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Türkei: Verhaftungswelle nach Räumung des Gezi-Parks

Stiller Protest: Hunderte Menschen protestierten ohne Worte am 18. Juni auf dem Taksim-Platz in Istanbul.
© REUTERS/Marko Djurica
19. Juni 2013 - Andrew Gardner, Türkei-Experte von Amnesty, wurde in der Nacht vom 15. auf 16. Juni Zeuge der polizeilichen Räumung des Gezi-Parks und spricht von exzessiver und unverhältnismäßiger Gewalt.
Im Zusammenhang mit der gewaltsamen Räumung des Taksim-Platzes und des Gezi-Parks in Istanbul sollen in den vergangenen Tagen Hunderte von Personen verhaftet worden sein. Die türkische Anwaltsvereinigung verfügt über die Namen von mindestens 70 Verhafteten, von denen seither jede Spur fehlt. Die türkischen Behörden weigern sich bisher, Auskunft darüber zu geben, wo die Betreffenden in Haft gehalten werden. Amnesty befürchtet Folter und Misshandlung in Haft und Polizeigewahrsam. Die türkische Ärztekammer berichtet derzeit von 7.600 verletzten Personen. Unterdessen geht der Widerstand weiter: Viele Menschen drücken dies aus, indem sie in der Öffentlichkeit reglos stehenbleiben.
Besonders Besorgnis erregend ist, dass auch Journalisten, Rechtsanwälte, Nutzer sozialer Medien und Ärzte, die Verletzte in Notzentren (Hotels, Büros) medizinisch versorgen, verhaftet worden sind und strafrechtlich verfolgt werden sollen.
Amnesty fordert von den türkischen Behörden dringend
- keine Polizeigewalt gegen friedliche Proteste anzuwenden;
- die sofortige Freilassung der Verhafteten, die Bekanntgabe ihrer Aufenthaltsorte und Zugang für Familienangehörige und Anwälte, so lange sie noch in Haft sind;
- unabhängige und unparteiische Untersuchungen der gewaltsamen Polizeieinsätze sowie die Bestrafung der Verantwortlichen;
- die Respektierung des Rechts auf freie Meinungsäußerung und die Zulassung friedlicher Proteste.
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"Standing still is not a crime" - Beitrag im englischsprachigen Amnesty-Blog "Livewire"
Video: Stiller Protest am Taksim-Platz, 19.6.2013
Selmin Çalışkan, Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, war vor Ort am Taksim-Platz in Istanbul und dokumentierte den stillen Protest in einem kurzen Video.