Informieren 02. Mai 2017

Amnesty fordert Freiheit für inhaftierte Journalisten in der Türkei

Internationaler Tag der Pressefreiheit am 3. Mai
Amnesty fordert Freiheit für inhaftierte Journalisten in der Türkei

Amnesty-Aktion in Dresden für die Pressefreiheit in der Türkei am 23. April 2017

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3. Mai 2017 – In vielen Ländern sind Einschränkungen der Pressefreiheit alltäglich. Journalisten und andere Medienschaffende werden in ihrer Arbeit behindert, oft werden sie verfolgt, schikaniert und sogar ermordet. Anlässlich des internationalen Tags der Pressefreiheit weist Amnesty insbesondere auf die Situation in der Türkei hin.

"In keinem Land der Welt sitzen derzeit mehr Journalisten im Gefängnis als in der Türkei. Die 'freie Presse' ist hier weitgehend in Haft", sagt Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland.

Seit dem gescheiterten Putschversuch wurden mindestens 156 Medienhäuser geschlossen, etwa 2.500 Medienschaffende verloren ihre Arbeit. 120 Journalisten wurden seitdem inhaftiert, viele sind seit Monaten ohne Anklage in Haft.

"Die Untersuchungshaft wird de facto als Strafe angewandt, faire Verfahren werden systematisch verhindert, indem beispielsweise alle Gespräche der Inhaftierten mit ihren Rechtsanwälten überwacht und aufgezeichnet werden", so Beeko. "Amnesty fordert die sofortige bedingungslose Freilassung aller Journalisten aus der Untersuchungshaft in der Türkei."

Auch in anderen Ländern werden Medienschaffende und Journalisten allein deshalb verfolgt, weil sie ihrer Arbeit nachgehen. Ein am Dienstag vorgestellter Amnesty-Bericht dokumentiert, wie die Behörden in Bangladesch versagen, Journalisten und insbesondere Blogger vor bewaffneten Gruppen zu schützen. Zahlreiche Journalisten wurden bereits getötet. Die Verantwortlichen bleiben hingegen straffrei. Indem sie die Betroffenen sogar noch diffamieren, tragen die Behörden zusätzlich zur Gewalt bei. Hinzu kommen repressive Gesetze, auf deren Grundlage der Staat mit Strafanzeigen gegen kritische Stimmen vorgeht.

"Wo die Pressefreiheit angegriffen und Journalisten in ihrer Arbeit behindert werden, ist auch die freie Meinungsbildung in Gefahr. Ohne die unabhängige Berichterstattung von Journalisten, können Menschen sich nicht unabhängig informieren, bleiben Missstände und auch Menschenrechtsverletzungen im Dunkeln. Amnesty ruft anlässlich des Tags der Pressefreiheit zu Solidarität mit Journalisten weltweit auf, die wegen ihrer Arbeit inhaftiert sind oder verfolgt werden."

Werden Sie aktiv! Beteiligen Sie sich an der Appell-Aktion von Amnesty an den türkischen Justizminister und fordern Sie ihn auf, die inhaftierten Journalistinnen und Journalisten freizulassen und die Repression gegen die Medien zu beenden!

Hier geht es zur Aktion - jetzt mitmachen!

Hier finden Sie weitere Informationen zur Meinungsfreiheit in der Türkei

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