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Griechenland: Tausende Flüchtlinge leben in Angst und Verzweiflung
"Solidarität mit Migranten": Graffito an einer Wand des Haftzentrums Moria auf der griechischen Insel Lesbos im März 2016:
08. April 2016 – Einem Amnesty-Team ist es gelungen, Zugang zu zwei streng bewachten Haftzentren auf den griechischen Inseln Lesbos und Chios zu bekommen. Die dort lebenden Flüchtlinge berichteten von menschenunwürdigen Zuständen: Die Unterbringung ist vollkommen unzureichend, es gibt nicht genug Nahrungsmittel und die medizinische Versorgung ist mangelhaft. So kümmern sich zum Beispiel im Haftzentrum Moria drei Ärzte um mehr als 3000 Menschen.
Das Team um Gauri van Gulik, stellvertretende Leiterin des Europa-Programms von Amnesty International, ist Anfang dieser Woche auf die griechischen Inseln Lesbos und Chios gereist. Die Amnesty-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter erhielten Zugang zu den beiden Haftzentren Moria auf Lesbos und VIAL auf Chios, die bislang streng von der Außenwelt abgeschnitten wurden. Dort werden derzeit etwa 4200 schutzsuchende Menschen festgehalten.
In Interviews berichteten 89 Flüchtlinge und Migrantinnen und Migranten Amnesty von den menschenunwürdigen Zuständen, die in den beiden Zentren herrschen. Die Menschen, die auf Lesbos und Chios festgehalten werden, haben de facto keinen Zugang zu Rechtshilfe, erhalten nur unzureichende Versorgung und kaum Informationen darüber, wann sie die Haftzentren verlassen dürfen und wie es danach für sie weitergehen soll. "Die Angst und Verzweiflung sind mit den Händen zu greifen", sagt Gauri von Gulik.
Mehr Informationen finden Sie in der englischsprachigen Meldung auf amnesty.org
Mehr Informationen zum Thema Flüchtlinge & Asyl finden Sie auf www.amnesty.de/fluechtlinge