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Die Bewaffnung des "Islamischen Staats" - Zahlen und Fakten
© Conflict Armament Research
Die wichtigsten Zahlen und Fakten aus dem Amnesty-Bericht "Taking Stock: The arming of Islamic State" auf einen Blick:
· Amnesty International hat mehr als 100 verschiedene Arten von Waffen und Munition aus ursprünglich mindestens 25 Ländern katalogisiert, die von der bewaffneten Gruppe "Islamischer Staat" (IS) im Irak und in Syrien eingesetzt werden.
· Mit diesem Waffenarsenal begeht IS grauenvolle Menschenrechtsverstöße und Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht. IS-Kämpfer verschleppen Zivilpersonen, darunter auch friedliche Aktivisten und Medienschaffende, und sind für Folter und andere Misshandlungen verantwortlich, einschließlich Vergewaltigung und andere sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt. Gefangengenommene Regierungssoldaten und Mitglieder anderer bewaffneter Gruppen werden summarisch hingerichtet. Die Gruppe rekrutiert auch Kindersoldaten.
· Die meisten seiner Waffen erhielt der IS durch die Erbeutung von Waffen des irakischen Militärs. Andere Quellen waren Waffen von gefallenen Gegnern, illegaler Handel und Waffen übergelaufener Kämpfer im Irak und in Syrien.
· Nach der Einnahme von Mossul, der zweitgrößten Stadt im Irak, im Juni 2014 hatten IS-Kämpfer Zugriff auf den irakischen Vorrat an international hergestellten Waffen, darunter auch Waffen und Militärfahrzeuge, die in den USA hergestellt worden waren. Stolz zeigten sie sich damit in den sozialen Medien.
· Ein Großteil der vom IS gehaltenen Waffen kommt ursprünglich aus den USA, aus Russland und den Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Das irakische Militär kaufte sie diesen Ländern zwischen den 1970er- und 1990er-Jahren ab. Die meisten in Syrien eingesetzten Waffen kommen aus Russland, den Staaten der ehemaligen Sowjetunion und dem Iran.
· Der Erste Golfkrieg (1980-88) trug entscheidend zur Entwicklung eines globalen Waffenmarkts bei. Mindestens 34 verschiedene Länder lieferten damals Waffen in den Irak – 28 dieser Länder lieferten gleichzeitig auch Waffen an den Iran.
· Nachdem 1990 ein UN-Waffenembargo über den Irak verhängt wurde und die Waffenlieferungen entsprechend eingestellt wurden, nahmen sie ab 2003 mit der militärischen Intervention unter US-amerikanischer Führung wieder stark zu.
· Mehr als 30 Länder – darunter alle ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats – haben in den vergangenen zehn Jahren Kriegsgerät an die irakische Armee geliefert. Über diesen Zeitraum hinweg landete ein erheblicher Anteil an militärischer Ausrüstung in den Händen von bewaffneten Gruppen, darunter auch IS und seine Vorläufer.
· Zwischen 2011 und 2013 unterzeichneten die USA Waffenlieferverträge im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar mit der irakischen Regierung. Im Jahr 2014 waren bereits Kleinwaffen und Munition im Wert von mehr als 500 Millionen USD aus den USA in den Irak geliefert worden. Das US-amerikanische Verteidigungsministerium unterhält derzeit ein Ausrüstungsprogramm ("Train and Equip") im Wert von 1,6 Milliarden USD mit dem Irak, in dessen Rahmen u. a. 43.200 M4-Gewehre geliefert werden sollen.
· Am 15. August 2014 bekräftigte die Resolution 2170 des UN-Sicherheitsrats ein bestehendes Waffenembargo gegen den IS und die bewaffnete Gruppe Al-Nusra-Front, eine al-Qaida zugehörige Gruppe.
Hier können Sie den vollständigen Bericht "Taking Stock: The arming of Islamic State" (PDF, englisch, 44 Seiten) herunterladen.