Amnesty 13. Mai 2024

Geschäftsbericht: "Wir konnten auf sehr viele treue Unterstützer*innen bauen"

Porträt von Andreas Schwantner, der in die Kamera lächelt und von einem Wald umgeben ist.

Andreas Schwantner, Vorstandsmitglied für Finanzen der deutschen Amnesty-Sektion

Liebe Unterstützer*innen,

wie schon die Vorjahre war auch 2023 herausfordernd für uns. Der andauernde russische Angriffskrieg bedeutet Not und Leid für die Menschen in der Ukraine. Seine wirtschaftlichen Konsequenzen spüren aber auch wir, denn aufgrund der Inflation sinkt die Spendenbereitschaft für alle gemeinnützigen Organisationen, die nicht direkte Nothilfe leisten. Vor diesem Hintergrund blieb das Jahr 2023 in finanzieller Hinsicht etwas unter unseren Erwartungen. Gleichwohl konnten wir wieder auf sehr viele treue Unterstützer*innen bauen, die unsere Menschenrechtsarbeit förderten.

Ertragsentwicklung / Fundraising

2023 stand im Zeichen der Sicherung und Stabilisierung unserer Erträge. Wir konnten die Einnahmen aus Mitglieder- und Förder*innenbeiträge erneut leicht steigern. Dies verdanken wir nicht zuletzt unserer gemeinnützigen Servicegesellschaft, die ihre Strategie zur Gewinnung neuer Förder*innen geschärft und an die veränderten Marktbedingungen angepasst hat. Besonders berührt uns die Bereitschaft von immer mehr Menschen, Amnesty International in ihrem Testament bedenken. Der steigende Informationsbedarf rund um das Thema Erbschaften und die positive Entwicklung bei den Erbschaftseinnahmen bestärken uns darin, unser Informationsangebot diesbezüglich zu erweitern. Auch unsere Zusammenarbeit mit der Deutschen Postcode Lotterie haben wir intensiviert: Wir sind nun fester Förderpartner und freuen uns sehr, dass wir 2023 eine Zuwendung in Höhe von 1,5 Mio. Euro erhalten haben. Insgesamt haben wir das Jahr 2023 mit Gesamteinnahmen von knapp 29 Mio. Euro abgeschlossen.

Um auch in Zukunft viele Spender*innen zu erreichen und für unsere Menschenrechtsarbeit zu begeistern, haben wir 2023 damit begonnen, neue Maßnahmen im digitalen Fundraising voranzutreiben und uns verstärkt um die Reaktivierung und Bindung unserer Spender*innen zu bemühen. 

Solide in die Zukunft

Die Modernisierung unserer Strukturen in den vergangenen zwei Jahren zeigt erste Früchte. Wir konnten 2023 eine neue Geschäftsleitung mit vier hochkompetenten Expert*innen besetzen. Ihre gemeinsame Aufgabe wird sein, die politische Stärkung, Entwicklung und Sichtbarkeit unserer Menschenrechtsarbeit zu gewährleisten. Dafür bedarf es natürlich auch weiterhin einer stabilen finanziellen Grundlage. Es gilt daher nun, eine strategisch und analytisch unterfütterte Balance zu finden zwischen Sparsamkeit und kalkulierten Investitionen in nachhaltiges Wachstum. "Geld macht Arbeit", diese Wahrheit ist uns Verpflichtung, eine Stabilisierung der Personalressourcen zur Absicherung der Wachstumsaufgaben herbeizuführen.

In Zeiten, in denen sich Politik und Gesellschaft immer stärker polarisieren und menschen(rechts)feindliche Positionen in erschreckendem Maße zunehmen, ist es ermutigend, dass uns nach wie vor so viele Menschen auch mit ihren finanziellen Zuwendungen Solidarität beweisen. Unsere klare Positionierung bei der Verteidigung der Menschenrechte erfährt dadurch einen unschätzbaren Rückhalt. Für uns ist diese fortwährende Bestätigung ein Antrieb, die vor uns liegenden Aufgaben entschlossen anzugehen und den Gefahren, die den Menschenrechten drohen, unseren Widerstand entgegenzusetzen. Allen, die dazu beigetragen haben, möchte ich ein herzliches Dankeschön aussprechen!

Andreas Schwantner

Vorstandsmitglied für Finanzen

Schlagworte

Amnesty

Weitere Artikel