Pressemitteilung Aktuell Kultur Deutschland 24. September 2022

Amnesty kürt Preisträger*innen des 12. Marler Medienpreis Menschenrechte

Das Bild zeigt eine Illustration: eine schwarze Katze auf gelben Hintergrund, dazu die Schrift m3, 2022, Amnesty

Die Jurys des Marler Medienpreis Menschenrechte haben heute bei einer feierlichen Verleihung unter der Schirmherrschaft von Sonia Mikich im Grimme-Institut in Marl die diesjährigen Preisträger*innen in den drei Kategorien Information Video, Information Audio / Print sowie Fiktion ausgezeichnet.

Durch die Verleihung des 12. Marler Medienpreis Menschenrechte führte Katja Leistenschneider.

Sonia Mikich sagte in einer Videobotschaft: "Wir brauchen – ich sage das bewusst – einen aktiven, kämpferischen Journalismus, der keine Angst vor Konfrontationen hat. Der nicht hasenherzig und ausgewogen ist, wenn es um Täter und Opfer geht. Mein Respekt, meine Zuneigung gilt den vielen Aktiven, die gegen undemokratische Übergriffe, subtile Diskriminierung und grobes Unrecht kämpfen. Der Marler Medienpreis Menschenrechte ehrt Ihre Arbeit, Ihre Beharrlichkeit. Ihren Dienst an das Gemeinwohl. Ich gratuliere von Herzen."

Die Jurys haben aus zahlreichen Einreichungen Beiträge in den drei Kategorien Information Video, Information Audio / Print sowie Fiktion ausgezeichnet sowie einen Preis der Amnesty Jugend vergeben. Der Ehrenpreis des m3 ging an Isabel Schayani.

Laudator Ulrich Fehling würdigte im Besonderen Schayanis Empathie bei der Arbeit und für Menschen auf der Flucht. Sie erklärt: "Ich bin noch etwas ergriffen von dem was Sie gesagt haben, und dass Sie sich so genau mit dem beschäftigt haben, was wir im Team produziert haben. (…) mit der Empathie ist das so eine Sache. (...) Man muss versuchen, im Kopf immer nochmal eine Schleife zu drehen, damit man nicht Partei ergreift, sondern immer noch versucht, Informationen zu übermitteln."

Darüber hinaus wurden folgende Beiträge in Marl gekürt. Herzlichen Glückwunsch!

Information Video

Wikileaks – Die USA gegen Julian Assange

Redaktion: NDR / WDR

Autor*innen: Robert Holm; Elena Kuch

Redakteur*innen: John Goetz, Barbara Biemann, Stephan Wels, Petra Nagel

Information Audio / Print

Der letzte Tag – Das Attentat von Hanau

Redaktion: Deutschlandfunk Kultur / WDR / NDR

Autor: Sebastian Friedrich

Redakteurin: Katrin Moll

Fiktion

Was werden die Leute sagen

Redaktion: ZDF / ARTE

Autorin: Iram Haq

Redakteur*innen: Claudia Tronnier (ZDF / Das kleine Fernsehspiel), Doris Hepp (ZDF / ARTE)

Preis der Amnesty Jugend

Ich bin Liv – Leben als Transkind

Redaktion: WDR

Autorin: Dr. Jana Magdanz

Redaktionsleiter: Andreas Blendin

 

Hintergrund:  Kurztexte zu den prämierten Beiträgen

Wikileaks – Die USA gegen Julian Assange

Der Film beschreibt über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren die Ereignisse um den Whistleblower Julian Assange. In der Dokumentation kommen Unterstützer*innen wie Gegner*innen von Assange zu Wort und zeichnen ein differenziertes Bild der polarisierenden Persönlichkeit. Es wird deutlich, dass an Assange auch exemplarisch verhandelt wird, wie unsere Gesellschaft politisch mit Personen und Institutionen umgeht, die Kriegsverbrechen oder menschenrechtsverletzende Aktionen von Staaten offenlegen. Ein beeindruckendes Werk über das Grundrecht der Pressefreiheit.

Der letzte Tag – Das Attentat von Hanau

Der Beitrag "Der letzte Tag – Das Attentat von Hanau" beginnt mit der Schilderung des heutigen Alltags der Familien in Hanau-Kesselstadt, die beim Anschlag 2020 Angehörige verloren haben. Der Abend des Attentats wird anhand von bewegenden Interviews mit Hinterbliebenen und Zeug*innen erzählt. Der Mut und die Stärke der Hinterbliebenen, die sich dem anhaltenden Rassismus stellen, auf Veränderungen in Politik und Gesellschaft drängen und die Erinnerung an die Opfer wachhalten, sind beeindruckend. Der Beitrag überzeugt dadurch, dass die Betroffenen im Mittelpunkt stehen und wir die Geschehnisse aus ihrer Perspektive erfahren.

Was werden die Leute sagen

Mit dem Spielfilm verleiht die Autorin Iram Haq Einblick in ihre persönliche Geschichte als norwegische Frau mit pakistanischen Wurzeln. Die 15-jährige Nisha lebt in Norwegen als Tochter einer traditionsorientierten Familie aus Pakistan. Als die Teenagerin die Regeln ihrer Familie verletzt, wird sie zu ihr unbekannten Verwandten nach Pakistan verschleppt. Ein vielschichtiger Film über die Verhandlung von Frauenrechten im heutigen Pakistan.

Ich bin Liv – Leben als Transkind

Eindrücklich und persönlich erzählt Liv in diesem Podcast aus ihrem Leben als Transmädchen. Liv berichtet von der Unterstützung, die sie durch ihre Familie und Freund*innen erfährt, von ihrem Alltag in der Schule und von hormonellen Veränderungen. Eine Radiogeschichte, die Kindern wie Erwachsenen die Erfahrungen von Transpersonen näherbringt und das Recht auf Gleichheit und Solidarität stärkt.

Videoaufzeichnung der Preisverleihung des Marler Medienpreis Menschenrechte 2022 (M3):

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Der Marler Medienpreis Menschenrechte wird seit 2001 als nicht dotierter Preis von Amnesty International vergeben. Der Preis würdigt Beiträge und ehrt Medienpersönlichkeiten, die in außergewöhnlicher Weise das Thema Menschenrechte behandeln und vertreten. Die Jurys bilden sich aus Mitgliedern von Amnesty International. Ihre Erfahrung in der Arbeit für die Menschenrechte ist die Basis ihrer Entscheidungen.

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