DEINE SPENDE KANN LEBEN RETTEN!
Mit Amnesty kannst du dort helfen, wo es am dringendsten nötig ist.
DEINE SPENDE WIRKT!
Human Flow
Regisseur Ai Weiwei mit einem Protagonisten des Films "Human Flow"
© Amazon Studios
Mit einem aufwendigen und ungewöhnlichen Dokumentarfilm bringt der chinesische Künstler Ai Weiwei das Thema Flucht in die Kinos.
Von Jürgen Kiontke
Einen ungewöhnlichen und sehr aufwendigen Dokumentarfilm hat der chinesische Künstler Ai Weiwei gedreht. Mehr als 65 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Und um diese Fluchtbewegungen mit wahrhaft internationalem Ausmaß ins Bild zu setzen, drehte Ai Weiwei mit einem Dutzend verschiedener Kameraleute und zahlreichen Filmcrews in 23 Ländern: in Myanmar bei den Rohingya, auf Lesbos bei den Flüchtlingen in der Mittelmeerregion, in Lagern im Irak, im Berliner Flughafen Tempelhof und an vielen anderen Orten.
Lockere Szenen sind dem Spektakel-Manager Ai Weiwei dabei ganz und gar nicht fremd: So lässt er sich schon mal von Flüchtlingen die Haare schneiden oder wird selbst als Friseur aktiv. Sein Film macht Anleihen bei Multimedia-Formaten: Aktuelle Informationen, wo und wie viele Menschen festsitzen, werden per Schlagzeile eingeblendet. Darüber hinaus setzt Ai Weiwei Drohnen ein, lässt sie über riesigen Flüchtlingsstädten etwa in Jordanien aufsteigen.
"Human Flow" will ein epischer Bilderreigen dieser Orte der politischen Gegenwart sein und stellt Fragen zur Zeit: Kann sich die globale Gesellschaft zu einem Ort der Offenheit und Freiheit entwickeln? Um die gegenwärtigen Fluchtbewegungen zu zeigen, bedient sich der Film beeindruckender wie erschreckender Szenen – die der Regisseur immer wieder selbst betritt. Das mag stilistisch gewagt sein. An dem Thema aber kommt niemand vorbei.