen den Tag der Menschenrechte und das 75-jährige Jubiläum der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte zum Anlass für Veranstaltungen. So organisierte der Darmstädter Amnesty-Bezirk eine Vortragsreihe, unter anderem mit Wolfgang Kaleck, dem Rechtsanwalt von Edward Snowden, und mit Wolfgang Grenz, Amnesty-Vorstandsmitglied für Flüchtlinge. 

Die Hochschulgruppe München und die Koordinationsgruppe Chile/Venezuela zeigten im Rahmen der Reihe "München für Menschenrechte" den Film "Mein gestohlenes Land" von Marc Wiese, der auf großes Interesse stieß. In Bonn und mehreren anderen Städten gab es Aktionen zum zweiten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine.

Posting des 1. FC Köln auf X (ehemals Twitter):

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Ein weiteres wichtiges Projekt war 2024 die Zusammenarbeit von Amnesty mit der Stiftung des 1. FC Köln im Rahmen der Saisonpartnerschaft "#ZesammeFürMenschen". Der gemeinsam organisierte "Kölner Menschenrechtswettbewerb" ermöglichte es jungen Menschen im Alter von 12 bis 21 Jahren, sich kreativ mit dem Thema Menschenrechte auseinanderzusetzen.

Mehr als 15 Amnesty-Gruppen nahmen an der Aktion "Cities for Life – Städte gegen die Todesstrafe" teil. Sie konnten ihre Städte und Gemeinden davon überzeugen, sich dieser Initiative anzuschließen, die für die weltweite Abschaffung der Todesstrafe eintritt. In Deutschland sind inzwischen mehr als 300 Städte Teil der Initiative, weltweit sind es mehr als 2300 Städte. Demonstrationen, Veranstaltungen und Mahnwachen für einen gerechten Frieden in Israel und Palästina gab es unter anderem in Konstanz, Tübingen und Hamburg. 

Das Jahr endete mit dem Briefmarathon, bei dem viele Gruppen, aber auch zahlreiche Schulen in ganz Deutschland mitmachten. Sie unterstützten mit mehr als 380.000 Briefen und Karten neun Menschen, die zu Unrecht inhaftiert sind, bedroht werden oder anderen Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sind. 

2024 stand damit nicht zuletzt im Zeichen von Bündnissen und der Unterstützung kleinerer Organisationen. Amnesty kann als Teil von Bündnissen starke Wirkung entfalten, neue Menschen für menschenrechtliches Engagement gewinnen und unsere Anliegen sichtbarer machen. Gleichzeitig kann Amnesty – wie im Falle der Prides – kleinere Initiativen unterstützen, deren Engagement sonst nicht möglich oder weniger sichtbar wäre. Die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen möchten wir 2025 weiter vorantreiben, um noch mehr Menschen für unsere Themen zu gewinnen und unseren Forderungen nach Einhaltung der Menschenrechte noch mehr Nachdruck zu verleihen. 

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