Aktuell 09. August 2011

Nigeria: UN-Bericht belegt massive Ölschäden im Nigerdelta

Die Ölverseuchung hat verheerende Auswirkung auf das Leben und die Gesundheit der örtlichen Bevölkerung

Die Ölverseuchung hat verheerende Auswirkung auf das Leben und die Gesundheit der örtlichen Bevölkerung

8. August 2011 – Ein neuer Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) deckt das Ausmaß und die Ursachen für massive Ölverschmutzungen im Nigerdelta in Nigeria auf. "Dieser Bericht belegt, dass Shell in Nigeria schwere Schäden verursacht hat und dies leugnete, aber damit durchkam, weil Shell jahrzehntelang vorgab, sich an internationale Standards zu halten," sagte Audrey Gaughran, Leiterin der Abteilung Global Issues bei Amnesty International.

Die Umweltzerstörungen durch die Ölindustrie haben auch direkte Auswirkungen auf die Lage der Menschenrechte in der Region. Nach einer Studie des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen sind 60 Prozent der regionalen Bevölkerung von der Natur abhängig. Seit Jahren verlieren die schlecht gewarteten Pipelines Öl und zerstören die Lebensgrundlage von Fischern und Bauern. Auch das Trinkwasser wurde verseucht und gefährdet die Gesundheit der Menschen.

"Shell muss sich nun den Tatsachen stellen und sich um die verursachten Schäden kümmern. Die Region wird einfach nicht sauberer, solange Shell sich weigert, Verantwortung zu übernehmen," sagte Audrey Gaughran. "Es wird keine Lösung für die Ölverschmutzung im Nigerdelta geben, solange Shell sich nur darauf konzentriert, sein eigenes Image zu wahren - auf Kosten der Wahrheit und Gerechtigkeit."

Allerdings trägt auch die nigerianische Regierung eine Mitschuld. Es wäre ihre Pflicht, Unternehmen wie Shell zu überwachen. Das UNEP bemängelt, dass die Kontrollen in Nigeria sehr schwach sind. Darüber hinaus sind die Verantwortlichen zur Aufklärung von Ölverschmutzungen vollkommen abhängig von den Ölkonzernen.

Die nigerianische Regierung hat ihrerseits von den Ölexporten profitiert, genauso wie die Ölkonzerne selbst und die Regierungen ihrer Herkunftsländer, u.a. Großbritannien und die Niederlande. Amnesty International fordert, dass diejenigen, die von der Ölförderung am meisten profitieren, jetzt auch für den Schaden einstehen. Die Verantwortlichen müssen sich darum bemühen, dass soziale Schäden und Umweltzerstörungen behoben werden.

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