Aktuell Kultur Deutschland 19. Januar 2023

Burhan Qurbani - Mitglied der Amnesty-Jury auf der Berlinale 2023

Das Bild zeigt das Porträtfoto eines Mannes

Der Regisseur Burhan Qurbani ist Mitglied der Amnesty-Jury auf der Berlinale 2023.

Burhan Qurbani ist Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg. Als Kind afghanischer Kriegsflüchtlinge, wächst er durch die Beschäftigung seines Vaters bei der US-Armee in verschiedenen deutschen Städten auf. Nach seinem Abitur arbeitet er als Dramaturgie- und Regieassistent an verschiedenen Theatern. Schon während seines Studiums gewinnt er für seine Kurzfilme verschiedene Preise, unter anderem den Preis der Deutschen Filmkritik 2008 und die "Black Pearl" des Middle East International Film Festival als "Best upcoming filmmaker of the year 2008". Sein Diplomfilm "Shahada" erfährt im Rahmen des Wettbewerbs der 60. Berlinale 2010 seine Premiere und wird mit vielen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Sein nächster Film "Wir sind jung. Wir sind stark." eröffnete 2014 den Wettbewerb des Rome International Film Festivals und die Hofer Filmtage. Der Film war mehrfach für den Deutschen Filmpreis 2015 (Beste Kamera, Bester Film) nominiert und gewann die Lola für den Besten Nebendarsteller. Burhans nächster Film "Berlin Alexanderplatz" prämierte im Wettbewerb der 70. Berlinale 2020. Beim Deutschen Filmpreis 2020 war "Berlin Alexanderplatz" für 11 Lolas nominiert und konnte fünf davon gewinnen.

Burhan lebt und arbeitet in Berlin.

Die Ereignisse überschlagen sich, scheinen auf uns hereinzubrechen, uns wortwörtlich wegzuschwemmen: Ein Krieg in der Ukraine, die Klimakatastrophe, Zufluchtsuchende auf den Meeren, steigende Preise und Demokratien die unterlaufen, unterminiert und offen angegriffen werden… und das ist nur die Spitze des schmelzenden Eisberges. Oft kommen wir mit diesen Nachrichten und Hiobsbotschaften nicht klar, können sie kaum einordnen oder verstehen. Oft kommen wir an die Grenze unserer Empathiefähigkeit. Was Film kann, was mich an Film fasziniert und warum ich mich für den Beruf des Filmemachers entschieden habe, ist, dass diese Kunstform das, was nicht mehr zu verstehen ist, fühlbar macht. Das, was nicht zu fassen ist, greifbar macht. Diejenigen, die wie aus den Augen verlieren, sichtbar macht.

 

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