Artikel 04. Oktober 2017

Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger

Von der Fortbildung ins Gefängnis
Zeichnung von einer Gruppe aus 11 Personen in blauer Kleidung

Die Istanbul10 und Taner Kılıç (obere Reihe, Mitte)

Anfang Juli 2017 nahm die Polizei in Istanbul zehn Menschenrechts­verteidigerinnen und -­verteidiger fest, darunter die Direktorin der türkischen Amnesty­-Sektion Idil Eser. 

Geplant war eine routinemäßige Fortbildung für Menschen, die sich für die Rechte anderer ein­ setzen. Doch dann kam alles anders. Am dritten Tag des Workshops auf einer Insel vor Istanbul drang die Polizei in das Gebäude ein und nahm die zehn Teilnehmenden fest. Unter ihnen die Direktorin der türkischen Amnesty­-Sektion, Idil Eser, und den deutschen Menschenrechtstrainer Peter Steudtner. Kurz zuvor war bereits Taner Kılıç, der Vorstandsvorsitzende von Amnesty in der Türkei inhaftiert worden.

Am 25. Oktober wurden die Menschenrechtlerinnen und Menschenrechtler mit Ausnahme von Taner Kılıç nach Monaten aus der Untersuchungshaft entlassen. Das Gerichts­verfahren gegen alle elf läuft jedoch weiter. Sie müssen sich weiterhin dem haltlosen Vorwurf stellen, sie seien Mitglieder bewaffneter terroristi­scher Organisationen.

Hier geht es zum Video zu Taner und den Istanbul 10

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Die Menschenrechtsverteidigerinnen und ­-verteidiger haben sich nichts zu Schulden kommen lassen. Sie stehen vor Gericht, weil sie sich für die Rechte anderer eingesetzt haben. Ihnen drohen bei einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft. 

Fordere den Justizminister der Türkei auf, die gegen die Angeklagten erhobenen Vorwürfe fallenzulassen und die Verfolgung von Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidigern sofort einzustellen

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