Aktuell Kolumbien 16. April 2009

Kolumbianischer Gewerkschafter Javier Correa erhält Morddrohungen

Javier Correa

Javier Correa

Gewerkschafter in Lebensgefahr

Javier Correa, José Domingo Florez und Luís Eduardo García aus der Stadt Bucaramanga sind führende Mitglieder der Lebensmittelgewerkschaft "SINALTRAINAL". Seit 2007 erhalten sie immer wieder Morddrohungen von einer paramilitärischen Gruppe, die sich "Aguilas Negras" (Schwarze Adler) nennt. Die ersten Morddrohungen erhielten sie und weitere Mitglieder von SINALTRAINAL am 10. Februar 2007.

Morddrohungen und Entführungen

Am 20. September 2007 fand José Domingo Florez eine schriftliche Morddrohung. Sieben Tage später wurde sein 16-jähriger Sohn Andrés von drei maskierten und bewaffneten Männern entführt. Sie bekamen nach Aussage des Jungen per Funk den Befehl: "Nehmt ihn mit, schlagt ihn zusammen und gebt ihm die Nachricht mit". Daraufhin schlugen die Männer den Jungen und entließen ihn mit den Worten: "Sag deinem Vater, dass wir keine Ruhe geben, bis wir euch alle in Stücken finden."
Am 25. September 2007 ging ein Schreiben an Javier Correa im Büro der Gewerkschaft ein: "Alle Befehle werden ausgeführt – kommunistische Guerillamitglieder als Gewerkschafter getarnt – Javier Correa, hör auf mit deinem ideologischen Guerilla-Gerede – du musst die Region verlassen – ansonsten werden wir (...) die Leichen deiner Familie an Weihnachten in ein Massengrab legen."
Am 12. Februar 2008 erhielt José Domingo Florez erneut eine schriftliche Morddrohung, die ihm und weiteren Gewerkschaftern galt und wieder von den "Schwarzen Adlern" unterschrieben war. Am gleichen Tag wurde Luís Eduardo García auf der Straße von zwei Männern auf dem Motorrad angehalten. Sie drohten ihm: "Nun wirst du sterben, du Hurensohn von Gewerkschafter." Am 24. Juni 2008 erhielt José Domingo Florez die schriftliche Mitteilung, dass man seinen Sohn töten würde.
Die SINALTRAINAL-Mitglieder haben den kolumbianischen Behörden bislang jeden Vorfall gemeldet. Sie fordern, dass die Fälle untersucht und sie selbst geschützt werden. Amnesty International ist angesichts der wiederholten Todesdrohungen sehr alarmiert und unterstützt die Forderungen der Gewerkschafter.

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