Student freigelassen

Naser Aldeen Mukhtar Mohamed wurde am 28. Januar ohne Anklage aus einer Hafteinrichtung des sudanesischen Geheimdienstes NISS freigelassen. Das ehemalige Vorstandsmitglied der Studierendenvereinigung der Region Darfur an der Holy Quran Universität war am 22. August 2017 von Angehörigen des NISS festgenommen worden. Fünf NISS-Beamt_innen in Zivil hatten ihn am Eingang zur Universität angehalten und in einen Toyota-Lieferwagen ohne Nummernschild gezwungen, der mit ihm davongefahren war.

Naser Aldeen Mukhtar Mohamed wurde im Gewahrsam des NISS gefoltert und anderweitig misshandelt. Am ersten Tag seiner Inhaftierung wurde er mehr als fünf Stunden lang geschlagen, getreten und mit Elektrokabeln ausgepeitscht. Wurde er zum Verhör abgeholt, musste er in der Regel Hand- und Fußfesseln tragen und ihm wurden die Augen verbunden. Außerdem gab er an, dass ihm während der Verhöre mit Tod und Vergewaltigung gedroht worden sei. Außerdem sei er rassistisch beleidigt worden. Er wurde wiederholt zu seinen Aktivitäten in der Studierendenvereinigung der Region Darfur befragt.

Mehr als fünf Monate lang wurde Naser Aldeen Mukhtar Mohamed in einer Hafteinrichtung des sudanesischen Geheimdienstes NISS in Einzelhaft festgehalten. Während seiner Inhaftierung durfte er zweimal seine Angehörigen sehen, doch der Zugang zu seinen Rechtsbeiständen wurde ihm verweigert. Amnesty International ist der Ansicht, dass Naser Aldeen Mukhtar Mohamed ein gewaltloser politischer Gefangener war, der allein wegen der friedlichen Ausübung seines Rechts auf freie Meinungsäußerung festgehalten wurde.

Der Student ist eines der aktivsten Mitglieder der Studierendenvereinigung der Region Darfur in Khartum. Der NISS hatte ihn deswegen schon früher im Visier. Er war bereits am 14. November 2015 festgenommen worden, nachdem er einen friedlichen Sitzstreik organisiert hatte. Dieser richtete sich gegen die Entscheidung der Holy Quran Universität, dass Studierende aus Darfur nicht länger von den Studiengebühren befreit werden sollten. Am 23. Dezember 2015 kam Naser Aldeen Mukhtar Mohamed wieder frei.

Seit seiner Freilassung im Januar 2018 steht er unter Beobachtung. Angehörige des NISS haben ihm sogar mit einer erneuten Festnahme gedroht. Amnesty International wird die Situation weiterhin genau beobachten.

Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben. Es sind derzeit keine weiteren Aktionen des Eilaktionsnetzes erforderlich.