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Ahmet Şık: Frei Nach mehr als 14 Monaten Haft
© Gokhan Tan
Der türkische Investigativ-Journalist Ahmet Şık saß mehr als 14 Monate in Untersuchungshaft, bis ein Gericht am 9. März 2018 seine Freilassung anordnete. Er war nicht zum ersten Mal ins Visier der Behörden geraten.
Ahmet Şık ist ein erfahrener Investigativ-Journalist, der bereits in der Vergangenheit ins Visier der türkischen Behörden geraten ist. Im Jahr 2011 verbrachte er mehr als ein Jahr im Gefängnis, weil er in einem Buch behauptet hatte, dass der türkische Staat von Anhängerinnen und Anhängern des Predigers Fethullah Gülen unterwandert sei. Gülen war damals noch Verbündeter der Regierungspartei AKP, bevor er und seine Bewegung in Ungnade fielen.
Im Dezember 2016 wurde Ahmed Şık erneut inhaftiert. Ihm wird vorgeworfen, Propaganda für die bewaffnete Kurdische Arbeiterpartei (PKK) und die von den türkischen Behörden als terroristische Organisation eingestufte Gülen-Bewegung gemacht zu haben, die der Regierung zufolge von Fethullah Gülen angeführt wird.
Ahmed Şık wurde zunächst zwei Tage lang in einer schmutzigen Zelle ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Istanbuler Metris-Gefängnis festgehalten. Er durfte weder seine Rechtsbeistände sehen, noch wurde er darüber informiert, dass sie versucht hatten, zu ihm zu gelangen. Später wurde Ahmed Şık wieder ins Silivri-Gefängnis verlegt, wo er bereits vor sechs Jahren inhaftiert war. Dort teilte er sich eine Zelle mit zwei Mithäftlingen. Er durfte nur einmal in der Woche durch eine Glaswand per Telefon mit seinen engsten Familienangehörigen sprechen. Die Gespräche wurden aufgezeichnet. Briefe oder Bücher durfte er nicht entgegennehmen.
Am 9. März 2018 ordnete ein Gericht seine Entlassung aus der Untersuchungshaft an. Mit ihm wurde Cumhuriyet-Chefredakteur Murat Sabuncu aus der Haft entlassen. Gleichzeitig entschied das Gericht jedoch, dass Cumhuriyet-Herausgeber Akin Atalay weiter in Haft bleiben muss. In der Türkei sitzen zurzeit mehr als 100 Journalistinnen und Journalisten in Haft.
Werden Sie aktiv! Beteiligen Sie sich an der internationalen Appell-Aktion von Amnesty International und fordern Sie die türkischen Behörden auf, die inhaftierten Journalistinnen und Journalisten freizulassen und die Repression gegen die Medien zu beenden!
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