DEINE SPENDE KANN LEBEN RETTEN!
Mit Amnesty kannst du dort helfen, wo es am dringendsten nötig ist.
DEINE SPENDE WIRKT!
MENSCHENRECHTE SCHÜTZEN!
Wir setzen uns für den Schutz von bedrohten Aktivist*innen ein, stellen klare Forderungen an die Politik.
UNTERSTÜTZE UNSERE ARBEIT MIT DEINER SPENDE.
Eine Woche gelber Aktivismus

Amnesty-Aktion zum bundesweiten Flüchtlingstag am 28. September 2012 in Berlin.
© Amnesty International / Ralf Rebmann
Morgen, am 12. Juli, beginnt in der bulgarischen Hauptstadt Sofia das von Amnesty International organisierte "Human Rights Camp". 80 Aktivistinnen und Aktivisten aus 30 Ländern werden dort bis zum 19. Juli zusammenkommen, um auf die katastrophale Situation von Flüchtlingen an den EU-Außengrenzen aufmerksam zu machen. Eine der Aktivistinnen ist Sonja Wiencke aus Deutschland.
Sonja Wiencke (21) beendet gerade ein Bachelor-Studium in "European Studies" an der Universität Passau. Sie ist seit dem Studium Mitglied der Amnesty-Hochschulgruppen in Passau und Växjö (Schweden) und will dieses Engagement in irgendeiner Form später einmal zum Beruf machen.
Sie haben die "Festung Europa" erreicht und schreckliche Erlebnisse hinter sich – und dann landen sie letzten Endes doch in Bedingungen, die sich mitunter selbst mit dem Wort "menschenunwürdig" nicht passend beschreiben lassen: für Flüchtlinge in Bulgarien und anderen Staaten an der EU-Außengrenze bestehen Menschenrechte oft nur auf dem Papier.
Das also ist Europa – gegründet für Freiheit, Sicherheit, Wohlstand und gleiche Rechte für alle? Die Realität sieht für Flüchtlinge leider anders aus: statt Schutz und Sicherheit erfahren sie Ablehnung und Gewalt. In überfüllten Aufnahmelagern in Bulgarien werden sie beispielsweise nur unzureichend mit Lebensmitteln versorgt, die sanitären Zustände sind miserabel und unzumutbar.
Zwischen 2007 und 2013 hat die EU fast zwei Milliarden Euro für den Bau von Zäunen, hochentwickelte Überwachungssysteme und Grenzkontrollen ausgegeben, wie ein aktueller Amnesty-Bericht belegt. Aber nur 700 Millionen Euro aus dem EU-Budget flossen dagegen in den Ausbau der Asylverfahren und die Verbesserung der Situation von Asylsuchenden.
Diesen Skandal wollen wir nicht länger hinnehmen! Amnesty International setzt sich daher u.a. mit der Kampagne "S.O.S. Europa" dafür ein, dass Menschenrechte von Flüchtlingen auch und gerade dort als unantastbar gewahrt werden, wo es angeblich keine finanziellen Mittel dafür gibt. Dafür, dass Flüchtlingen der Schutz gewährt wird, den sie hier suchen und für den sie ihre Heimat verlassen und große Risiken auf sich genommen haben.

Katastrophale Zustände: Syrische Flüchtlingskinder im überfüllten Auffanglager in Harmanli in Bulgarien.
© AP Photo/Valentina Petrova
Ab morgen findet bis zum 19. Juli in der bulgarischen Hauptstadt Sofia das jährliche "Human Rights Camp" von Amnesty International statt. 80 Aktivistinnen und Aktivisten aus 30 Ländern werden dabei sein, um gemeinsam ein Zeichen gegen die erniedrigende Flüchtlingspolitik zu setzen, um sich auszutauschen und um am Ende mit einem Koffer voll handfester Ideen für Kampagnen in die Amnesty-Sektionen zurückzukehren.
Auch vier Amnesty-Mitglieder aus Deutschland werden an dem Camp teilnehmen und können kaum noch erwarten, dass es endlich losgeht : Margit, Deborah, Juliane - und ich.
Margit, 52 Jahre, hat Journalistik und Politik studiert und arbeitet heute freiberuflich unter anderem als Coach für Weiterbildungsinstitute. Sie hat viel Erfahrung in der Flüchtlingsarbeit, da sie in der Asylverfahrensberatung und im Flüchtlingsrat Mainz aktiv ist und außerdem Deutschkurse für Migrantinnen und Migranten gibt.
Deborah, 31 Jahre, arbeitet als Psychologin in der Beratung und Therapie für Flüchtlinge in Frankfurt am Main. Sie ist seit vier Jahren bei Amnesty aktiv, da sie sich aufgrund eigener Auslandsaufenthalte sehr für die Arbeit mit Flüchtlingen und für menschenrechtsrelevante Themen interessiert.
Juliane, 23 Jahre, studiert derzeit "International Relations and Management" in Regensburg. Sie ist seit 2011 bei Amnesty aktiv, weil "Menschenrechte jeden Menschen betreffen und ich mich für Menschen einsetzen möchte, deren Rechte massiv missachtet werden." Außerdem lerne man bei Amnesty tolle Menschen kennen.
Und ich, Sonja, 21 Jahre, schreibe gerade meine Bachelor-Arbeit an der Universität Passau über das Gemeinsame Europäische Asylsystem. Ich bin seit 2010 (mal mehr, mal weniger) in den Hochschulgruppen von Amnesty in Passau und in Växjö (Schweden) aktiv, weil ich sowohl Menschenrechte für fundamental wichtig als auch Amnesty für eine tolle Idee halte, mit der sich wirklich etwas bewegen lässt.
Wir alle erhoffen uns von dem Camp nicht nur eine spannende Zeit, sondern vor allem lehrreiche Einblicke in die Situation und die Flüchtlingsarbeit vor Ort. Außerdem freuen wir uns sehr auf den Erfahrungs- und Ideenaustausch mit Amnesty-Mitgliedern aus anderen Ländern, durch den wir hoffentlich viele neue Anregungen bekommen werden.
So viele engagierte Menschen auf einem Fleck ergeben ein unschätzbares Netzwerk, das sicher auch nach der Rückkehr sehr hilfreich sein wird. Nicht zuletzt wird die geplante große öffentliche Aktion, mit der wir in Sofia auf die menschenunwürdige Behandlung von Flüchtlingen aufmerksam machen werden, sicher ein Highlight.
Sofia, wir kommen - mach dich gefasst auf eine Woche gelben Aktivismus!
Und auch ihr könnt aktiv werden! Macht mit bei der Online-Petition von Amnesty International und fordert mehr Rechte und Schutz für Flüchtlinge: http://www.amnesty.de/sos-europa
Mehr Informationen zum "Human Rights Camp" und zur Kampagne findet ihr hier: http://www.whenyoudontexist.eu