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Ältere Menschen in der Ukraine schützen
Eine Schule in der ukrainischen Stadt Mykolaiv wurde zur einer Unterkunft für geflüchtete Menschen umgebaut. 80 Prozent der Bewohner*innen der Unterkunft sind ältere Menschen, viele haben eine Behinderung (September 2023).
© Amnesty International, Foto: Olga Ivashchenko
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine betrifft Ältere und Menschen mit Behinderungen besonders stark. Gleichzeitig fallen sie bei Hilfsmaßnahmen oft durchs Raster. Amnesty International setzt sich für eine inklusive humanitäre Unterstützung ein.
In der Ukraine sind mehr ältere Menschen vom Krieg betroffen als in jedem anderen Konflikt weltweit. Amnesty nahm umfassende Recherchen vor Ort vor und veröffentlichte im Dezember 2022 und Dezember 2023 zwei umfangreiche Berichte, die dokumentieren, wie sich der völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg auf das Leben älterer Menschen in der Ukraine auswirkt. Häufig bleiben sie in stark umkämpften Gebieten zurück und leben in Wohnungen ohne Strom, Gas und Wasser. Ihr Risiko, bei russischen Angriffen verletzt oder getötet zu werden, ist besonders hoch.
Die Recherchen ergaben auch, dass ältere Menschen, die aus umkämpften Gebieten fliehen, oft Schwierigkeiten haben, eine geeignete Unterkunft zu finden. Es mangelt an barrierefreiem Wohnraum und Unterstützungsdiensten. Auch viele Notunterkünfte sind nicht barrierefrei, und oft bleibt Älteren nur eine Unterbringung in überfüllten Heimen, was zu Isolation und Vernachlässigung führt. Auch Menschen mit Behinderungen werden häufig in Heimen untergebracht, weit weg von ihren Angehörigen.
Amnesty International setzt sich dafür ein, dass die humanitäre Unterstützung für die Ukraine inklusiv und menschenrechtsbasiert gestaltet wird. Geberländer wie Deutschland sind gefordert, bei ihren Hilfsmaßnahmen ältere Menschen im Blick zu haben. In politischen Gesprächen mit der Bundesregierung und dem Bundestag im Dezember 2023 hat Amnesty dies zur Sprache gebracht. Dabei konnte die Amnesty-Expertin Laura Mills aus erster Hand von ihren Ermittlungen in der Ukraine berichten.
Um die Situation älterer Menschen in der Ukraine einem breiten Publikum näher zu bringen, drehte die ukrainische Filmemacherin Marina Chankova im Auftrag von Amnesty International den Kurzfilm "Dreaming in the Shadows". Die Dokumentation begleitet drei ältere Menschen in der Ukraine, die vertrieben wurden bzw. in umkämpften Gebieten leben. Der Film zeigt, wie sie inmitten des brutalen Kriegs versuchen, ihre Würde und Unabhängigkeit zu bewahren.
Im Dezember 2023 fand im Amnesty-Büro in Berlin eine Vorführung des Films mit anschließender Diskussion statt. Dabei tauschten sich Laura Mills, Dr. Claudia Mahler, Unabhängige Expertin der Vereinten Nationen für die Rechte älterer Menschen, und Ira Ganzhorn von Libereco – Partnership for Human Rights, darüber aus, welche Schritte nötig sind, um die Rechte älterer Menschen in der Ukraine zu schützen.
Gemeinsam mit vielen weiteren Menschenrechtsorganisationen fordert Amnesty International eine internationale Konvention für die Rechte älterer Menschen. Sie würde die Vertragsstaaten dazu verpflichten, proaktive Schritte zu unternehmen, um Altersdiskriminierung und den Missbrauch älterer Menschen zu verhindern, und dazu beitragen, dass ältere Menschen nicht länger durchs Raster fallen und ihre Menschenrechte geachtet werden – in bewaffneten Konflikten und anderswo.