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Erkin Musaev ist nach elf Jahren in Haft wieder in Freiheit!
Der usbekische ehemalige Regierungsbeamte Erkin Musaev wurde nach elf Jahren rechtswidriger Haft im August 2017 freigelassen
© Privat
Elf Jahre lang war Erkin Musaev rechtswidrig in Usbekistan inhaftiert. Amnesty setzte sich für seine Freilassung ein. Mitte August wurde der ehemalige Regierungsbeamte vorzeitig aus der Haft entlassen. In einem Brief bedankt er sich nun bei Amnesty für die Unterstützung.
Erkin Musaev, ein ehemaliger Beamter des usbekischen Verteidigungsministeriums, arbeitete für das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen in Usbekistan, als er im Januar 2006 von Angehörigen des Nationalen Sicherheitsdienstes (SNB) inhaftiert wurde. Man klagte ihn wegen Spionage für einen nicht genannten NATO-Mitgliedstaat an und hielt ihn mehrere Wochen ohne Kontakt zur Außenwelt fest. Berichten zufolge wurde er einen Monat lang tagsüber geschlagen und nachts verhört. Außerdem drohte man ihm, seinen Angehörigen etwas anzutun. Erkin Musaev unterschrieb schließlich ein "Geständnis", unter der Bedingung, dass der SNB seine Familie in Ruhe lasse. 2007 war Erkin Musaev nach mehreren unfairen Prozessen zu insgesamt 20 Jahren Haft verurteilt worden.
Tausende Unterstützerinnen und Unterstützer von Amnesty International waren entsetzt über die Ungerechtigkeit, dass er ohne faires Gerichtsverfahren inhaftiert worden war. Sie wurden für Erkin Musaev aktiv und forderten im Rahmen des "Amnesty-Briefmarathon 2014" und der Kampagne "Stop Folter" mit Appellschreiben seine Freilassung. Im August 2017 wurde er vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen.
Nun hat Erkin Musaev einen Brief an Amnesty geschrieben, in dem er sich für ihren Einsatz bedankt:
Ich möchte allen Aktivistinnen und Aktivisten von Amnesty International und allen anderen, die mich und meine Familie in einer schwierigen Zeit unterstützt haben, meinen größten Dank ausdrücken. Meine Freilassung ist tatsächlich ein großer Sieg und euer Beitrag dazu ist von unschätzbarem Wert.
Ich möchte betonen, dass sich das Verhalten der Straflager-Verwaltung mir gegenüber veränderte, nachdem viele der Aktivistinnen und Aktivisten Unterstützungsbriefe geschrieben hatten. Das Personal wurde vorsichtiger im Umgang mit mir und mir wurde leichtere Arbeit zugeteilt.
Mein Vater hat mir erzählt, dass sich nach der Kampagne von Amnesty auch die Einstellung der internationalen Gemeinschaft meinem Fall gegenüber veränderte. Ich bin euch und allen Aktivistinnen und Aktivisten eurer Organisation wirklich überaus dankbar.
Ich möchte noch hinzufügen, dass dies der Beginn des Sieges ist. Denn [diese Kampagne] hat auch in den anderen Menschen, die schändlich verurteilt wurden, und in deren Familien einen Funken der Hoffnung und des Kampfgeistes entzündet. Viele Menschen in der 'Zone' [Bezeichnung des Straflagers, Anm. d. Red.] haben unseren Kampf mitverfolgt. Ihr habt den Seelen dieser Menschen Hoffnung gegeben. Dies ist tatsächlich nicht nur mein Sieg, sondern auch der Sieg all jener, die schändlich verurteilt wurden.
Vielen Dank für alles, was ihr für mich getan habt.
Erkin