DEINE SPENDE KANN LEBEN RETTEN!
Mit Amnesty kannst du dort helfen, wo es am dringendsten nötig ist.
DEINE SPENDE WIRKT!
Digital überwacht
© Frank Busch, unsplash
Menschenrechtsverteidiger_innen leben mit einer unsichtbaren Bedrohung: Ihre Computer und Handys werden gehackt und mit Spionagesoftware infiziert. Regierungen spähen heimlich ihre Arbeit aus, verfolgen ihre Bewegungen und beobachten ihre Kontakte. Telefonate werden abgehört, Kameras eingeschaltet, auch verschlüsselte Nachrichten werden mitgelesen. Ziel der Angreifenden ist es, die Menschenrechtler_innen einzuschüchtern und zum Schweigen zu bringen.
Menschenrechtler_innen auch mit europäischer Software überwacht
Dafür greifen Regierungen auf die Produkte und Dienstleistungen intransparenter privater Überwachungsunternehmen zurück. Die eingesetzte Software stammt auch aus Europa. Die Hersteller selbst obliegen kaum einer Kontrolle. Der Export von Überwachungstechnologie, die Menschenrechte verletzen kann, wird weltweit kaum reguliert. Auch in der Europäischen Union sind sind Regularien unzureichend. Dadurch wird es möglich, dass auch europäische Unternehmen zur digitalen Überwachung von Menschenrechtler_innen beitragen.
Fremde erschleichen sich Vertrauen
In der Regel müssen die Menschenrechtler_innen einen Link anklicken oder eine Datei öffnen, damit sich Fremde Zugriff auf ihre Computer und Smartphones verschaffen können. Um dieses Ziel zu erreichen, erschleichen sich die Hacker_innen das Vertrauen der Menschenrechtsverteidiger_innen: Sie geben sich beispielsweise als Opfer von Menschenrechtsverletzungen, als Journalist_innen oder Studierende aus. Über falsche Facebook-Profile und Email-Adressen versenden sie dann Links und Dokumente. Alles dient nur dazu, sich Zugang zu den Geräten der Menschenrechtler_innen zu verschaffen. Wem kann man unter diesen Voraussetzungen noch trauen?
1 Million Dollar für die Überwachung von Ahmed Mansoor
Wie viel Regierungen bereit sind, in die Überwachung von Menschenrechtler_innen zu investieren, zeigt der Fall Ahmed Mansoor. Mehrfach wurde versucht, das Smartphone des Menschenrechtlers aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mit Spionagesoftware zu infizieren und ihn zu überwachen. Beispielsweise bekam Ahmed Mansoor eine SMS, in der Informationen zu Folter in den Vereinigten Arabischen Emiraten versprochen wurden. Hätte er die darin enthaltenen Links angeklickt, hätten Außenstehende eine Sicherheitslücke genutzt und sich Zugriff auf sein Mobiltelefon verschafft. Sie hätten heimlich seine Telefonate und Nachrichten mitschneiden, die Kamera fernsteuern und seine Bewegungen verfolgen können.
Der Blogger und Menschenrechtler Ahmed Mansoor aus den Vereinigten Arabischen Emiraten
© Martin Ennals Foundation
Expert_innen des Citizen Lab an der Universität von Toronto zufolge muss der Kauf der Sicherheitslücken, mit deren Hilfe sein Handy infiziert werden sollte, rund eine Million Dollar gekostet haben. Ein einzigartiger Aufwand für eine einzelne Person.
Zuvor war Ahmed Mansoor bereits mit Technologie angegriffen worden, die in Europa produziert wird: Von den Spyware-Unternehmen Hacking Team (Italien) und FinFisher (Deutschland/Großbritannien).
Im März 2017 wurde Ahmed Mansoor festgenommen. Seitdem befindet er sich ohne Matratze in Einzelhaft. Er hat keinen Zugang zu Büchern. Er darf sich noch nicht einmal im Hof mit Sonnenlicht bewegen. Du kannst dich hier für ihn einsetzen und mehr über seinen Fall erfahren.
Das tut Amnesty international gegen die Überwachung von Menschenrechtler_innen
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Wir decken digitale Angriffe auf Menschenrechtler_innen auf und ermitteln, wer hinter den Attacken steckt.
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Wir unterstützen digital überwachte Menschenrechtler_innen direkt und helfen ihnen, ihre Geräte von Spähsoftware zur befreien.
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Wir führen Trainings durch, damit Menschenrechtler_innen digitale Angriffe rechtzeitig erkennen und sich gegen sie schützen können.
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Wir gehen durch strategische Klagen vor Gericht gegen Unternehmen vor, die Software an Regierungen liefern, die Menschenrechte missachten.
- Wir setzen uns dafür ein, dass der Handel mit Überwachungssoftware weltweit kontrolliert wird.
Das wollen wir mit deiner Hilfe erreichen:
Menschenrechtsverteidiger_innen sollen sich frei von Angst vor digitaler Überwachung und daraus resultierender Gefahren für dieMenschenrechte einsetzen können. Deshalb braucht es strikte und verbindliche Regeln für den Export der Überwachungstechnologie, die Menschenrechtler_innen gefährden kann. Europäische, insbesondere auch deutsche Unternehmen sollen durch Exporte entsprechender Technologien nicht zur digitalen Überwachung von Menschenrechtler_innen beitragen. Um diese Ziele zu erreichen, brauchen wir öffentliche Aufmerksamkeit. Mehr Öffentlichkeit ermöglicht auch mehr politischen Druck zur Verankerung wirksamer Maßnahmen gegen die Überwachung von Menschenrechtler_innen.