Engagiert für ein Europa der Menschenrechte

Fünf junge Menschen, die sich mit Amnesty vor der Europawahl für die Menschenrechte einsetzen
© Amnesty International, Foto: Johanna-Maria Fritz
In was für einem Europa wollen wir leben? Wir haben fünf junge Menschen zu ihren Gedanken, Hoffnungen und Forderungen befragt, die sich auf vielfältige Weise für ein Europa der Menschenrechte engagieren.
Kaja Schwab, 15

© Amnesty International, Foto: Johanna-Maria Fritz
Die ganze Zeit werden Profite über unsere Zukunft gestellt. Wie kann Geld denn wichtiger sein als das Leben von Menschen? Der Klimawandel ist auch eine Bedrohung für die Menschenrechte.
Letzten Sommer bin ich über eine Freundin zu Amnesty International gekommen. Dadurch habe ich viele politisch engagierte Menschen kennengelernt, unter anderem die beiden Mädchen, mit denen ich begonnen habe die FridaysForFuture-Demonstrationen in Hannover zu organisieren.
Letzten Sommer bin ich über eine Freundin zu Amnesty International gekommen. Dadurch habe ich viele politisch engagierte Menschen kennengelernt, unter anderem die beiden Mädchen, mit denen ich begonnen habe die FridaysForFuture-Demonstrationen in Hannover zu organisieren.
Fridays for Future ist eine weltweite Bewegung von Schüler_innen, Studierenden und Azubis für mehr Klimaschutz. Ende Dezember haben wir das erste Mal einen Schulstreik auf die Beine gestellt. Auf der letzten Demonstration in Hannover waren wir dann schon 13.000 Menschen. Es war unglaublich diese Energie zu spüren und zu sehen, wie viele junge Menschen sich für das Thema interessieren und etwas verändern wollen. Es nervt, dass so viel darüber diskutiert wird, dass wir die Schule "schwänzen", um demonstrieren zu gehen. Darum geht es einfach nicht…
Morsal Thamass, 27

© Amnesty International, Foto: Johanna-Maria Fritz
Seit mehreren Jahren muss ich zusehen, wie Hass und Ausgrenzung in Europa zunehmen. Die junge Generation muss jetzt aktiv etwas dagegen tun.
Meine Eltern sind als Kriegsflüchtlinge nach Deutschland gekommen und ich kann mich noch genau erinnern, dass es für mich als Kind sehr schwierig war, mich in der Gesellschaft zurechtzufinden. Seit meiner Jugend bin ich daher ehrenamtlich aktiv.
Meine Eltern sind als Kriegsflüchtlinge nach Deutschland gekommen und ich kann mich noch genau erinnern, dass es für mich als Kind sehr schwierig war, mich in der Gesellschaft zurechtzufinden. Seit meiner Jugend bin ich daher ehrenamtlich aktiv.
Ich sehe es als meine Pflicht, mich für eine tolerante Gesellschaft einzusetzen und den Austausch zwischen den verschiedenen Kulturen zu fördern, um Angst und Ausgrenzung entgegenzuwirken…
Monty Dhanial, 23

© Amnesty International, Foto: Johanna-Maria Fritz
Liebe ist ein Menschenrecht und man sollte dafür weder bestraft, noch verfolgt oder sogar umgebracht werden.
Ich bin noch ein sehr junges Amnesty-Mitglied, quasi noch ein Baby, seit einem Jahr dabei. Angefangen habe ich vor einem Jahr in der Magdeburger Gruppe und in der Hochschulgruppe.
Ich bin noch ein sehr junges Amnesty-Mitglied, quasi noch ein Baby, seit einem Jahr dabei. Angefangen habe ich vor einem Jahr in der Magdeburger Gruppe und in der Hochschulgruppe. Inzwischen engagiere ich mich bundesweit bei Queer-Amnesty. Mir war klar, dass ich tiefgründiger zu den Rechten von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transidenten und Intersexuellen (LGBTI) arbeiten möchte, da ich selbst zu dieser Community gehöre.
Viele denken, LGBTI sei jetzt so ein Modethema, aber das ist es absolut nicht. Es ist für Menschen dieser Community nach wie vor schwierig, ihre Rechte vollständig auszuleben. Wir neigen immer dazu, uns in Europa als fortschrittlichste Gesellschaft zu sehen, aber der Fortschritt ist noch nicht überall angekommen, auch nicht überall in Deutschland…
Marie Berg, 24

© Amnesty International, Foto: Johanna-Maria Fritz
Wir brauchen eine Zivilgesellschaft, die der EU zeigt: Wir vertreten keine menschenfeindliche Politik und wehren uns dagegen.
Mit 15 habe ich im Zuge eines Schulaustausches ein halbes Jahr in Ägypten gelebt. Gerade als ich entschieden hatte meinen Aufenthalt zu verlängern, wurde uns mitgeteilt, dass wir sofort das Land verlassen müssen. Der Arabische Frühling hatte angefangen und das Auswärtige Amt hielt die Situation für zu gefährlich.
Mit 15 habe ich im Zuge eines Schulaustausches ein halbes Jahr in Ägypten gelebt. Gerade als ich entschieden hatte meinen Aufenthalt zu verlängern, wurde uns mitgeteilt, dass wir sofort das Land verlassen müssen. Der Arabische Frühling hatte angefangen und das Auswärtige Amt hielt die Situation für zu gefährlich.
Häuser haben gebrannt und Läden wurden geplündert. Die Wut über die politische Situation und die Lebensumstände war den Menschen anzusehen. Ich wusste in diesem Moment, dass ich bald wieder in meinem behüteten und sicheren Zuhause bei meiner Mama in Deutschland sein würde – während es hier weiter brannte. Da habe ich zum ersten Mal verstanden, was für Situationen Menschen dazu bringen, fliehen zu müssen. Und diese Situation war ja noch verhältnismäßig harmlos im Vergleich zu dem, was in anderen Ländern passiert…
Dunya Ballout, 24

© Amnesty International, Foto: Johanna-Maria Fritz
Die EU sollte den Wohlfahrtsstaat sichern, doch davon merke ich gerade als junger Mensch sehr wenig. Dennoch glaube ich, dass die Antwort nicht weniger Europa ist.
Ich habe mit 15 angefangen mich politisch zu engagieren. Das lag daran, dass ich in Ludwigshafen groß geworden bin, direkt neben einem riesengroßen Chemieunternehmen. Nachts hat es immer gestunken und keiner wusste warum. Das hat mich geärgert und so bin ich bei der Grünen Jugend gelandet.
Ich habe mit 15 angefangen mich politisch zu engagieren. Das lag daran, dass ich in Ludwigshafen groß geworden bin, direkt neben einem riesengroßen Chemieunternehmen. Nachts hat es immer gestunken und keiner wusste warum. Das hat mich geärgert und so bin ich bei der Grünen Jugend gelandet.
Ich habe mich in der Schule schon immer für den Politikunterricht interessiert und dachte, dass der einzige Weg sich zu engagieren in politischen Parteien wäre. Als ich kurz darauf angefangen habe in Freiburg zu studieren, habe ich gemerkt, dass man Politik auch ganz anders machen kann als in Parteien, nämlich zivilgesellschaftlich und auf der Straße…