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Murhabazi Namegabe rettet tausende Kinder vor Krieg und sexueller Gewalt
Murhabazi Namegabe engagiert sich in der Demokratischen Republik Kongo seit mehr als 20 Jahren für die Wiedereingliederung von Kindersoldatinnen und -soldaten in die Gesellschaft. Bei seinem Einsatz, die Kinder vor Gewalt und Krieg zu schützen, riskiert er fast täglich sein eigenes Leben.
Immer wieder wird er angegriffen – selbst von regierungsnahen Sicherheitskräften und bewaffneten Gruppen. Nun droht ein ins Parlament eingebrachtes NGO-Gesetz, seine Arbeit und die anderer Menschenrechtlerinnen und -rechtler im Land noch weiter zu erschweren. Organisationen wie die von Namegabe könnten dann wegen "Regierungskritik" geschlossen werden. Dennoch ist Aufgeben für ihn keine Option.
Ein Leben für die Zukunft der Kinder
Murhabazi Namegabe hilft diesen Kindern, über das Erlebte hinweg zu kommen und zurück in ein normales Leben zu finden. In seinen Freiwilligenbüros für Kinder und Gesundheit (BVES) werden ehemalige Kindersoldatinnen und -soldaten und Mädchen, die Opfer von sexueller Gewalt geworden sind, medizinisch und psychologisch betreut. Über 350 Freiwillige und Angestellte arbeiten in den fünf Betreuungszentren in Nord- und Südkivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo dafür, dass die Kinder eine schulische Ausbildung erhalten. Die Kinder erlernen zudem einfache Tätigkeiten, bevor sie wieder in ihre Familien eingegliedert werden.
Der BVES gelingt es, 85% der Kinder wieder mit ihren Familien zu vereinen. In den vergangenen 20 Jahren konnte Namegabe mit seiner Organisation schätzungsweise mehr als 4.000 Kindersoldatinnen und -soldaten und mehr als 4.500 Mädchen aus sexueller Gewalt befreien.

Murhabazi Namegabe in einem der "Freiwilligenbüros für Kinder und Gesundheit" (BVES) in der Demokratischen Republik Kongo im Jahr 2006
© Amnesty International
Er riskiert sein Leben
Da Namegabe und die Mitarbeitenden seiner Freiwilligenbüros für Kinder und Gesundheit Zeuginnen und Zeugen von Kriegsverbrechen durch bewaffnete Gruppierungen und Militärangehörige an Kindern sind, werden sie ständig unter Druck gesetzt. Täglich erhalten sie Drohungen. Die Sicherheitssituation ist äußerst prekär. Allein im Jahr 2017 gab es sieben Anschläge auf Zentren von BVES und drei Entführungen von Kindern. Namegabe ist gezwungen, seine Aufenthaltsorte beständig zu wechseln, um nicht Opfer von Angriffen zu werden. Trotz dieser Bedrohungen kämpft er weiterhin für die Zukunft der Kinder in der Demokratischen Republik Kongo.
Die Situation für Menschenrechtlerinnen und -rechtler verschärft sich zunehmend
Nicht nur Murhabazi Namegabe, auch andere Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger in der Demokratischen Republik Kongo sind erheblichen Bedrohungen ausgesetzt. Und die Situation verschärft sich zunehmend: Die Regierung hat einen Gesetzentwurf zur Arbeit von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) im Parlament eingebracht: Dieser würde der Regierung weitgehende Kontrollrechte über NGOs sichern und dem Justizminister die Möglichkeit geben, NGOs wegen Kritik an der Regierung zu schließen. Somit würde die Arbeit von Menschenrechtsorganisationen deutlich erschwert –deren Äußerungen werden häufig als Regierungskritik verstanden. Auch die Meinungs- und Versammlungsfreiheit wird zunehmend eingeschränkt: Oppositionelle, Aktivistinnen und Aktivisten und Medienschaffende werden als Regierungsgegnerinnen und -gegner betrachtet und willkürlich verhaftet.
Seit Dezember 2016 gibt es in der Demokratischen Republik Kongo vermehrt Proteste: Viele Menschen äußern ihren Unmut darüber, dass Präsident Joseph Kabila im Amt verbleibt. Seine reguläre Amtszeit endete am 19. Dezember 2016. Die Regierung geht mit exzessiver Gewalt gegen diese Proteste vor.