Pressemitteilung 06. Februar 2017

Amnesty zum heutigen Treffen der EU-Außenminister und der EU-Kooperation mit Libyen

BERLIN, 06.02.2017 – Wiebke Judith, Expertin für Asylpolitik bei Amnesty International in Deutschland, zum heutigen Treffen der EU-Außenminister in Brüssel und der Kooperation der Europäischen Union mit Libyen:

"Flüchtlinge und Migranten in libyschen Haftzentren leben in unwürdigen und erniedrigenden Bedingungen. Sie werden misshandelt, müssen Zwangsarbeit leisten und werden gefoltert. Die libysche Küstenwache, die Menschen auf See aufgreift und in diese Zentren bringt, ist ebenfalls für Menschenrechtsverletzungen verantwortlich. Durch die geplante Kooperation nehmen Europäische Union und auch die Bundesregierung diese Menschenrechtsverletzungen wissentlich in Kauf."

"Solche Kooperationen führen dazu, dass niemand mehr über das Mittelmeer nach Europa kommen kann, um hier Asyl zu suchen. Damit sitzen Menschen, die vor Verfolgung in Eritrea oder dem Sudan fliehen, in Libyen fest und erhalten keinen Schutz. Es ist auch bezeichnend, dass die EU-Staats- und Regierungschefs in ihrer Erklärung vom Freitag die Einrichtung von sicheren Zugangswegen für Flüchtlinge aus Libyen noch nicht einmal in Erwägung ziehen."

Für Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle.

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