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USA: Unmenschliche Haftbedingungen für Bradley Manning
Bradley Manning: 23 Stunden täglich in der Einzelzelle
© AP GraphicsBank
24. Januar 2011 - Amnesty International wirft der US-Regierung unmenschliche Behandlung von Bradley Manning vor und fordert die Lockerung der äußerst strengen Haftbedingungen für den 23-jährigen US-Soldaten. Die USA werfen Manning vor, geheime Informationen an Wikileaks weitergegeben zu haben. Er sitzt seit Juli 2010 in Untersuchungshaft und muss 23 Stunden täglich in seiner Einzelzelle verbringen.
Seine Haftbedingungen "verletzen die Verpflichtungen der USA, Häftlinge menschlich zu behandeln", sagt Susan Lee, Direktorin des Amerika-Programms im Internationalen Sekretariat von Amnesty International in London.
Für Manning - von dem keine Gewalttätigkeit bekannt ist und dem sein offizieller Militärpsychiater bescheinigt, keinen besonderen Schutz vor Selbstverletzung zu brauchen - gilt die höchste Sicherheitsstufe. Er bekommt weder Polster noch Decken, unterliegt Schlafbeschränkungen und wird alle fünf Minuten von einem Wächter angesprochen. Vergangene Woche wurden dem 23-Jährigen wegen angeblicher Suizidgefahr auch die Kleidung bis auf die Unterwäsche und seine Brille abgenommen.
"Wir sind besorgt, dass die Bedingungen unnötig hart sind und auf unmenschliche Behandlung durch die US-Regierung hinauslaufen", so Lee. Manning ist bisher keines Vergehens für schuldig befunden worden, "aber die Militärbehörden scheinen alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen, um ihn zu bestrafen, solange er in Haft ist. Das untergräbt die Unschuldsvermutung, zu der sich die USA bekannt haben."
Weitere Informationen
Amnesty.org: US accused of inhumane treatment over Wikileaks soldier case
Offener Brief von Amnesty International an den US-Verteidigungsminister Robert Gates (Englisch)
Fragen & Antworten: Wikileaks und das Recht auf freie Meinungsäußerung