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DEINE SPENDE WIRKT!
Menschenrechtler getötet
Amnesty International
© Amnesty International
Nelson García, aktives Mitglied der Indigenenorganisation Consejo Cívico de Organizaciones Populares e Indígenas de Honduras (COPINH), wurde am 15. März in Rio Lindo getötet. Seit der Ermordung der Gründerin der Organisation, Berta Cáceres, am 3. März werden ihre Angehörigen und andere Mitglieder von COPINH von den Behörden und unbekannten bewaffneten Männern drangsaliert.
Appell an
PRÄSIDENT
Juan Orlando Hernández
Presidente de la República
Casa Presidencial
Bulevar Juan Pablo II
Tegucigalpa, HONDURAS
(Anrede: Dear President / Estimado Señor Presidente / Sehr geehrter Herr Präsident)
E-Mail: info@presidencia.gob.hn
Twitter: @JuanOrlandoH
GENERALSTAATSANWALT
Óscar Fernando Chinchilla
Fiscal General de la República
Ministerio Público
Lomas del Guijarro
Tegucigalpa, HONDURAS
(Anrede: Dear Attorney General / Estimado Señor Fiscal / Sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt)
E-Mail: fiscalgeneral@hushmail.com
Twitter: @MP_Honduras
Sende eine Kopie an
INDIGENENORGANISATION COPINH
Consejo Cívico de Organizaciones Populares e Indígenas de Honduras
E-Mail: copinh@copinh.org
BOTSCHAFT DER REPUBLIK HONDURAS
Botschaft der Republik Honduras
S. E. Herrn Ramón Custodio Espinoza
Cuxhavener Straße 14
10555 Berlin
Fax: 030-3974 9712
E-Mail: informacion.embahonduras.de@gmail.com
Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Englisch, Spanisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 29. April 2016 keine Appelle mehr zu verschicken.
Amnesty fordert:
E-MAILS, FAXE, TWITTERNACHRICHTEN ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN
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Bitte sorgen Sie dafür, dass unverzüglich eine umfassende und unparteiische Untersuchung zu der Tötung von Nelson García und zu allen anderen Zwischenfällen und Drangsalierungen gegen Mitglieder von COPINH und Angehörige von Berta Cáceres durchgeführt wird.
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Ordnen Sie bitte in Absprache mit den Betroffenen angemessene Maßnahmen zum Schutz der COPINH-Mitglieder und der Angehörigen von Berta Cáceres an, wie es Ihre Verpflichtungen gemäß der von der Interamerikanischen Menschenrechtskommission erlassenen Schutzmaßnahmen vorschreiben.
- Erkennen Sie bitte öffentlich die legitime und rechtmäßige Arbeit von COPINH und aller Menschenrechtsverteidiger_innen in Honduras an und ergreifen Sie wirksame Maßnahmen, um die Kriminalisierung ihrer Arbeit zu unterbinden.
PLEASE WRITE IMMEDIATELY
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Calling on the authorities for a prompt, thorough and impartial investigation into Nelson García’s killing and all other security incidents and harassment against COPINH members and Berta Cáceres’ relatives.
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Calling on the authorities to take all appropriate measures to guarantee the safety of COPINH members and Berta Caceres' relatives in accordance with their wishes in order to fulfil their obligation to protect them as set in the precautionary measures granted by the Inter-American Commission on Human Rights.
- Calling on the authorities to publicly recognize the legitimate and rightful work done by COPINH and all Human Rights Defenders in the country and to take other effective measures to stop their criminalization.
Sachlage
Am Nachmittag des 15. März wurde der 38-jährige Nelson García mit einem Schuss ins Gesicht von Unbekannten getötet. Er befand sich gerade auf dem Weg nach Hause von einer Demonstration, bei der Angehörige der indigenen Gemeinschaften der Lenca in Rio Lindo im Departamento Cortés im Nordwesten des Landes gegen eine gewaltsame Zwangsräumung durch die Behörden protestiert hatten. Verwandte von Berta Cáceres und Mitglieder von COPINH sind mehrfach von den Behörden in gefährliche Situationen gebracht und drangsaliert worden.
Laut der COPINH wurden acht der neun Koordinator_innen von COPINH in der Stadt La Esperanza wiederholt vorgeladen, um ihre Aussagen in Bezug auf den Mord an Berta Cáceres abzugeben. Ihre Befragungen dauerten zum Teil mehr als 12 Stunden und sie wurden nicht über den Zweck der Verhöre informiert. Aureliano Molina, ein Sprecher der Organisation, wurde wenige Stunden nach ihrer Ermordung festgenommen und nach 48 Stunden ohne Anklage freigelassen.
Am 8. März parkten vier bewaffnete Männer in Zivil in Fahrzeugen ohne Nummernschilder in San Francisco de Lempira vor einem Radiosender der Gemeinschaft und machten Bilder von den Personen, die das Gebäude betraten und verließen. Ein Mitarbeiter des Radiosenders wurde von einem der Männer mit vorgehaltener Waffe bedroht. Er hatte Bilder von dem Vorfall gemacht, woraufhin einer der Unbekannten ihm sein Handy wegnahm und die Fotos löschte. In derselben Woche wurden andere Männer in Fahrzeugen ohne Nummernschilder gesehen, die das Haus von Aureliano Molina umstellten und versuchten, eine rechtswidrige Durchsuchung durchzuführen.
Am 11. März wurde beobachtet, wie Polizist_innen Fotos von Teilnehmer_innen einer Demonstration machten, die in La Esperanza Gerechtigkeit im Fall der Ermordung von Berta Cáceres gefordert hatten. Ein bewaffneter Mann in Zivil verfolgte in derselben Woche eine der Töchter von Berta Cáceres in einem Einkaufszentrum in Tegucigalpa.
Am 12. März beobachteten unbekannte Männer eine Schutzunterkunft für Frauen von COPINH (Casa de Sanación y Justicia) und das Gemeinschaftszentrum Utopia in La Esperanza. Spät in der Nacht parkte ein Fahrzeug mehrere Minuten lang vor dem Eingang des Gemeinschaftszentrums.
Hintergrundinformation
COPINH kämpft seit mehr als 20 Jahren für einen besseren Lebensstandard der Indigenen in der Gemeinde Río Blanco im Nordwesten Honduras. Seit 2011 setzen sich die Mitglieder von COPINH für ihr Recht ein, nach ihrer freien und vorherigen Einwilligung zum Bau des Agua-Zarca-Staudamms gefragt und über die Folgen informiert zu werden. Der Staudamm würde sie möglicherweise dazu zwingen, das Land ihrer Vorfahren zu verlassen. Seit Jahren sind die Mitglieder von COPINH wegen ihres Einsatzes Drohungen und Drangsalierungen ausgesetzt.
Berta Cáceres, Umweltschützerin und Gründerin der Indigenenorganisation COPINH, war am frühen Morgen des 3. März 2016 in ihrem Haus in der Stadt La Esperanza im Departamento Intibucá im Westen Honduras erschossen worden.
Berta Cáceres wurde über viele Jahre wegen ihrer Menschenrechtsarbeit bedroht und drangsaliert, weshalb die Interamerikanische Menschenrechtskommission Schutzmaßnahmen für sie erlassen hatte. Die Untersuchungen zu ihrem Tod scheinen bisher jedoch jegliche Verbindung zwischen ihrer Arbeit als Menschenrechtsverteidigerin und ihrer Ermordung abzutun. Zunächst veröffentlichten örtliche Ordnungskräfte Informationen, denen zufolge es sich bei der Tötung von Berta Cáceres wahrscheinlich um einen Raubüberfall oder eine "Affekttat" handelte.
Zuletzt am 7. März erließ die Interamerikanische Menschenrechtskommission Maßnahmen zum Schutz aller Mitglieder von COPINH und der Familie von Berta Cáceres und begründete dies mit den Gefahren, die ihre Arbeit im Bereich der Menschenrechte, der Umwelt und natürlicher Ressourcen mit sich bringt, sowie mit ihrer erhöhten Schutzbedürftigkeit nach der Ermordung von Berta Cáceres.
Bisher wurden in dem Fall ausschließlich Mitglieder von COPINH und der mexikanische Aktivist Gustavo Castro, der Zeuge der Tat und selbst zum Opfer geworden war, mehrfach von den Behörden befragt. Gustavo Castro darf trotz großer Sorge um seine Sicherheit das Land nicht verlassen. Mehr Informationen zu seinem Fall finden Sie in UA-050/2016 online unter http://www.amnesty.de/urgent-action/ua-050-2016-1/zeuge-weiterhin-gefahr.
Berta Cáceres hatte sich viele Jahre lang gegen den Bau des Agua-Zarca-Staudamms auf dem Land der Gemeinschaft von Río Blanco eingesetzt. Keine der Personen, die sie wegen anhaltender Drohungen und Drangsalierungen angezeigt hatte, sind bisher verhört worden. Unter ihnen befinden sich auch Vertreter_innen von Unternehmen, die in dem betroffenen Gebiet tätig sind.