Seit fünf Jahren in Belarus inhaftiert: Freiheit für Maryia Kalesnikava!
Die belarussische Oppositionspolitikerin Maryia Kalesnikava (Archivaufnahme)
© ViktarBabaryka HQ (Photo: Pasha Kritchko)
Heute vor fünf Jahren, am 7. September 2020, wurde die Oppositionspolitikerin Maryia Kalesnikava in Belarus Hauptstadt Minsk entführt. Maskierte Sicherheitskräfte versuchten, sie außer Landes zu bringen – aber sie wollte ihre Heimat nicht verlassen. Aus Protest zerriss sie an der Grenze zur Ukraine ihren Pass.
Daraufhin wurde sie inhaftiert und ein Jahr später zu elf Jahren Haft verurteilt. Der Vorwurf: "Extremismus", "versuchter Machtergreifung" und "Aufruf zu staatsgefährdenden Handlungen"
Doch Maryia hat gar kein Verbrechen begannen!
Maryia Kalesnikava ist Musikerin und Politikerin. Sie träumte von einem Belarus, in dem alle Menschen ihre Meinung frei äußern können. Daher unterstützte sie bei den Präsidentschaftswahlen 2020 gemeinsam mit der Bürgerrechtlerin Veranika Tsapkala die unabhängige Kandidatin Svyatlana Tsikhanouskaya. Die drei Frauen inspirierten viele Menschen, sich für ein freies Belarus einzusetzen.
Aber die Wahlen wurden mutmaßlich gefälscht. Nachdem die belarusischen Behörden Veranika und Svyatlana ins Exil gezwungen hatten, wurde Maryia die zentrale Figur der Opposition. Sie stand an der Spitze friedlicher Proteste – und wurde so zur Zielscheibe der Regierung.
Tatsiana Chomitsch vor einem Wandgemälde ihrer Schwester Maryia Kalesnikava, die seit September 2020 in Belarus inhaftiert ist (Aufnahme vom September 2021).
© Provided by family
Maryias Verurteilung ist politisch motiviert. Ihre Haftbedingungen sind unmenschlich. Sie wurde gefoltert, anderweitig misshandelt und wiederholt in Isolationshaft gebracht. Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich in Haft dramatisch. Sie leidet an einem Magengeschwür und anderen Krankheiten, die unter den unmenschlichen Bedingungen immer schlimmer werden. Dennoch wird ihr die erforderliche medizinische Versorgung verweigert.
Einer der vielen Menschen, die sich weltweit für die Freilassung von Maryia einsetzen, ist ihre Schwester Tatsiana Chomitsch: "Ich kann nur hoffen, dass Maryia noch durchhält und weiterhin stark und mutig bleibt. Das Gefängnis bricht Menschen. Langanhaltende Isolation, ernsthafte Gesundheitsprobleme und ständiger psychischer Druck fordern einen hohen Tribut. Ich wünsche mir mehr als alles andere, sie wiederzusehen – frei, lächelnd und voller Lebensfreude."
Werde auch du aktiv und fordere mit uns Maryias Freilassung!
Dein Einsatz schafft Aufmerksamkeit für Maryia und kann für ihr Schicksal entscheidend sein.
Maryias Schwester Tatsiana ist eindeutig: "Wir müssen uns für das Handeln entscheiden – und für das Leben. Nicht für Angst, nicht für Lähmung, sondern für das Leben. Die Zeit zum Handeln ist nicht in ferner Zukunft. Sie ist jetzt."