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USA: Todesstrafe für Rocky Myers in Haftstrafe umgewandelt

Der 63-jährige Rocky Myers saß mehr als 30 Jahre im US-Bundesstaat Alabama im Todestrakt (Archivaufnahme). Im März 2025 wurde sein Todesurteil in eine Haftstrafe umgewandelt.
© privat
Der US-Amerikaner Rocky Myers wird nicht hingerichtet! Die Gouverneurin des Bundesstaates Alabama, Kay Ivey, hat das Todesurteil gegen den 63-Jährigen am vergangenen Freitag in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Amnesty International hatte sich lange für Rocky Myers eingesetzt – unter anderem im Rahmen des Briefmarathons 2023.
"Lügt ihr? Oh mein Gott". Es sind die Worte von Rocky Myers, als erfährt, dass er nicht hingerichtet werden soll. Seine Rechtsbeistände hatten ihm am Telefon mitgeteilt, dass die Gouverneurin Kay Ivey sein Todesurteil in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt hat. Während des Telefonats ist auch zuhören, wie Rockys ältester Sohn von der Nachricht erfährt und die Entscheidung kaum glauben kann: "Papa meinst du das ernst? Ich freue mich so für dich!". Die Initiative "Justice for Rocky Myers" hat diese emotionalen Momente auf der Social Media-Plattform X geteilt.
Rocky Myers, ein Schwarzer mit geistiger Behinderung, wurde 1994 verurteilt und saß seither im Todestrakt. Er wurde wegen Mordes an einer älteren weißen Frau für schuldig befunden. Das Gerichtsverfahren war jedoch fehlerhaft und es gab keine Beweise, die ihn direkt mit dem Verbrechen in Verbindung brachten, für das er verurteilt wurde. Eine überwiegend weiße Jury befand Rocky damals für schuldig, empfahl aber eine lebenslange Haftstrafe. Der Richter überstimmte die Geschworenen und verurteilte Rocky zum Tode.
Rocky Myers war mehr als 30 Jahre im Todestrakt
Amnesty International begrüßte die Entscheidung der Gouverneurin: "Wir freuen uns über die Nachricht, dass Kay Ivey das Todesurteil von Rocky Myers umgewandelt hat. Dies geschah zu einem Zeitpunkt, als die Behörden bereits das Verfahren zur Festsetzung des Hinrichtungstermins eingeleitet hatten", sagte TJ Riggs, Koordinator für die Abschaffung der Todesstrafe in Alabama für Amnesty International USA. "Das US-Strafjustizsystem ist fehlerhaft und diskriminierend, und der Fall von Rocky Myers steht exemplarisch für viele dieser Fehler. Die Entscheidung von Gouverneurin Ivey ist ein erster wichtiger Schritt in Richtung Gerechtigkeit für ihn und seine Familie."
Amnesty setzt sich seit langem für Rocky Myers ein – unter anderem im Rahmen der Briefe gegen das Vergessen und des Briefmarathons 2023. Bei letzterem haben Hunderttausende Menschen aus aller Welt eine Petition an die Gouverneurin von Alabama, Kay Ivey, unterzeichnet und sie aufgefordert, sein Todesurteil umzuwandeln.

Amnesty-Mitglieder in der marokkanischen Hauptstadt Rabat unterschreiben beim Briefmarathon Appelle für den in den USA zum Tode verurteilten Rocky Myers (November 2023).
© Amnesty International Marokko
Gouverneurin soll alle weiteren Hinrichtungen ebenfalls aussetzen
Amnesty International fordert die Gouverneurin nach ihrer Entscheidung auf, alle weiteren Hinrichtungen in diesem Bundesstaat auszusetzen. Die Todesstrafe ist ein grausame, unmenschliche und erniedrigende aller Strafen. Amnesty International lehnt sie in jeder Form und ohne Ausnahme ab.