DEINE SPENDE KANN LEBEN RETTEN!
Mit Amnesty kannst du dort helfen, wo es am dringendsten nötig ist.
DEINE SPENDE WIRKT!
MENSCHENRECHTE SCHÜTZEN!
Wir setzen uns für den Schutz von bedrohten Aktivist*innen ein, stellen klare Forderungen an die Politik.
UNTERSTÜTZE UNSERE ARBEIT MIT DEINER SPENDE.
Honduras: Mordverdächtige angeklagt und in Haft
Diese Urgent Action ist beendet.
Am 14. September 2024 wurde der Umweltschützer Juan López in der Gemeinde Tocoa erschossen. Der mutmaßliche Täter und zwei Personen, denen Mittäterschaft vorgeworfen wird, stehen unter Mordanklage und befinden sich in Haft. Die Strippenzieher der Tat sind jedoch bisher nicht ausfindig gemacht worden. Amnesty wird die honduranischen Behörden weiterhin anhalten, umfassende Gerechtigkeit für Juan López sicherzustellen und seine Familie sowie weitere Aktivist*innen und deren Rechtsbeistände zu schützen.

Der Umweltschützer Juan López wurde am 14. September 2024 in Honduras ermordet (undatiertes Foto).
© AFP via Getty Images
Sachlage
Juan López war Koordinator der lokalen Organisation Comité Municipal por la Defensa de los Bienes Comunes y Públicos (CMDBCP) sowie Kirchenmitarbeiter in der Pfarrei San Isidro Labrador in der Gemeinde Tocoa. Am 14. September 2024 hatte er gerade die Pfarrei verlassen, als eine unbekannte Person auf einem Motorrad auf ihn schoss und ihn tötete. Der mutmaßliche Täter und zwei Personen, denen Mittäterschaft vorgeworfen wird, stehen nun unter Mordanklage und befinden sich bis zu ihrem Verfahren in Haft. Trotz nationaler und internationaler Forderungen nach Gerechtigkeit für den Umweltschützer sind die Hintermänner der Tat bisher jedoch nicht ausfindig gemacht und zur Rechenschaft gezogen worden.
Mehrere Gemeinden, Zusammenschlüsse von Kleinbäuer*innen, Kirchengemeinden und lokale Organisationen in der Gemeinde Tocoa, angeführt von CMDBCP, wehren sich seit Jahren gegen die Betriebsgenehmigung, die dem Bergbauunternehmen Inversiones Los Pinares im Nationalpark Carlos Escalera 2015 erteilt wurde. Die Einwohner*innen von Guapinol und anderen Gemeinden in Tocoa sind wiederholt angegriffen worden, weil sie friedlich die Rechtmäßigkeit des Bergbauprojekts anfechten. Hierzu zählte auch die rechtswidrige Inhaftierung von acht Umweltschützern des Guapinol-Flusses, die als die "Guapinol Acht" bekannt sind. Nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs wurden die acht Umweltschützer im Februar 2021 freigelassen.
Ein ähnlich unbegründetes Strafverfahren gegen Juan López, Leonel George, Reynaldo Domínguez, Marco Tulio Ramos und Adaly Cedillo stellte der Oberste Gerichtshof im Juni 2022 ebenfalls ein. Einen Monat nach der Tötung von Juan López wies ein örtliches Gericht zudem ein Rechtsmittel ab, das gegen dieses Urteil eingelegt worden war.
Die öffentliche Kampagne für Juan López und seine Familie sowie für weitere CMDBCPT-Mitglieder und deren Rechtsbeistände trug dazu bei, diesen Fall ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken und einige der Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Amnesty International wird den Fortschritt des Gerichtsverfahrens beobachten und die Behörden anhalten, alle Personen ausfindig zu machen, die für die Tötung von Juan López verantwortlich oder mitverantwortlich sind. Das honduranische Justizsystem darf nicht dazu missbraucht werden, Umweltschützer*innen in Tocoa zu schikanieren. Die Familie von Juan López, weitere Mitglieder von CMDBCPT sowie deren Rechtsbeistände und mögliche Zeug*innen benötigen dringend Schutz.
Vielen Dank allen, die sich für Juan López und seine Familie eingesetzt haben. Weitere Aktionen sind derzeit nicht erforderlich. Amnesty International wird bei Bedarf erneut aktiv werden.