Aktuell 27. Mai 2009

Amnesty-Jahresbericht 2009: Zahlen und Fakten

Der Amnesty International Report 2009 gibt in 157 Länderkapiteln und fünf zusammenfassenden Texten zu den Weltregionen einen Überblick über die Lage der Menschenrechte weltweit. Der Berichtszeitraum ist Januar bis Dezember 2008.

  • In 81 der insgesamt 157 beobachteten Länder wurde die Meinungsfreiheit verletzt
  • In 50 Ländern sitzen Menschen wegen ihrer Überzeugung hinter Gittern.
  • 27 Länder schieben Menschen auch dann ab, wenn ihnen Folter, Verfolgung oder die Todesstrafe drohen.
  • In 24 Ländern sind Menschen gewaltsam aus ihren Wohnungen vertrieben worden.

Ein besonderes Augenmerk richtet Amnesty auf die Situation der Menschenrechte in den 19 G-20-Staaten (ohne die EU als 20. Mitglied, aber mit den EU-Staaten Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien). Es wird deutlich, dass in diesem informellen Verbund, der als Lotse durch die Wirtschaftskrise gehandelt wird, die Menschenrechte überdurchschnittlich verletzt werden.

  • 78 Prozent aller Hinrichtungen weltweit werden in den G-20-Ländern durchgeführt.
  • In neun der 19 Länder gab es ungesetzliche Hinrichtungen und Tötungen durch den Staat;
  • in 15 von 19 wurden Menschen gefoltert oder misshandelt;
  • in neun Ländern liefen Gerichtsprozesse grob unfair ab;
  • 14 der 19 Staaten halten Menschen unverhältnismäßig lang ohne Anklage oder Prozess in Haft.

Auch in der Europäischen Union (26 Mitgliedsstaaten, ohne Luxemburg)

  • kam es in zwölf Staaten zu Folter und Misshandlung;
  • war in zehn Staaten missbräuchliche Polizeigewalt zu verzeichnen;
  • gehen 19 EU-Staaten nicht menschenrechtskonform mit Asylsuchenden und Flüchtlingen um;
  • missachten zwölf Staaten beim Antiterrorkampf Menschenrechte in Gesetzgebung und Praxis;
  • werden in zwölf EU-Ländern Minderheiten massiv diskriminiert;
  • und verletzen sechs Länder die Meinungsfreiheit.

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