Amnesty 13. Mai 2024

"Wir sprechen Unterstützer*innen noch gezielter an"

Das Bild zeigt eine Person, die eine Unterschriftenliste hält, während eine andere darauf unterschreibt.

Die Amnesty-Einnahmen durch Face-to-Face-Fundraising haben sich im Jahr 2023 stabilisiert.

Das Team Fundraising sorgt dafür, dass Amnesty in Deutschland genug Geld für die Menschenrechtsarbeit hat. Teamleiterin Bianca Himmelsbach freut sich über Erfolge – vor allem im Bereich Erbschaften.

Wie kommt Amnesty eigentlich an Geld
Wir sind zu hundert Prozent unabhängig von Staaten, unser Geld wird größtenteils von Einzelpersonen gespendet, entweder unregelmäßig oder mit einem regelmäßigen Beitrag. Ganz vereinzelt gibt es auch Großspenden von Unternehmen. Da achten wir aber sehr darauf, von wem wir Geld annehmen. Außerdem arbeiten wir mit der Deutschen Postcode Lotterie zusammen.

Was heißt das?
Von jedem Los der Postcode Lotterie fließen mindestens 30 Prozent in soziale Projekte. 2023 haben wir zum Beispiel mit 1,5 Millionen Euro für den Kampf gegen Folter, Gewalt und die Todesstrafe erhalten. Das Tolle ist, dass die Lotterie uns nicht nur mit Spenden unterstützt, sondern sich auch sehr für unsere Menschenrechtsarbeit interessiert und regelmäßig nachfragt.

Wie lief das Jahr 2023 für euch?
Aufgrund der Inflation, gestiegener Kosten und einer generellen Unsicherheit haben wir weniger und unregelmäßiger Spenden erhalten. Dennoch versuchen wir, die Menschen von unserer Arbeit zu überzeugen und zu einer Spende zu motivieren. Wir sprechen Unterstützer*innen noch gezielter an und schauen, für wen welche Themen interessant sind und auf welchen Kanälen wir die Menschen erreichen. Wir haben den Bereich des digitalen Fundraisings ausgebaut und setzen unsere Website viel stärker ein. Wenn zum Beispiel jemand eine Petition unterzeichnet hat, bitten wir im Anschluss daran, uns auch finanziell zu unterstützen.

Welchen weiteren Herausforderungen gibt es für euch?
Eine Herausforderung ist das Thema Bindung und Loyalität. Die Menschen legen sich heute weniger auf eine Organisation fest als früher. Für uns sind regelmäßige Einnahmen aber sehr wichtig. Die Frage ist, wie schaffen wir es, dass Personen, die uns schon kennen und uns wohlgesonnen sind, dauerhaft bei uns bleiben? Daran arbeiten wir kontinuierlich.

Welche Erfolge gab es 2023?
In den Corona-Jahren war das Face-to-Face-Fundraising, also die persönliche Ansprache auf der Straße, nur eingeschränkt möglich. Doch jetzt haben sich die Einnahmen wieder stabilisiert und sind fast so hoch wie vor Corona. Außerdem haben wir viel mehr Einnahmen aus Erbschaften bekommen als erwartet.

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