Briefmarathon an Schulen - Schreib für Freiheit

© Amnesty International / Foto: Sarah Eick
Vielen Dank, dass ihr beim Briefmarathon 2020 mitgemacht habt!
Eure Briefe können eine große Wirkung haben: Die Behörden in Saudi-Arabien, Myanmar, Chile, in der Türkei und auf Malta haben deine Briefe zusammen mit Hunderttausenden anderen aus aller Welt erhalten. Eine einzelner Brief kann ungelesen im Spam-Ordner landen, aber Tausende Nachrichten, die die Einhaltung der Menschenrechte fordern, lassen sich nicht ignorieren!
In diesem Jahr wird die Frist coronabedingt verlängert: Die Briefe können bis zum 31.1. an uns geschickt werden. Sollten sich weitere Änderungen ergeben, werden wir diese hier ankündigen.
Updates und Neuigkeiten zu den Menschen, für die ihr 2020 euch eingesetzt habt, werdet ihr auf www.briefmarathon.de finden.
Menschenrechte auf den Stundenplan
Wir freuen uns, wenn ihr euch auch dieses Jahr mit dem Thema Menschenrechte auseinandergesetzt und für einzelne Menschen aktiv werdet. Ab dem 26. November könnt ihr die jeweilige Regierung auffordern, die Menschenrechte von u.a. Melike und Özgür, von den El Hiblu 3, von Gustavo und von Popi und Bongeka zu schützen.
Die Teilnahme ist für Lehrer_innen ganz leicht:
Lade dir hier Unterrichtsvorschläge für verschiedene Fächer herunter - erstellt für die Jahrgangsstufen sieben bis dreizehn.
Das kostenfreie Angebot umfasst auch Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Fällen, Ländern und Themen sowie passende Filmvorschläge und Bastelvorlagen.
Du willst dich mit Menschenrechtsbildung allgemein beschäftigen? Unsere Vorschläge findest du hier.
YouTube-Video: Eine Unterrichtsstunde zum Briefmarathon
2020 haben wir uns u.a. für diese Menschen eingesetzt:
METU Pride Defenders, Türkei

© AKIN CELIKTAS
Friedliche LGBTI+-Gruppe vor Gericht
Melike und Özgür sind Mitglieder der LGBTI+-Solidaritätsgruppe an der Middle East Technical University (METU) in Ankara. Nachdem sie gegen den Willen der Universitätsleitung eine LGBTI+-Kundgebung in Ankara organisiert hatten, wurden sie verhaftet.
Obwohl sie nur ihr Recht auf friedlichen Protest wahrgenommen haben, stehen sie nun vor Gericht. Sollten sie schuldig gesprochen werden, drohen ihnen bis zu drei Jahre Haft. Wir fordern, dass die Anklage fallengelassen wird.
El Hiblu 3, Malta

© Amnesty/Joanna Demarco
Lebenslänglich fürs Dolmetschen?
Der Öltanker "El Hiblu" rettete 100 Geflüchtete aus Seenot. Diese drei Jugendlichen dolmetschten zwischen der Besatzung und den Geflüchteten. Dafür droht ihnen lebenslange Haft. Der Vorwurf lautet "Terrorismus". Dabei gibt es so gut wie keine Beweise, die die Anklagen untermauern.
Wir fordern, dass die absurden Anklagen gegen "El Hiblu 3" fallengelassen werden.
Gustavo Gatica, Chile

© Edgard Garrido
Blind durch Polizeigewalt
Im Oktober 2019 brachen in Chile Proteste gegen Preiserhöhungen und soziale Ungerechtigkeit aus. Gemeinsam mit Millionen anderen Menschen ging Gustavo, Psychologiestudent aus Santiago, auf die Straße.
Als die Polizei anfing scharf zu schießen, wurde Gustavo in beide Augen getroffen. Er ist seitdem blind. Diejenigen, die den Angriff befohlen haben, wurden bisher nicht zur Rechenschaft gezogen. Wir fordern Gerechtigkeit.
Popi Qwabe & Bongeka Phungula, Südafrika

© privat
Gerechtigkeit für ermordete Frauen
Popi und Bongeka träumten davon, berühmte Schauspielerinnen zu werden. Im Mai 2017 wurden die beiden Freundinnen erschossen aufgefunden, wahrscheinlich sind sie zuvor vergewaltigt worden. Doch statt die Tat gründlich zu untersuchen, ließ die Polizei die Tatverdächtigen frei.
Ihr Fall ist symptomatisch für die weit verbreitete Gewalt gegen Frauen, in Südafrika. Doch ihr Mord soll nicht einfach nur eine Zahl in einer Statistik bleiben. Wir fordern Gerechtigkeit für Popi und Bongeka.
PB: YouTube Video BaS Insta Live
YouTube-Video: Eine Unterrichtsstunde zum Briefmarathon
Der Briefmarathon auf einen Blick
6 Gründe für den Briefmarathon an Schulen
Das Thema "Menschenrechte" kann in verschiedene Fächer integriert werden, z.B. Politik, Sozialkunde, Ethik und auch Kunst oder in den Fremdsprachenunterricht.
Die Kompetenzen, wie politische Partizipation und Solidarität mit Menschen weltweit, werden gefördert: So lernen Schüler_innen außerhalb des klassischen Unterrichts fürs Leben.
Mit jedem Brief können sie ein Leben verändern: Folter verhindern, Menschenleben schützen, Mut und Hoffnung geben. Gemeinsames Erlebnis: "Meine Schule hilft Menschen in Gefahr"
Die vielen positiven Entwicklungen für Menschen, für die wir uns bereits eingesetzt haben, zeigen die Wirkung der Briefe weltweit.
Der Briefmarathon stärkt das Bewusstsein für Menschenrechte, Verantwortung und Unrecht und sensibilisiert für die Vielschichtigkeit der Menschenrechte.
Schüler_innen bekommen ein Gespür dafür, dass es viele Orte auf der Welt gibt, an denen man für Dinge bestraft wird, die in Deutschland als Selbstverständlichkeit gelten.
Die Schüler_innen werden Teil einer großen, weltweiten Bewegung – ein großer Motivationsfaktor!
Es macht großen Spaß, sich in der Gemeinschaft für eine Sache stark zu machen.
Das Briefeschreiben ist eine "Do It Yourself"-Aktion, sie kann frei gestaltet werden: von Hand, mit Gebasteltem oder Zeichnungen, in einer Fremdsprache, … Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!
Die Regionalpresse findet solche Aktionstage interessant und berichtet gerne darüber.