Amnesty 13. Mai 2024

Solidarisch für die Menschenrechte: Der Briefmarathon

Das Bild zeigt viele junge Menschen mit gelben T-Shirts an einem Strand, sie reißen die Arme in die Luft, viele lachen

"Für Menschenrechte schreiben": Amnesty-Mitglieder in Côte d'Ivoire bei einer Aktion im Rahmen des Briefmarathons 2023.

Im Jahr 2023 haben erneut unzählige Unterstützer*innen ein Zeichen gesetzt und sich beim Amnesty-Briefmarathon für Menschen in Not stark gemacht. 

Ein einzelner Brief landet schnell im Papierkorb, eine E-Mail kann einfach gelöscht werden. Aber was ist mit Hunderttausenden E-Mails oder Briefen? Der Amnesty-Briefmarathon zeigt jedes Jahr, wie stark die gemeinsame Stimme Tausender Menschen weltweit ist und dass sie nicht überhört werden kann – vor allem nicht von autoritären Regierungen oder Behörden.

Rund um den Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2023 haben mehr als 380.000 Menschen in Deutschland mit Briefen und E-Mails ihre Stimme für Gerechtigkeit und Menschenrechte erhoben. Die Zahl der Briefe sank zwar leicht im Vergleich zum Vorjahr, doch stieg die Zahl der Menschen, die online teilnahmen, um 50 Prozent. Das ist ein großartiger Erfolg, und wir danken allen, die am Briefmarathon und den begleitenden Aktionen und Veranstaltungen mitgemacht haben.

Amnesty-Posting auf X (ehemals Twitter):

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Zu den zehn Fällen, die im Mittelpunkt des Briefmarathons standen, zählte der Menschenrechtsverteidiger Ahmed Mansoor, der in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu Unrecht und unter unmenschlichen Bedingungen inhaftiert ist. Aber auch die polnische Frauenrechtlerin Justyna Wydrzyńska, die verurteilt wurde, weil sie eine Frau beraten und unterstützt hatte, die von häuslicher Gewalt betroffen war und einen sicheren Schwangerschaftsabbruch benötigte. Oder die Brasilianerin Ana Maria Santos Cruz, die seit der brutalen Ermordung ihres Sohns durch die Polizei trotz Schikanen weiter für Gerechtigkeit kämpft.

Der Amnesty-Briefmarathon ist die größte Menschenrechtsaktion der Welt. Seit 2013 findet er in Deutschland auch an Schulen statt. Und immer wieder zeigt sich, dass sich der Einsatz lohnt: Weil Menschen danach frei sind oder zumindest wissen, dass sie nicht allein sind. So auch im Fall von Dorgelesse Nguessan aus Kamerun. Sie wurde 2020 von einem Militärgericht wegen "Aufruhrs und Teilnahme an öffentlichen Versammlungen, Kundgebungen und Demonstrationen" zu fünf Jahren Haft verurteilt, obwohl sie lediglich ihre Rechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit wahrgenommen hatte. 

Collage aus mehreren Fotos, darunter ein Porträt von  Dorgelesse Nguessan und eine Straßenszene.

Dorgelesse Nguessan wurde in Kamerun wegen der Teilnahme an einer Demonstration zu mehreren Jahren Haft verurteilt.

Nachdem sie beim Briefmarathon 2022 unterstützende Botschaften aus aller Welt erhalten hatte, dankte Dorgelesse Nguessan den Unterstützer*innen von Amnesty International: "Es fehlen mir die Worte, wenn ich versuche zu beschreiben, was die Kampagne für mich bedeutet hat. Das Gute, das sie für mich und meine Familie getan hat, hat mir so viel Freude bereitet. Ich möchte einfach nur Danke sagen und Gott bitten, Amnesty und seine Unterstützer weiterhin zu segnen. Bitte lassen Sie sich nicht entmutigen." 

Amnesty International steht weiter an der Seite von Dorgelesse Nguessan und den vielen anderen Menschen, die verfolgt werden oder inhaftiert sind. Damit ihnen Gerechtigkeit widerfährt und sie nicht vergessen werden. Dafür sorgt auch Jahr für Jahr der Amnesty-Briefmarathon.

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