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Amnesty Report 2024/25: Zur Lage der Menschenrechte weltweit

Das Bild zeigt eine Collage. Rechts ein Foto mit Menschen bei einer Demonstration. Eine Frau hält ein Schild hoch mit der Aufschrift "Demokratie verteidigen". Links auf der Collage steht der Schriftzug "Amnesty Report 2024/25"

Bewaffnete Konflikte fordern weltweit das Leben von Zivilist*innen, Andersdenkende werden brutal unterdrückt und der Klimaschutz spielt nur noch eine untergeordnete Rolle: Wir erleben derzeit eine globale Menschenrechtskrise. Die Grundpfeiler einer gerechten und friedlichen Gesellschaft wie Rechtsstaatlichkeit, Völkerrecht und Menschenrechte sind in Gefahr, weil sie weltweit von Regierungen missachtet und angegriffen werden - ein epochaler Einschnitt. Das zeigt der aktuelle Amnesty International Report 2024/25, für den Amnesty die Menschenrechtslage in 150 Ländern im Jahr 2024 untersucht hat.

Die Ursachen dieser Menschenrechtskrise sind vielschichtig. Sie zeigen sich unter anderem in der Entmenschlichung von Flüchtlingen und Migrant*innen oder in der Tatsache, dass völkerrechtswidrige Kriege ohne Konsequenzen für die Verantwortlichen bleiben. Sie zeigen sich auch in der wachsenden wirtschaftlichen Ungleichheit, die den Nährboden für menschenfeindliche Politik schafft oder in der Machtkonzentration bei Tech-Unternehmen, die Diskriminierung und Überwachung vorantreiben.

Ein prominentes Beispiel für diese besorgniserregende Entwicklung ist der neue US-Präsident Donald Trump. Mit seiner politischen Agenda wird die systematische Verletzung von Menschenrechten zur neuen Normalität. Ob internationale Zusammenarbeit, Flüchtlingsschutz, Gleichberechtigung oder Engagement für die globale Gesundheitsversorgung: Donald Trumps Politik zielt darauf ab, jene Institutionen und Regeln abzuschaffen, die nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen wurden, um Frieden und Gerechtigkeit zu sichern. 

Folgende Menschenrechtsentwicklungen waren im Jahr 2024 besonders besorgniserregend:

  1. Die Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten war schutzlos

In Gaza wurden Zehntausende Zivilist*innen Opfer eines Genozids durch Israel während Staaten Israel weiterhin in seinem militärischen Vorgehen unterstützten. In der Ukraine führte der russische Angriffskrieg täglich zu Tod und Zerstörung. Und im Sudan verübten bewaffnete Gruppen sexualisierte Gewalt in unvorstellbarem Maße.

  1. Meinungs- und Versammlungsfreiheit wurde weltweit unterdrückt

Weltweit schränkten Regierungen grundlegende Freiheiten ein: Neue repressive Gesetze wurden erlassen, Demonstrationen verboten, gewaltsam aufgelöst oder Nichtregierungsorganisationen als "extremistisch" eingestuft. Besonders drastisch zeigte sich dies in Russland, China, Iran und Bangladesch. Auch in Deutschland gingen Behörden und Polizei mit unverhältnismäßiger Härte gegen friedliche Proteste vor.

  1. Zahlreiche Bevölkerungsgruppen erfuhren Diskriminierung und Gewalt

Frauen, LGBTI+, Flüchtlinge, Migrant*innen und ethnische Minderheiten erlebten weltweit systematische Diskriminierung. Schutzsuchende wurden als Bedrohung dargestellt, um unmenschliche Maßnahmen zu rechtfertigen. Struktureller Rassismus führte zu anhaltenden Menschenrechtsverletzungen wie Racial Profiling und diskriminierender KI-Überwachung.

  1. Wirtschaftliche und soziale Rechte von Millionen Menschen wurden verletzt

Die Klimakrise ist eine Menschenrechtskrise: Millionen Menschen litten 2024 unter Hunger und Ernährungsunsicherheit aufgrund von Klimawandel, Konflikten und wirtschaftlicher Ausbeutung. Extreme Armut und Ungleichheit verschlimmerten sich durch Inflation, Verschuldung und fehlende Unternehmensregulierung.

Der Widerstand wächst

Neben massiven Menschenrechtsverletzungen dokumentiert Amnesty International im neuen Jahresbericht auch, wie sich 2024 weltweit unzählige Menschen gegen Unrecht und Unterdrückung zur Wehr setzten:

  • Millionen Menschen protestierten gegen Kriegsverbrechen und den Genozid in Gaza
  • In Georgien demonstrierten Zehntausende gegen repressive Gesetze
  • Gerichte in verschiedenen Ländern stärkten die Rechte von LGBTI+ Personen
  • Inhaftierte Menschen wurden nach langem Kampf freigelassen, darunter der Aktivist Julian Assange und die deutsch-iranische Frauenrechtsaktivistin Nahid Taghavi.

Die Menschenrechte sind in Gefahr wie selten zuvor, aber sie sind nicht verloren. Die große Mehrheit der Menschen will keine Welt, in der nur das Recht des Stärkeren zählt. Es kommt jetzt darauf an, den Widerstand gegen autoritäre Entwicklungen zu organisieren, Schutzinstitutionen zu verteidigen und Regierungen in die Verantwortung zu nehmen.

Der Amnesty International Report 2024/25 dokumentiert die weltweite Lage der Menschenrechte in 150 Staaten.

Auf dieser Seite findest du unter anderem das Vorwort, die globale Analyse, die fünf Regionalkapitel und ausgewählte Länderkapitel auf Deutsch. Alle Länderkapitel auf Englisch findest du auf amnesty.org

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