Aktuell Deutschland 18. Oktober 2021

Wir trauern um Gerd Ruge

Das Bild zeigt das Porträtfoto eines Mannes in Nahaufnahme (schwarz-weiß)

Gerd Ruge, bekannter Journalist und Mitbegründer der deutschen Amnesty-Sektion, ist am 15. Oktober 2021 im Alter von 93 Jahren verstorben (Archivaufnahme).

Amnesty International in Deutschland trauert um Gerd Ruge - einen großartigen Journalisten und eine bedeutende Persönlichkeit für unsere Organisation. 1961 war Gerd Ruge maßgeblich an der Gründung der deutschen Amnesty-Sektion in Köln beteiligt. Nun starb er im Alter von 93 Jahren.

"Freiheit ist nicht alles, aber ohne Freiheit ist alles nichts", sagte er zum 50. Jubiläum von Amnesty.
Seitdem sind 10 Jahre vergangen, doch Gerd Ruges Feststellung hat nichts an Gültigkeit verloren.
Wir gedenken eines engagierten und langjährigen Mitkämpfers für die Menschenrechte und würdigen Gerd Ruges Lebenswerk.

Im Sommer 1961 gründete Gerd Ruge zusammen mit weiteren Journalist_innen und Schriftsteller_innen die erste deutsche Amnesty-Gruppe in Köln. Ruge und seine Mitstreiter_innen waren mit daran beteiligt den Grundstock für die weltweit größte Menschenrechtsorganisation zu legen. Aus einer Handvoll Leute ist inzwischen eine Bewegung mit über zehn Millionen Mitgliedern und Unterstützer_innen in über 150 Ländern geworden.

Ruge war der erste Vorsitzende der deutschen Sektion und nahm an der internationalen Amnesty- Gründungssitzung im Herbst 1961 in Luxemburg teil. 1964 ging er schließlich als ARD-Korrespondent nach Washington. Auch nach Ausscheiden aus dem operativen Geschäft, blieb Ruge ein treuer Begleiter der Menschenrechtsorganisation.

Gerd Ruge war bekannt als einer der bedeutendsten deutschen Fernsehjournalisten. Über fünfzig Jahre berichtete er als Korrespondent aus Washington, Moskau, Paris und Peking. Dazwischen war er immer wieder als Kriegsreporter, zum Beispiel in Korea oder Vietnam, tätig.

Seine politischen Erinnerungen, die durch eine humanistische Haltung zu Politik und Sozialem, zu Ökonomie und Kultur, zu Menschenrechten und Medien geprägt sind, erschienen 2013 auch als Autobiografie mit dem Titel "Unterwegs".

YouTube-Video: Interview mit Gerd Ruge aus dem Jahr 2011

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