DEINE SPENDE KANN LEBEN RETTEN!
Mit Amnesty kannst du dort helfen, wo es am dringendsten nötig ist.
DEINE SPENDE WIRKT!
Verurteilt
Diese Urgent Action ist beendet.
Oppositionsführer Leopoldo López bei einer Kundgebung am 18. Februar 2014
© Manaure Quintero
Der Oppositionelle Leopoldo López ist in Venezuela zu 13 Jahren und 9 Monaten Haft verurteilt worden. Er ist ein gewaltloser politischer Gefangener und muss umgehend und bedingungslos freigelassen werden.
Appell an
PRÄSIDENT
Sr. Nicolás Maduro Moros
Presidente de la República Final Avenida Urdaneta Esquina de Bolero
Palacio de Miraflores
Caracas, VENEZUELA
(Anrede: Señor Presidente / Dear President / Sehr geehrter Herr Präsident)
Twitter: @NicolasMaduro
JUSTIZ- UND INNENMINISTER
M/G Gustavo Enrique González López
Ministerio del Poder Popular para Relaciones Interiores
Justicia y Paz, Av. Urdaneta
Edificio Interior y Justicia
Caracas, VENEZUELA
(Anrede: Señor Ministro / Dear Minister / Sehr geehrter Herr Minister)
Fax: (00 58) 212 5061558
Twitter: @GonzalezMPPRIJP
E-Mail: mijcudecon@gmail.com
Sende eine Kopie an
OMBUDSMANN
Tarek William Saab
Defensor del Pueblo
Av. Urdaneta - Frente a El Universal
Centro Financiero Latino, Piso 27
Caracas, VENEZUELA
Fax: (00 58) 212 507 7025
E-Mail: contacto@defensoria.gob.ve
BOTSCHAFT DER BOLIVARISCHEN REPUBLIK VENEZUELA
S.E. Herrn Ramon Orlando Maniglia Ferreira
Schillstraße 10, 10785 Berlin
Fax: 030-832 224 020
E-Mail: embavenez.berlin@botschaft-venezuela.de
FAMILIE VON LEOPOLDO LÓPEZ
E-Mail: familialeopoldolopez@gmail.com
Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 29. Oktober 2015 keine Appelle mehr zu verschicken.
Amnesty fordert:
E-MAILS, FAXE, TWITTERNACHRICHTEN UND LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN
-
Lassen Sie Leopoldo López bitte sofort und bedingungslos frei, da er ein gewaltloser politischer Gefangener ist, der willkürlich festgenommen wurde und dessen Verurteilung ausschließlich auf unglaubwürdigen Beweisen basiert.
- Ich möchte Sie nachdrücklich auffordern, sicherzustellen, dass die Personen, die seit den Protesten 2014 inhaftiert worden sind, nicht weiterhin willkürlich in Haft festgehalten werden.
PLEASE WRITE IMMEDIATELY
-
Calling on the authorities to immediately and unconditionally release Leopoldo López, as he is a prisoner of conscience who was arbitrarily detained and sentenced without any credible evidence against him.
- Urging them to ensure that those still detained since the 2014 protests do not remain in detention arbitrarily.
Sachlage
Leopoldo López wurde am 10. September für schuldig befunden, bei einer regierungskritischen Demonstration am 12. Februar 2014 andere Personen zur Gewalt angestiftet zu haben. Er erhielt eine Haftstrafe von 13 Jahren und 9 Monaten wegen Verabredung bzw. Anstiftung zu einer Straftat, Brandstiftung und Sachbeschädigung.
Leopoldo López gehört der Oppositionspartei Voluntad Popular an. Er wird seit dem 18. Februar 2014 im Militärgefängnis CENAPROMIL (Centro Nacional de Procesados Militares) in Los Teques außerhalb der Hauptstadt Caracas festgehalten. Für die Anklagen gegen Leopoldo López gibt es keine glaubwürdigen Beweise. Amnesty International geht davon aus, dass seine Verurteilung politisch motiviert ist. Im August 2014 erklärte die UN-Arbeitsgruppe für willkürliche Inhaftierungen die Haft von Leopoldo López für willkürlich. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte forderte die Behörden daraufhin auf, ihn unverzüglich freizulassen.
Drei Mitangeklagte, Christian Holdack, Demian Martín und Ángel González, wurden ebenfalls schuldig gesprochen, werden ihre Strafen jedoch außerhalb des Gefängnisses verbüßen.
Hintergrundinformation
Die venezolanischen Behörden scheinen abweichende Meinungen nicht zu tolerieren. Oppositionspolitiker_innen müssen sich wegen politisch motivierter Anklagen verantworten, und Menschenrechtsverteidiger_innen sind fortwährenden Angriffen, Hetzkampagnen und Einschüchterungsversuchen seitens hochrangiger Behördenvertreter_innen ausgesetzt. All dies sind offenbar Versuche, sie davon abzuhalten, Kritik an der Regierung zu üben. Letztlich werden so auch andere Personen abgeschreckt, sich kritisch über die Regierung zu äußern.
Daniel Ceballos wurde am 19. März 2014 festgenommen, weil er an regierungskritischen Demonstrationen teilgenommen haben soll. Er ist der ehemalige Bürgermeister von San Cristóbal im Bundesstaat Táchira und Mitglied der Oppositionspartei Voluntad Popular. Im August 2014 erklärte die UN-Arbeitsgruppe für willkürliche Inhaftierungen die Haft von Daniel Ceballos für willkürlich. Daraufhin forderte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte die Behörden auf, ihn sofort freizulassen. Daniel Ceballos muss sich derzeit wegen "Rebellion" und "Verabredung zu einer Straftat" vor Gericht verantworten. Es liegen keine glaubwürdigen Beweise gegen ihn vor und seine Inhaftierung scheint politisch motiviert zu sein. Nachdem er in einen 20-tägigen Hungerstreik getreten war, befindet sich Daniel Ceballos derzeit unter Hausarrest, um sich gesundheitlich zu erholen.
Antonio Ledezma, der Bürgermeister von Caracas, wurde am 19. Februar 2015 unter Umständen festgenommen, die auf eine politisch motivierte Festnahme hindeuten. Laut Angaben des venezolanischen Verbands der Bürgermeister_innen mussten sich Ende Februar dieses Jahres 33 von insgesamt 73 oppositionellen Bürgermeister_innen vor Gericht verantworten. Antonio Ledezma wurde am 1. Mai unter Hausarrest gestellt, um sich von einem medizinischen Eingriff zu erholen.
Am 21. August griff der venezolanische Präsident die Menschenrechtsorganisation PROVEA (Programa Venezolano de Educación Acción en Derechos Humanos) und die frühere Leitung der Organisation live im Fernsehen an. Am 13. Mai hatte der Präsident der Nationalversammlung, Diosdado Cabello, Reisearrangements eines Mitglieds von PROVEA öffentlich gemacht.
Die Information wurde in Diosdado Cabellos wöchentlicher Fernsehsendung Con el Mazo Dando verbreitet, in der regelmäßig die Arbeit von Menschenrechtsverteidiger_innen in Frage gestellt und Einzelheiten über ihre Aufenthaltsorte bekannt gegeben werden.
Während der Proteste zwischen Februar und Juli 2014, bei denen sowohl Ordnungskräfte als auch Regierungsgegner_innen und bewaffnete Regierungsgruppen exzessiv Gewalt anwandten, sind mindestens 43 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch sechs Angehörige der Sicherheitskräfte. 878 Menschen wurden verletzt, darunter etwa 300 Angehörige der Sicherheitskräfte. Einige der Betroffenen wurden gefoltert und anderweitig misshandelt. 3.351 Personen wurden infolge der Proteste inhaftiert. Die meisten wurden inzwischen aus der Haft entlassen. Offiziellen Angaben zufolge stehen 507 Personen wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an den Ausschreitungen unter Anklage. Es sollen sich noch mindestens 20 Zivilpersonen in Haft befinden. Amnesty International konnte Informationen zu einigen der noch immer inhaftierten Personen überprüfen, die von der Staatsanwaltschaft vorgelegt wurden, und hat festgestellt, dass einige der Betroffenen willkürlich inhaftiert wurden. In fünf der Fälle, die Amnesty International untersucht hat, sollen die Betroffenen vor Gericht gestellt werden, obwohl keinerlei glaubwürdige Beweise gegen sie vorliegen. So z. B. im Fall von Rosmit Mantilla, der sich seit dem 2. Mai 2014 in Untersuchungshaft befindet. Er ist Mitglied der Voluntad Popular und ein LGBTI-Aktivist. Amnesty International befürchtet, dass noch weitere Personen, die im Zuge der Proteste inhaftiert wurden, willkürlich in Haft sind.