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Berlinale 2016: Amnesty-Jury zeichnet zwei Dokumentarfilme aus
In diesem Jahr werden gleich zwei Filme mit dem Amnesty-Filmpreis ausgezeichnet
© Amnesty International, Foto: Henning Schacht
Der Amnesty-Filmpreis auf der diesjährigen Berlinale geht an zwei Dokumentarfilme: "Royahaye Dame Sobh - Starless Dreams" (Iran) und "Fuocoammare – Fire at the Sea" (Italien/Frankreich). Aufgrund der großen Auswahl an starken Filmen hat sich die Amnesty-Jury mit Schauspielerin Meret Becker und Regisseur Dani Levy dafür entschieden, in diesem Jahr zwei Werke auszuzeichnen.
"Von Minute Eins an hat uns 'Royahaye Dame Sobh' in das Schicksal der straffälligen oder drogensüchtigen Mädchen gezogen. Mit auffälliger Schönheit und stilsicherem Respekt werden die Biografien der weiblichen Insassen einer Jugendbesserungsanstalt erzählt, die unter schwierigsten und unwürdigsten Verhältnissen aufwachsen", begründet die Amnesty-Jury mit Schauspielerin Meret Becker und Regisseur Dani Levy die Entscheidung.
"Dabei sind es die Protagonistinnen selber, die das Wunder vollbringen, Lebensfreude, Humor und existentielle Not gleichzeitig zu übertragen. Mehrdad Oskouei gelingt mühelos der Spagat, Empathie und Liebe für die Mädchen zu wecken und dabei gleichermaßen ein subtiles und erschreckendes Bild ihrer Situation in der iranischen Gesellschaft zu zeigen."
"An 'Fuocoammare' von Gianfranco Rosi gab es für die Jury kein Vorbeikommen. Der Film entführt die Zuschauer mit großer Ruhe und Eindringlichkeit auf die Insel Lampedusa. Mit seiner einzigartigen Mischung aus skurrilen, traurigen, komischen und bedrückenden Szenen vermittelt der Film, obwohl er sich auf die Bewohner von Lampedusa konzentriert, dennoch das Ausmaß der Tragödie, die die Flüchtlinge auf ihrer Reise nach Europa erleben. Die Jury ist begeistert von der liebevollen und ungeschminkten Filmsprache, dem genauen Hinsehen und der großen Stille."
Der Amnesty Filmpreis wird seit 2005 auf der Berlinale vergeben. Bisherige Preisträger waren unter anderem: "Tell Spring Not to Come This Year" von Saeed Taji Farouky und Michael McEvoy (2015). "Al Midan" von Jehane Noujaim (2014), "The Rocket" von Kim Mordaunt (2013), "Just the Wind" von Bence Fliegauf (2012), "Barzakh" von Mantas Kvedaravicius (2011), "Son of Babylon" von Mohammed Al-Daradji, "Wasteland" von Lucy Walker (beide 2010).
Weitere Informationen zum Amnesty-International-Filmpreis findest du hier.